Späte Mahd für den Insektenschutz
Innerstädtische Fläche zum Wohle von Bienen & Co.
Oberberg - Pflanzen und Insekten auf dem Gelände des Kreiskrankenhauses
Waldbröl stehen zurzeit im Mittelpunkt von Pflegemaßnahmen.
Damit es Schmetterlingen, Bienen und Blumen sowie vielen weiteren
Wiesenbewohnern auf dem Areal rund um die Klinik gut geht, setzen sich
Oberbergischer Kreis, Klinikum Oberberg, NABU Oberberg und Biologische
Station Oberberg für die späte Wiesenmahd ein. Auf der Wiese blüht
und summt es zurzeit - und die Rasenmäher haben Pause.
Die Maßnahme ist ein Mosaikstein im Programm KUNO
„Klima-Umwelt-Natur Oberberg“. Ziel ist es, auf dem zwei Hektar
großen Gelände die Natur innerhalb der Stadt zu schützen.
Die Fläche wird nur einmal im Jahr gemäht, damit sich Blühpflanzen
vermehren und Insekten bessere Lebensbedingungen vorfinden.
Die Initiative der Ortsgruppe Waldbröl des NABU Oberberg sowie eine
gleichgerichtete Anregung aus der Waldbröler Bürgerschaft griff das
Amt für Planung, Entwicklung und Mobilität des Oberbergischen
Kreises auf und koordinierte die Umsetzung.
Beim Flächeneigentümer, der Klinikum Oberberg GmbH, fiel der
Vorschlag auf fruchtbaren Boden. „Wir beteiligen uns gerne an dem
Projekt, da wir auf diese Weise einen Beitrag zum Naturschutz in der
Region leisten können“, sagt Sascha Klein, Geschäftsführer des
Klinikums Oberberg. Experten der Biologischen Station Oberberg beraten
bei der Umsetzung. „So wird auf dem Gelände unseres
Kreiskrankenhauses in Waldbröl durch die Zusammenarbeit
verschiedenster lokaler Akteure ein sinnvolles kleines
Naturschutzprojekt umgesetzt“, freut sich Landrat Jochen Hagt.
Die Fläche wird erst im August/September gemäht. Ein Zeitpunkt, zu
dem viele Blühpflanzen schon ausgesamt haben und sich daher in der
Fläche ausbreiten können.
Für verschiedenste Insekten bedeutet dies ein größeres
Nahrungsangebot und vielfältigere Entwicklungsmöglichkeiten nahe an
einem städtisch geprägten Umfeld.
Es gebe viel Lob, aber auch manchmal kritische Fragen „warum die
Fläche denn jetzt so verwildern muss“, berichten die Akteure. Um
letzteren vorzubeugen, wurden zwei große Banner aufgestellt, um auf
die Gemeinschaftsaktion hinzuweisen.
Die Wiese wird, wenn es soweit ist, von einem örtlichen Landwirt
gemäht und der Aufwuchs als Viehfutter genutzt. Dies ist für die
weitere Entwicklung wichtig, denn so werden der Wiese Nährstoffe
entzogen, wodurch die Artenvielfalt der Blühpflanzen steigt.
Reiner Stegemann vom NABU Waldbröl und Dr. Bernd Freymann,
Geschäftsführer der Biologischen Station Oberberg, überlegen, die
Fläche im Herbst mit gebietsheimischem Saatgut anzureichern, um die
Entwicklung zu optimieren.
Auch für den ortsansässigen Sensenlehrer und Imker Meinhard
Spaunhorst ist das Projekt eine gute Investition in den Naturschutz.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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