Christliches Menschenbild? Nein danke?
Jahresempfang der Katholiken

Katholikenratsvorsitzender Torsten Wolter, Professor Dr. Berthold Wald und Kreisdechant Christoph Bersch (v.l.) beim Jahresempfang des Kreiskatholikenrates in der Halle 32. | Foto: Christel Franke
  • Katholikenratsvorsitzender Torsten Wolter, Professor Dr. Berthold Wald und Kreisdechant Christoph Bersch (v.l.) beim Jahresempfang des Kreiskatholikenrates in der Halle 32.
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Oberberg - (cf) Zum fünften Mal hatte der Kreiskatholikenrat zum Jahresempfang
in die Halle 32 nach Gummersbach geladen und viele waren gekommen, um
sich über das angebotene Thema „Christliches Menschenbild - Nein
danke?“ informieren zu lassen und zu diskutieren. Der Vorsitzende
des Katholikenrates, Torsten Wolter, konnte in seiner Begrüßung
viele Ehrengäste aus Politik, Wirtschaft und Kirche benennen.
Kreisdechant Christoph Bersch begann mit den Worten: „Was ist der
Mensch? Diese Frage haben Philosophen bereits seit dem Altertum
beschäftigt und auch die Bibel stellt im Psalm 8 diese Frage.“

Professor Dr. Berthold Wald von der Universität Paderborn brachte den
Zuhörern seine Sichtweise der Thematik in einem Impulsvortrag nahe.
So erläuterte er zur Thematik „Christsein und Menschsein“, dass
es drei Grundzüge des Menschseins gebe: der Mensch als Leib und
Seele, der Mensch als Mann und Frau und der Mensch als Einzelner in
der Gemeinschaft.

Das christliche Menschenbild sei als geschichtlicher Kontext der
Entdeckung des Menschen als Person zu sehen.

Die unantastbare Würde jedes Menschen müsse der Maßstab allen Tuns
sein. Festgelegt sei dies bereits im Artikel 1 des Grundgesetzes:
„Die Würde des Menschen ist unantastbar...“ und in Artikel 2:
„Jeder hat das Recht auf die freie Entfaltung seiner
Persönlichkeit...“. „Die Reihenfolge von Artikel 1 und 2 ist
nicht umkehrbar,“ stellte Wald fest.

Seine sehr ausführlichen Erläuterungen endeten mit den Worten:
„Sich am christlichen Menschenbild orientieren, bedeutet, im Hören
auf Gottes Wort wieder groß vom Menschen denken wider die
Selbsterhöhung/Selbsterniedrigung des Menschen in der
technokratischen Moderne.“

Im Anschluss hatten die Anwesenden Gelegenheit, an sechs
unterschiedlichen Thementischen das Vorhandensein des christlichen
Menschenbilds im Alltag zu diskutieren.

Die Themen an den einzelnen Tischen: Interkulturell und
Interreligiös, im Leiden, Sterben und Tod, im Dienst am Menschen, in
der digitalen Welt, in Beruf und Alltag, im Politischen.

Die Ergebnisse der Diskussionsrunden wurden in einem Podiumsgespräch
zusammengetragen.

Kreisdechant Christoph Bersch betonte in seinem Schlusssatz: „Wir
haben den Auftrag, die christlichen Tugenden weiter zu tragen, aber
nicht als einen Wert gegen andere zu setzen, sondern als Sauerteig zu
dienen, denn die Menschen anderer Kulturen sind genauso Geschöpfe
Gottes. Der Reichtum entsteht durch das Miteinander und das Hören
aufeinander.“

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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