Oberbergische Geschichte
Geschichtsverein gibt Band 14 der „Beiträge zur Oberbergi ...

Autoren und Gäste der Buchpräsentation. | Foto: Dr. Anna Eiter-Rothkopf
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Oberberg - Nach zweijähriger Vorbereitung präsentierte der Bergische
Geschichtsverein in Schloss Ehreshoven, Engelskirchen, Band 14 seiner
1986 begonnenen Reihe „Beiträge zur Oberbergischen Geschichte“.
Das wollten sich auch Landrat Jochen Hagt und Engelskirchens
Bürgermeisters Dr. Gero Karthaus nicht entgehen lassen. 14 Autoren
berichten auf 264 Seiten über interessante Ereignisse und
Entwicklungen der Heimatgeschichte. Gefördert wurde das Buchprojekt
durch die Kulturstiftung Oberberg der Kreissparkasse Köln.
Chronologisch reicht die Themenvielfalt vom 17. Jahrhundert bis in die
Gegenwart.

Highlights

Der Gimborner Landesherr Adam von Schwarzenberg, ein weit über die
Grenzen des Bergischen Landes hinaus wirkender Staatsmann, brachte es
im 17. Jahrhundert sogar zum Leitenden Minister des brandenburgischen
Kurfürsten und zum Herrenmeister des Johanniterordens.

Die alleinerziehende Mutter Marie Eckenbach aus Nümbrecht gebar im
ausgehenden 18. Jahrhundert mehrere uneheliche Kinder von
verschiedenen Vätern und geriet mit ihrem Lebenswandel ins Visier der
sittenstrengen weltlichen und geistlichen Obrigkeit.

Die Entstehung der bürgerlichen Kultur in Gummersbach förderte
Louise Heuser. Sie brachte am Anfang des 19. Jahrhunderts
hauptstädtisches Flair aus dem fernen Berlin in die oberbergische
Provinz und war bestens mit Kunst und Literatur der Zeit vertraut.
Ihre Schwester Henriette Jügel malte die älteste Gummersbacher
Stadtansicht.

Die Geschichte der Blei- und Zinkerz-Grube Jucht im Windecker Land
reicht vom Mittelalter bis ins 20. Jahrhundert und zeigt die
Mühseligkeit der Rohstoffgewinnung. Auch der Grauwacke-Abbau war ein
wichtiger Erwerbszweig.

Schloss Ehreshoven gehörte seit dem 14. Jahrhundert den Grafen von
Nesselrode; die letzte Erbin Marie blieb bis zu ihrem Tod 1920
kinderlos. Nach ihrem letzten Willen sollte hier ein Stift für
bedürftige unverheiratete katholische adelige Fräulein errichtet
werden. Das seit 1924 bestehende Stift feiert demnächst sein
hundertjähriges Jubiläum.

Auch die Medizin hat im Oberbergischen bedeutende Vertreter
hervorgebracht. Dr. Richard Sondermann, ein Augen- und HNO-Arzt, der
als Wissenschaftler an den Universitäten in Bonn, Münster, Freiburg
und Berlin wegweisende Entdeckungen machte, war in Dieringhausen auch
als eifriger Förderer des Gemeinwohls bekannt. Hier trägt eine
Straße seinen Namen.

Um unmittelbar nach dem Ersten Weltkrieg den Bedarf der Bevölkerung
und der Gewerbebetriebe zu decken, entstanden illegale
Parallelmärkte. Der Beitrag „Babylon Oberberg“ beschreibt das
massive Anwachsen der Kriminalität.

Ein 1926 bei Weiershagen entdeckter Münzschatz umfasste Gold- und
Silbermünzen, die hier während des Dreißigjährigen Krieges
vergraben worden waren.

Am Beispiel von Lindlar wird über die Bestattungskultur in
ländlichen Gemeinden im 19. Jahrhundert berichtet.

Band 14 der „Beiträge zur Oberbergischen Geschichte“ ist im
Buchhandel erhältlich, kann aber auch direkt über die
Geschäftsstelle des Bergischen Geschichtsvereins Oberberg (Dieter
Forst: forstdieter@t-online.de) bezogen werden.

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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