Umfrage der IHK belegt
Konjunktur: positive Stimmung in Oberbeg
Oberberg - (gh). „Die neuesten Umfrageergebnisse waren auch für mich
überraschend", gestand Michael Sallmann, Chef der Geschäftsstelle
Oberberg der Industrie- und Handelskammer zu Köln (IHK), „zumal die
Folgen des Brexit, die Finanzlage in Italien oder anderen Ländern
Europas und zum Beispiel auch das Ergebnis der Präsidentenwahl in den
USA noch frisch, beziehungsweise noch vage sind."
Dreimal im Jahr fragt die IHK die ihr angeschlossenen Unternehmen nach
ihrer aktuellen Meinung zur Geschäftsentwicklung, ihren Erwartungen,
ihren Investitions- und Beschäftigungsplänen.
Auch dieses Mal hatten sich rund 700 Firmenchefs, darunter 122 aus dem
Oberbergischen, beteiligt und Ende 2016 den detaillierten Fragebogen
ausgefüllt. Waren es bei der letzten Erhebung (Sommer 2016) noch 36
Prozent, die die Geschäftslage als gut bewerteten, sind es nun satte
40 Prozent. Lediglich knappe zehn Prozent sehen sie als schlecht an.
Hatten zuvor nur 16 Prozent positive Erwartungen an die Zukunft, sind
es nun 24 Prozent. Dies aufgrund eines Blickes in die eigenen
Auftragsbücher, zumal die Binnennachfrage eine wichtige Säule bleibt
und das Exportgeschäft erfreulich zugenommen hat.
Daher wohl auch die positive Einstellung zu ins Auge gefassten
Investitionsplänen. Trotz steigender Arbeitskosten und den momentanen
wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen, stieg sie von 30 Prozent auf
jetzt 40 Prozent.
Die Erwartungen an das Exportgeschäft nahmen von 19 Prozent Ende 2016
deutlich auf jetzt 25 Prozent zu. Gleiches gilt für die Bereitschaft,
mehr Personal zu akquirieren. Hier ist die Quote von 18,8 auf nun 20,7
Prozent angestiegen.
Gründe für diese gute Momentaufnahme der Wirtschaftssituation sind,
so Michael Sallmann, verschiedene Aspekte. Dazu gehören das
anhaltende Wirtschaftswachstum in Deutschland, die geringe
Inflationsrate, die gestiegene Bereitschaft des Staates zu
Investitionen, die nun neu relativierte „Bedrohung" durch den
fernöstlichen Wirtschaftsmarkt, die in weiten Teilen der Bevölkerung
gesunkene Angst vor Arbeitslosigkeit, der damit verbundenen
Bereitschaft zu mehr Konsum und das immer noch niedrige Zinsniveau.
„Natürlich lassen die verantwortungsbewussten Unternehmer dabei
nicht die momentane politische Situation in den europäischen
Nachbarstaaten außen vor und haben auch die Entwicklung des Euro und
der Europäischen Gemeinschaft im Blick. Dies spiegelt sich in der
Umfrage", so Sallmann.
„So wäre ein Blick in die nahe Zukunft auch Kaffeesatzleserei. Aber
die momentane Twitter-Manie eines gerade inthronisierten Staatsmannes,
kann die hiesigen Firmenchefs nicht unbedingt beeindrucken."
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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