Johanniter im Einsatz
Ich bleibe zuhause! Wer hilft mir dabei?
Waldbröl - Von Jürgen Sommer
„Was passiert denn, wenn ich auf diesen roten Knopf drücke?“
Markus Gonsior, Leiter der Hausnotrufabteilung bei den Johannitern,
beantwortet sachkundig die Frage, die Renate Knabe ihm stellt. Die
Seniorin ist in Begleitung ihrer Tochter zum Infotag der Johanniter
ins evangelische Gemeindehaus gekommen. Wenn das Alter näher rückt,
dann rücken auch die Sorgen um den Erhalt der Gesundheit im
Zusammenhang mit der verbleibenden Mobilität in den Mittelpunkt.
Viele ältere Menschen wollen den Weg in ein Heim vermeiden und die
Unabhängigkeit so lange wie möglich erhalten. Welche ambulanten
Hilfen gibt es, wer bietet so etwas an, welche Ansprechpartner sind
für welche Probleme zuständig?
In dreimonatiger Vorbereitung hatten Sabine Achenbach und Ulrike
Kremer vom ambulanten Johanniter-Hospizdienst für Morsbach, Reichshof
und Waldbröl, eine Veranstaltung auf die Beine gestellt, bei der in
Referaten und Interviews sowie durch zahlreiche Infostände genau
diesem Informationsbedürfnis Rechnung getragen wurde.
Wie wichtig Netzwerke sind, erläuterte Erich Wiemer vom Verein
„ZWAR“(Abkürzung für: Zwischen Arbeit und Beruf). ZWAR berät
unter anderem Kommunen darin, wie man ältere Menschen in ein
bürgerschaftliches Engagement einbinden kann. Auch die Stadt
Waldbröl hält ein Beratungsprogramm bereit: Was kann ich tun, wenn
mein Partner unvorhergesehen das Krankenhaus als Pflegefall verlässt?
Ansprechpartner wäre in diesem Fall die Senioren- und Pflegeberaterin
der Stadt, Carmen Munoz-Berz, die über Angebote zur häuslichen
Betreuung referierte.
Die evangelische Kirchengemeinde Waldbröl unterstützt das
Problemfeld ebenfalls umfassend mit der Aktion „Hilfe für alte
Menschen“.
Darüber hinaus informierten verschiedene ambulante Pflegedienste
über Tagesbetreuung, Demenzwohngruppen und die ambulante Pflege. Wenn
für die häusliche Pflege bauliche Veränderungen, zum Beispiel im
Bad, vorgenommen werden müssen, kommen Fachfirmen auf den Plan.
Auch darüber und die eventuell abzugreifenden Zuschüsse, gab es
einen Infostand. Das breite Angebot, das allein die Johanniter
präsentierten, überraschte so manchen Besucher. Wie der beliebte
Menü-Service (Essen auf Rädern) und die Tagespflege funktionieren
oder wie das Wohnen mit Service den Tagesablauf erleichtert, all das
erfuhren die Besucher, die im Fall des Falles, mit den notwendigen
Grundinformationen ausgestattet, keine langen Wege mehr von
Institution zu Institution laufen müssen.
Renate Knabe überlegte nach der Beratung, ob sie den Hausnotruf
installieren lässt. Der rote Knopf - ob an der Basisstation oder an
einem Hals- oder Armband angebracht - stellt sofort eine
Sprechverbindung zur Notrufzentrale her, die den Einsatzort außerdem
präzise lokalisieren kann.
Bei einem Sturz in der Wohnung, bei einem Schwächeanfall oder bei
Schlimmerem: Hilfe ist schnell vor Ort. Besonders wenn der Schlüssel
bei der Zentrale hinterlegt ist und es um Minuten geht, kann er
schnell zum Lebensretter werden: Der kleine rote Knopf!
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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