Senioren und priorisierte Gruppen
Impfungen im Oberbergischen Kreis schreiten voran

Impfstoff. | Foto: Esra Gürlek

Oberberg -  Vergangene Woche Montag (08.02.2021) öffneten die Impfzentren in
Nordrhein-Westfalen erstmals ihre Pforten. Gestartet wurde mit der
Impfung über-80-jähriger
Menschen, die in der eigenen Wohnung leben. Im oberbergischen
Impfzentrum in Gummersbach
wurden seitdem bis einschließlich 16.02.2021 fast 1.400 Personen im
Alter von über 80 Jahren
mit dem seitens des Landes bereitgestellten BioNTech-Impfstoff
geimpft. Darüber hinaus konnten
im Impfzentrum bis einschließlich 16.02.2021 582 Personen
priorisierter Berufsgruppen mit einem
Sonderkontingent des AstraZeneca-Impfstoffs versorgt werden.
Die Impfung der priorisierten Berufsgruppen erfolgt parallel zur
Impfung der Über-80-Jährigen in
einer gesonderten Impfstraße. Seit vergangenem Mittwoch (10.02.2021)
wurden täglich zunächst
rund 50 priorisierte Personen geimpft. Inzwischen steht mehr Impfstoff
bereit, sodass täglich bis
zu 200 Impfungen mit dem Sonderkontingent durchgeführt werden
können. Wie durch den Erlass
des Landes vorgegeben, wird zunächst vorrangig das Personal von
ambulanten Pflegediensten
geimpft. Die Impfung dieser Personengruppe wird voraussichtlich in der
kommenden Woche
abgeschlossen sein. Dann kann mit der Impfung der weiteren
priorisierten Personengruppen
begonnen werden.
„Nach der langen Zeit des Wartens hat das Impfzentrum vergangene
Woche einen reibungslosen
Start hingelegt. Von den bisher geimpften Personen gab es fast
ausnahmslos positive
Rückmeldungen. Besonders erfreulich ist die gute Zusammenarbeit der
vielen Beteiligten“, sagt
Landrat Jochen Hagt. Der Stellvertretende Leiter des Impfzentrums
Felix Ammann kann das
bestätigen: „Sowohl das medizinische Personal, die Apotheker, die
eingesetzten Soldaten der
Bundeswehr, die Mitarbeiter des DRK, der Sicherheitsdienst als auch
die administrativen Kräfte
von Kassenärztlicher Vereinigung und Oberbergischem Kreis arbeiten
Hand in Hand.“
Impfungen in Kliniken und Pflegeeinrichtungen
In den Kliniken im Oberbergischen Kreis sind die Erstimpfungen des
priorisierten Personals
zunächst abgeschlossen. Das Land NRW stellte aufgrund der
Impfstoffknappheit zunächst
Impfstoff für Personen bereit, die in Bereichen mit einem sehr hohen
Risiko in Bezug auf das
Coronavirus arbeiten oder in medizinischen Einrichtungen regelmäßig
Personen behandeln,
betreuen oder pflegen, bei denen ein sehr hohes Risiko für einen
schweren oder tödlichen
Krankheitsverlauf nach einer Infektion mit dem Coronavirus besteht.
Diese Personen erhielten
Impfstoff von BioNTech. In den oberbergischen Kliniken wurden bis
einschließlich 16.02.2021
2.285 Erst- und Zweitimpfungen bei priorisierten Personen geimpft. Die
Zweitimpfungen sind
bereits geplant. Für weitere Personen der Kliniken mit niedrigerer
Priorität stellt das Land künftig
vorrausichtlich den AstraZeneca-Impfstoff bereit.
„Auch in den oberbergischen Pflegeeinrichtungen, die im Rahmen der
durch Bund und Land
gemachten Vorgaben priorisiert wurden, sind nahezu alle Einrichtungen
mit einer Erstimpfung
versorgt“, gibt Gesundheitsdezernent Ralf Schmallenbach als Leiter
des Impfzentrums bekannt.
In einer Pflegeeinrichtung kann die Erstimpfung aufgrund eines
Ausbruchsgeschehens erst in den
kommenden Tagen durchgeführt werden. In der Zeit vom 27.12.2020 bis
einschließlich 16.02.2021
wurden 10.892 Erst- und Zweitimpfungen in den priorisierten
oberbergischen Pflegeeinrichtungen
durchgeführt. Geimpft wurden Bewohner/innen und Mitarbeiter/innen.
Die Zweitimpfungen wurden
bereits durchgeführt oder sind entsprechend terminiert. In den
Pflegeeinrichtungen wird der durch
das Land vorgesehene und bereitgestellte BioNTech-Impfstoff verwendet.
Impfstoffe haben hohe Schutzwirkung
Insgesamt wurden die Impfungen gut vertragen. Am Folgetag sind bei den
Impflingen zum Teil
Nebenwirkungen wie Fieber und Gliederschmerzen aufgetreten. „Es
handelt sich hierbei nicht
um Komplikationen. Diese körperlichen Reaktionen zeigen vielmehr ein
gutes Ansprechen
des Immunsystems auf die Impfung“, sagt Dr. Johannes Schlechtingen,
Ärztlicher Leiter des
Impfzentrums. Aus der Literatur sei bekannt, dass Reaktionen wie
Fieber und Gliederschmerzen
beim AstraZeneca-Impfstoff stärker bei der Erstimpfung auftreten und
beim BioNTech-Impfstoff
eher bei der Zweitimpfung.
Der Zulassung und den Vorgaben entsprechend wird der Impfstoff von
AstraZeneca an Personen
im Alter von 18 bis 64 Jahren verimpft, der Impfstoff von
BioNTech/Pfizer an Personen ab 65
Jahren. Die derzeitige öffentliche Diskussion über einen
„besseren“ oder „schlechteren“ Impfstoff
kann Dr. Johannes Schlechtingen nicht nachvollziehen: „Beide
Impfstoffe haben eine hohe
Schutzwirkung. Sie senken die Wahrscheinlichkeit, sich mit dem
Coronavirus zu infizieren und
schützen vor einem schweren Krankheitsverlauf. Wer auf die Impfung
verzichtet, verzichtet auf
diese Schutzwirkung.“
Aktuell lässt sich ein deutlicher Rückgang der Impfbereitschaft mit
dem Impfstoff von AstraZeneca
verzeichnen. Durch die öffentliche Diskussion zu Wirksamkeit und
Nebenwirkungen der Impfung
besteht große Verunsicherung bei Impfberechtigten. Nach den
Erfahrungen des oberbergischen
Impfzentrums der vergangenen Tage treten bei etwa 30 Prozent der mit
AstraZeneca geimpften
Nebenwirkungen auf. Um einen Ausfall von Personal in medizinischen
Bereichen durch
auftretende Nebenwirkungen handhabbar zu machen, werden für
Beschäftigte des gleichen
Arbeitgebers auch Impftermine an unterschiedlichen Tagen angeboten.
Der Oberbergische Kreis
kontaktiert die priorisierten Berufsgruppen, die mit dem
Sonderkontingent AstraZeneca versorgt
werden können und vergibt die Termine zur Impfung telefonisch.
Der Oberbergische Kreis und die Kassenärztliche Vereinigung
Kreisstelle Oberberg bitten alle
Impflinge, die bereits einen Termin für die Impfung vereinbart haben,
diesen wahrzunehmen oder
bei Verhinderung frühzeitig auf dem Weg abzusagen, auf dem der Termin
vereinbart wurde. „So
geben Sie anderen impfwilligen Menschen die Chance auf eine Impfung
und dem Impfzentrum
Planbarkeit. Für die Bekämpfung der Pandemie ist eine breite
Beteiligung an der Impfaktion
essenziell“, macht Ralf Schmallenbach, Leiter des oberbergischen
Impfzentrums, deutlich.
Weitere Informationen zur Corona-Schutzimpfung
Unter www.obk.de/corona-faq beantwortet der Oberbergische Kreis
häufige Fragen zur Impfung
und dem Impfzentrum. Detaillierte Fragestellungen zur
Corona-Schutzimpfung beantwortet das Robert Koch-Institut auf seiner
Internetseite www.rki.de. Das Paul-Ehrlich-Institut, welches die
Sicherheit von Impfstoffen in Deutschland überwacht, veröffentlicht
zudem unter www.pei.de
ausführliche Informationen zur Sicherheit der zugelassenen
Corona-Schutzimpfungen.
Informationen zum Impfzentrum erhalten Sie auf www.obk.de/impfzentrum.

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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