Stunde der Wintervögel
Größere Beteiligung bei der Zählung als im Vorjahr

Auch Bachstelzen fühlen sich im Oberbergischen wohl; ihr eigentliches Überwinterungsgebiet liegt jedoch wesentlich südlicher - in Südfrankreich, Spanien oder Afrika. | Foto: Klaus Mühlmann
  • Auch Bachstelzen fühlen sich im Oberbergischen wohl; ihr eigentliches Überwinterungsgebiet liegt jedoch wesentlich südlicher - in Südfrankreich, Spanien oder Afrika.
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Oberberg - Stunde der Wintervögel: Der NABU (Naturschutzbund) Oberberg zieht
Bilanz der jährlichen Aktion.

Am meisten freuen sich die Vogelschützer über die hohe Beteiligung
der Oberberger. Mit 1.050 Beobachtern waren es fast doppelt so viele
wie 2020, was auf das zunehmende Interesse an der Vogelbeobachtung und
auf Corona zurückzuführen ist. Viele nutzen die eingeschränkten
Bewegungsmöglichkeiten, um zu Hause die Vögel am Futterhaus zu
beobachten.

Die Zahl der beobachteten Vögel pro Garten hat sich mit
durchschnittlich 6,06 gegenüber dem Vorjahr mit 6,08 kaum verändert.

Im Spektrum der Arten gab es jedoch einige Verschiebungen. So wurden
alle Meisenarten weniger als im Vorjahr gezählt; mit minus 75 Prozent
hatte die Haubenmeise den stärksten Rückgang zu verzeichnen.

Dafür hatten viele Schwarmvogelarten zugenommen, was der
Bergneustädter Ornithologe Heinz Kowalski auf den Zuzug aus dem Osten
und Norden Europas zurückführt, wo kurz vor dem Zählwochenende
Schnee und Kälte viele Vögel in unsere Gegend getrieben haben.
Rin-geltauben, die kleinen gelbschwarzen Erlenzeisige, die bunten
Stieglitze und Kernbeißer wurden häufiger gesehen als im Vorjahr.

Bemerkbar macht sich auch der Klimawandel mit wärmeren Wintern bei
uns.

Einige Zugvogelarten ziehen nicht mehr weg, so wurden neun Rotmilane
ge-zählt, die eigentlich längst in Spanien sein sollten, ähnlich
wie die 13 Bachstelzen, deren Überwinterungsgebiet ebenfalls in
Südfrankreich, Spanien und Nord-West-Afrika liegt. Allerdings sind
das auch keine typischen Arten an den Futterhäusern.

Das gilt auch für das Wintergoldhähnchen, von dem zwar 17 Exemplare
gemeldet wurden, was gegenüber nur zwei im Vorjahr eine deutliche
prozentuale Steigerung bedeutet, aber mit dem Trend auf Bundesebene
übereinstimmt.

Es kann sein, dass durch das Fichtensterben dieser kleinste Vogel
unserer Region an Futterhäuser kommen musste

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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