Aufräumen nach dem Unwetter
Landrat dankt Helfern

Die Feuerwehrmänner Dominik Heuser und Patrick Langenströr versuchen die überflutete L136 in Engelskirchen-Grünscheid wieder gefahrlos befahrbar zu machen.  | Foto: Serkan Gürlek
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  • Die Feuerwehrmänner Dominik Heuser und Patrick Langenströr versuchen die überflutete L136 in Engelskirchen-Grünscheid wieder gefahrlos befahrbar zu machen. 
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Oberberg - Die Folgen des Dauerregens in der Nacht zu Donnerstag 
werden Feuerwehren, THW und Katastrophenschutz-Organisationen wohl
noch Tage beschäftigen. 

In Hückeswagen mussten am Donnerstagachmittag noch 13 größere
Einsatzstellen abgearbeitet werden. Im Bereich der Bevertalsperre wird
der Damm am Beverteich weiterhin überwacht. Das Wasser der
Bevertalsperre wird kontrolliert abgelassen, so dass sich der Zu- und
Abfluss reduziert. 

In Wipperfürth konzentrierten sich die Rettungsarbeiten auf das
Gelände der Firma Radium. Dort pumpten 36 Einsatzkräfte mit
Verstärkung des Technischen Hilfswerks große Wassermengen aus den
Hallen. Betroffen war auch die Firma Voss. Im Stadtgebiet wurden
einige Gebäude aufgrund des Starkregens so stark beschädigt, dass
sie hinsichtlich der Statik überprüft werden. 

In Lindlar forderte ein überlaufendes Klärbecken in Hommerich
Feuerwehr und THW. Bei der Firma Kind in Lindlar-Kaiserau havarierte
ein Gefahrstofflager. Die Sicherungsarbeiten erfolgten unter Aufsicht
der Unteren Wasserbehörde und eines Chemie-
Fachberaters. Auch im Leppetal (Kaiserau) musste in mehreren
Firmengebäuden Wasser abgepumpt werden. Der Bereich der K 38 ist
zwischen „Müllemich“ und „Fahn“ für den Durchgangsverkehr
gesperrt worden, weil die Fahrbahn unterspült wurde. Die Reparatur
wird voraussichtlich einige Wochen dauern.

In den Gummersbacher Ortsteilen Brunohl und Vollmerhausen dauern die
Aufräumarbeiten an.
In Engelskirchen waren am Nachmittag noch rund 50 Einsatzkräfte
aktiv. In Engelskirchen ist die Fahrbahn der K 47 zwischen
Ründeroth-Ohl und –Bellingroth unterspült worden und Teile der
Böschung sind abgebrochen. Der Bereich ist für den Durchgangsverkehr
gesperrt worden. Es ist davon auszugehen, dass die Reparatur auch hier
einige Wochen dauern wird.

Aus Oberberg waren zwei Löschzüge der Feuerwehren zur
Unterstützung nach Overath gerufen worden. Hier war insbesondere die
Hauptstraße vom Starkregen betroffen. Rund 100 vollgelaufene Keller
mussten leer gepumpt werden.

"Bei den vielen und lang anhaltenden Einsätzen hat sich einmal mehr
gezeigt, dass auf unsere Feuerwehren, THW, DRK, DLRG, MHD und vielen
weiteren, oft ehrenamtlich tätigen Helferinnen und Helfern im
Oberbergischen Kreis Verlass ist. Ihnen allen gilt mein Dank und
Respekt", sagte Landrat Jochen Hagt.

Entsorgungsmöglichkeiten aufgrund der Unwetterschäden - Zusätzliche
Sperrmüllabfuhren in der Gemeinde Lindlar

Ab dem 16.07. 2021 besteht die Möglichkeit, Sperrmüll am
Entsorgungszentrum Leppe, Am Berkebach in Lindlar, täglich zwischen
10 und 18 Uhr (auch am Samstag) kostenfrei abzuliefern.

Sollten Sie nicht die Möglichkeit haben Ihren Sperrmüll zum
Entsorgungszentrum zu transportieren, stellt die Gemeinde Lindlar die
Abfuhr des Sperrmülls aufgrund der Unwetterschäden sicher. Die
erforderlichen Kapazitäten werden über zusätzliche Abfahrten
geschaffen.

Zur Terminvereinbarung wenden Sie sich bitte unter 02266/96 96 96 an
das Steueramt der Gemeinde Lindlar.

Bei größeren Müllmengen die deutlich über 3 m³ hinausgehen kann
die Entsorgung jedoch nicht über den Sperrmüll erfolgen, in diesem
Fall muss ein Container bei einem Entsorgungsunternehmen bestellt
werden.
 

1.300 Einsatzkräfte 

Bis zu 1.300 Einsatzkräfte waren zu Spitzenzeiten seit dem Abend im
Einsatz, um die Unwetterschäden zu beseitigen. Einsatzschwerpunkt ist
weiterhin der Kreis-Norden in den Stadtgebieten Hückeswagen und
Wipperfürth. Aber auch in Gummersbach, Lindlar und Engelskirchen
haben die starken Regenfälle für Überflutungen gesorgt. Zwei
Personen wurden in Wipperfürth aufgrund des Unwetters verletzt: ein
DLRG-Helfer verletzte sich bei einem Einsatz
im Hochwasser, eine Person erlitt einen Stromschlag. Weitere
Personenschäden sind aktuell nicht bekannt.

Zahlreiche Schadensstellen müssen noch abgearbeitet werden, der
Schwerpunkt liegt aktuell im Bereich Hückeswagen. Hier sind aktuell
noch 132 Rettungskräfte im Einsatz. Zur Zeit wird die Bevertalsperre
kontrolliert abgelassen. Der Damm unterhalb des Beverteiches wird auf
seine Stabilität mittels einer Drohnenstaffel überwacht. Rund 170
Bürgerinnen und Bürger in Hückeswagen mussten in der Nacht ihre
Wohnungen verlassen. In der Sporthalle Hückeswagen wurde eine
Betreuungsstelle eingerichtet, in der aktuell noch 95 Menschen
versorgt werden. Bei der Firma Klingelnberg in Hückeswagen und
weiteren gibt es Überflutungen, hierdurch wurden
Härtebecken und - öfen in Mitleidenschaft gezogen.
In Wipperfürth werden aktuell noch rund 90 Einsatzstellen mit 65
Einsatzkräften abgearbeitet, unter anderem sind Helfer bei der Firma
Radium aktiv, um Wasser abzupumpen.
Auch in der Kreismitte mussten zahlreiche Bürgerinnen und Bürger in
Betreuungseinrichtungen untergebracht werden, u.a. in der
Eugen-Haas-Sporthalle in Gummersbach. Im Franz Dohrmann
Haus in Marienheide können Einsatzkräfte Ruhephasen einlegen und
werden versorgt. In Marienheide fiel stundenlang die Stromversorgung
aus. In Lindlar Kaiserau sind noch zahlreiche
Firmen im Leppetal vom Hochwasser betroffen. Das Klärwerk in
Lindlar-Hommerich droht überzulaufen.

Viele Bäche und Flüsse im Oberbergischen können die
Hochwassermengen nicht schnell genug abtransportieren, so dass es
weiterhin zu Überschwemmungen kommt, viele Keller und Wohnungen sind
voll Wasser gelaufen, einige Straßen bsp. in den Gummersbacher
Ortslagen Brunohl und Vollmerhausen sind überflutet und mussten
gesperrt werden.
Landrat Jochen Hagt und Kreisdirektor Klaus Grootens haben sich in der
Nacht vor Ort einen Überblick der Einsatzlagen verschafft. Beide
bedankten sich bei den zahlreichen Helferinnen
und Helfern: "Sie allen haben dafür gesorgt, dass viele der
Unwetter-Schäden schnellmöglichst beseitigt wurden und werden und
haben so noch Schlimmeres verhindert." Aus dem Nachbarkreis
Altenkirchen sind Einsatzkräfte zur Unterstützung im Nordkreis
aktiv.
Der Oberbergische Kreis hat seit gestern Nachmittag (14.07.2021) einen
Führungsstab zur Unterstützung der operativ-taktischen Einheiten
eingerichtet.

Das Bürgertelefon des Oberbergischen Kreises ist unter 02261 88-3888
erreichbar.

Land unter in Engelskirchen

Die Unwetterwarnung stellte sich nicht als falscher Alarm heraus.
Flächendeckender ergiebiger Regen sorgte für einen raschen Anstieg
der Pegelstände nicht nur oberbergischer Bäche und Flüsse. Etliche
Keller, Garagen und Häuser wurden überflutet, die Feuerwehren waren
im Dauereinsatz. 

Im Lepperhammer in Engelskirchen stellte eine alte Brücke eine
Engstelle für die Leppe dar und sorgte dafür, dass der Bach Teile
der Fassade einer Arztpraxis zum Einsturz brachte. Bei einer
benachbarten Praxis musste die Feuerwehr Scheiben einschlagen um die
ins Gebäude einströmenden Wassermassen ohne noch größere Schäden
aus dem Gebäude leiten zu können. 

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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