Bilanz der Ausbildungsinitiative Oberberg
Gesamtentwicklung ist erfreulich
OBERBERG - „Schönes Plus“, „weniger Bewerber“, leichtes Minus“,
„mehr Ausbildungsplätze“. Dies sind, wenn es um die gleiche
Thematik geht, wohl konträre Aussagen, die nun die Agentur für
Arbeit, die Geschäftsstelle Oberberg der Industrie- und Handelskammer
Köln und die Kreishandwerkerschaft Bergisches Land zum Abschluss des
Ausbildungsjahres 2015/16 machten.
Aber nur auf den ersten Blick, denn was die Ausbildungsinitiative
Oberberg, zu der die genannten Institutionen gehören, als Fazit zog,
war durchaus erfreulich. Im Grundsatz deckte sich nämlich im Bereich
des Oberbergischen Kreises die Zahl der angebotenen Ausbildungsplätze
mit der der nachgefragten Lehrstellen, so dass rein theoretisch kein
Schulabgänger auf der Straße stehen musste. Dies die positive Bilanz
der Geschäftsführer der Arbeitsagentur, der IHK und der
Kreishandwerkerschaft, Stefan Krause, Michael Sallmann und Marcus
Otto.
So wurden der Arbeitsagentur im Zeitraum bis zum 30. September 1.637
Ausbildungsstellen gemeldet. 8,4 Prozent mehr als im Vorjahr. Dem
steht ein Minus von 6,5 Prozent an Suchenden gegenüber, was vor allem
der demographischen Entwicklung geschuldet ist.
Marcus Otto freute sich über ein Mehr von 3,5 Prozent der
abgeschlossenen Ausbildungsverträge, wobei es die deutlichsten
Zuwächse bei den Berufszweigen Bäcker, Elektronik, Friseur und der
Anlagemechanik gab.
Für die IHK wiederum musste Michael Sallmann vermelden, dass es ein
leichtes Minus an neuen Ausbildungsverträgen zu verzeichnen gibt. Bei
den kaufmännischen Berufen waren es 656 gegenüber 658 und bei den
industriell-technischen Berufen 426 gegenüber 442 im Vorjahr.
Gründe für die Gesamtentwicklung sind unter anderem, dass der
Berufswunsch nicht immer der gegebenen Realität, oder die
Anforderungen nicht den schulischen Voraussetzungen entsprechen.
„Daher ist es dringend Zeit, diesen Trend mit systematischer,
flächendeckender und betriebsnaher Berufsorientierung umzukehren, um
dem Fachkräftemangel entgegen zu wirken und den jungen Menschen eine
sichere berufliche Zukunftsperspektive zu bieten“, hielten die drei
Akteure fest.
Firmen müssten mehr werben, sich präsentieren und die jungen
Menschen „abholen“. Jugendliche, aber auch deren Eltern, sind auf
der anderen Seite gefordert, sich frühzeitig zu informieren und zu
agieren. Dies gilt auch für ein angestrebtes Studium. Die hohe Zahl
der Studienabbrüche zeigt dies.
Als Fazit hielten die Geschäftsführer fest, dass es im
Oberbergischen genug Ausbildungsplätze gibt, das A und O aber eine
umfassende Beratung, eine reelle Selbsteinschätzung und eine
längerfristige Vorbereitung auf das Berufsleben ist.
Hier stehen die Partner der Ausbildungsinitiative Oberberg
Jugendlichen und Unternehmen mit Rat und Tat zur Seite
(www.ok-ausbildung.de).
- Gunter Hübner
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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