Weniger Einbrüche, mehr Gewaltverbrechen
Kriminalstatistik für Oberberg vorgestellt
Gummersbach - Die positive Nachricht verkündete Landrat Jochen Hagt direkt zu
Beginn, ist doch im Oberbergischen Kreis die Zahl der
Wohnungseinbrüche deutlich rückläufig. Waren es 2015 noch 717
Straftaten, ging die Zahl im vergangenen Jahr auf 522 zurück, was ein
Minus von 27 Prozent bedeutet. Dies sei, so der Landrat, der als
Chef der Kreispolizeibehörde die Kriminalstatistik 2016vorstellte,
ein erfreulicher Aspekt des Zahlenwerkes.
Als Gründe nannten er und die bei der Präsentation mitwirkenden
Kriminalhauptkommissare Falko Steinhauer und Torsten Ringsdorf sowie
Polizeidirektor Rainer Gosebruch sowohl die vielfältigen
Präventionsmaßnahmen der Polizei als auch eine verbesserte Sicherung
der Häuser und Wohnungen durch die Eigentümer.
Dazu tragen aber auch wachsame Nachbarn und erzielte Fahndungserfolge
einer eigens gebildeten Ermittlungsgruppe bei.
„Es ist eine Sensibilisierung eingetreten, die es den Tätern
gottlob schwerer macht. Auch wenn man bedenkt, dass rund 47 Prozent
der versuchten Einbrüche scheitern und die Aufklärungsquote bei 23
Prozent lag“, so Jochen Hagt. „Hier wollen wir uns jetzt aber
nicht zufrieden zurücklehnen, sondern gemeinsam weiterhin wachsam
sein.“
Dies gilt verstärkt für den Bereich der Gewaltkriminalität. Sie ist
drastisch angestiegen und bereitet den Verantwortlichen Sorge. Obwohl
das Oberbergische Land zu einem der sichersten Flecken in
Nordrhein-Westfalen zählt, ist die Anzahl der Körperverletzungen,
gerade im häuslichen Bereich, der Straßenkriminalität und der
„Roheitsdelikte“ sprunghaft angewachsen. Von den insgesamt 12.995
Straftaten im vergangenen Jahr (12.768 in 2015) machen sie über 40
Prozent aus.
„Hier ist unsere Gesellschaft gefragt, dem entgegenzuwirken, denn
ein Mehr an Brutalität ist ein gesellschaftliches Problem“, so die
Verantwortlichen fest. „Unsere Polizei hat daher in der
Vergangenheit und wird dies in Zukunft noch verstärkt tun, mit den
örtlichen Ordnungsbehörden, den Jugendämtern und zum Beispiel der
Ausländerbehörde zusammen gearbeitet.“
Aber auch Kindertageseinrichtungen, Schulen, Vereine und Institutionen
müssten mit an Bord, um der Entwicklung auf Dauer Einhalt zu
gebieten.
„Es gibt hier gute Ansätze, die wir als Polizei weiter entwickeln
werden. Bei einer Aufklärungsquote von 60 Prozent, die über dem
Landesdurchschnitt liegt, wollen wir es nicht belassen“, so
Polizeidirektor Rainer Gosebruch.
- Gunter Hübner
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.