Westfälischer Friede und Wiedertäufer
Kunstausstellung und Stadtführung in Münster

Die 45 Personen starke oberbergische Gruppe des Geschichtsvereins begab sich auf Spurensuche in Münster. | Foto: Dr. Anna Eiter-Rothkopf
  • Die 45 Personen starke oberbergische Gruppe des Geschichtsvereins begab sich auf Spurensuche in Münster.
  • Foto: Dr. Anna Eiter-Rothkopf
  • hochgeladen von RAG - Redaktion

Oberberg - 45 Mitglieder und Freunde des Bergischen Geschichtsvereins Oberberg
machten sich auf den Weg nach Münster, um gleich mehrerer Jahrestage
zu gedenken.

Vor 400 Jahren brach mit dem Prager Fenstersturz der Dreißigjährige
Krieg aus, vor 370 Jahren wurde nach zähen Verhandlungen sein Ende
mit dem Westfälischen Frieden besiegelt und vor 100 Jahren endete der
Erste Weltkrieg.

Aus diesem Anlass haben die beiden Städte des Westfälischen
Friedens, Münster und Osnabrück, in diesem Jahr ein gemeinsames
Projekt unter dem Titel „Frieden. Von der Antike bis heute“
realisiert.

In der Ausstellung „Wege zum Frieden“ wurde der Frage
nachgespürt, wie wird der Frieden, aber auch der Krieg mit seinen
schrecklichen Erscheinungsformen in den verschiedenen Jahrhunderten
künstlerisch verarbeitet. Ein Schwerpunkt der Ausstellung ist der
Westfälische Friede, der in mehrfacher Hinsicht Meilensteine gesetzt
hat. Erstmals wurde ein großer europäischer Krieg nicht auf dem
Schlachtfeld, sondern auf dem Verhandlungsweg beendet.

Die Ausstellung „Friede auf Erden?“ des Bistums Münster zeigt in
Kunstwerken des Mittelalters und der Neuzeit christliche Friedensideen
und ihre Verwirklichung. Liturgische Gefäße stellen das Himmlische
Jerusalem dar, den Sehnsuchtsort der Gläubigen. Dass es aber nicht
immer friedlich blieb, zeigt unter anderem die Geschichte der
Kreuzzüge und Ketzerverfolgungen.

Nach einer Stärkung wurde die Münsteraner Altstadt unter
fachkundiger Führung erkundet.

Münsters dunkle Zeit, das anderthalbjährige Reich der Wiedertäufer
1534/35, hat in der ganzen Stadt Spuren hinterlassen, die heute nicht
mehr leicht zu finden sind. Viele sakrale Kunstwerke fielen den
Bilderstürmen zum Opfer, die Bücherverbrennung, von der nur die
Bibel verschont blieb, vernichtete auch das gesamte Stadtarchiv. Die
Kirchen wurden als Steinbrüche für die Verstärkung der Stadtmauern
verwendet.

Ein Highlight der Stadtführung war der Besuch im Friedenssaal des
Alten Rathauses, in dem zwar nicht der Westfälische Frieden
unterzeichnet wurde, wohl aber mit der Beendigung des Achtzigjährigen
Krieges zwischen Spanien und den Niederlanden deren Souveränität
verwirklicht wurde.

Der Ausflug nach Münster wurde auf der Rückfahrt mit einem
Kaffeetrinken in Davensberg bei Ascheberg beendet. Der dortige
Heimatverein betreut den noch erhaltenen Turm der Burg Davensberg, der
ein kleines Heimatmuseum mit Folterkammer und Hexenstock enthält.

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

27 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.