Von Natur aus gut
Lebensmittel erster Güte: Wie aus dem Rohwasser Trinkwasser wird
Oberberg - Das wertvollste Lebensmittel ist nicht etwa Kaviar, Safran oder
Trüffel, sondern Trinkwasser. Es ist in Deutschland das am strengsten
kontrollierte Lebensmittel.
An diesem Wochenende veröffentlicht die Bergische Energie- und
Wasser-GmbH (BEW) die aktuellen Aufbereitungsverfahren des Rohwassers
zu Trinkwasser. Für Wermelskirchen und Wipperfürth bezieht die BEW
das Wasser von zwei Vorlieferanten. Es stammt aus der großen
Dhünntalsperre sowie der Genkel- und der Wiehltalsperre. Das
Trinkwasser für Hückeswagen ist überwiegend Grundwasser, das die
BEW selbst fördert und in einem eigenen Wasserwerk aufbereitet.
Aufbereitungsstoffe
„Unser Wasser ist von Natur aus gut. Sowohl das Wasser aus den
Talsperren als auch das selbst geförderte Grundwasser muss nicht
aufwendig behandelt werden. Es braucht kaum Aufbereitungsstoffe“,
informiert Christoph Czersinsky, zuständiger Abteilungsleiter für
die Gas- und Wassernetze der BEW.
In Hückeswagen verwendet die BEW lediglich gefilterte Luft für die
Einstellung des pH-Werts und Ultraviolettes Licht (UV) für die
Desinfektion.
Das Wasser aus den Talsperren wird mit einer geringen Menge Chlor
desinfiziert, eventuelle Trübungen werden durch ein
Flockungsverfahren (Eisen(III)-chlorid) entfernt. Die dafür
verwendeten Stoffe werden bei der Aufbereitung aus dem Trinkwasser
vollständig entfernt.
Das Trinkwasser ist geschmacks- und geruchsneutral.
Die Desinfektion wird durchgeführt, um ganz sicherzustellen, dass das
Wasser hygienisch und mikrobiologisch für den menschlichen Genuss
einwandfrei ist.
Die angewandten Verfahren sind für die Wasseraufbereitung in
Deutschland gängig: rund 40 Prozent der Wasserversorger desinfizieren
mit UV-Licht, rund 29 Prozent mit Chlor.
„Wir sind uns der Verantwortung für einwandfreies Trinkwasser
bewusst. Es ist das Lebensmittel Nummer eins“, betont Christoph
Czersinsky.
Wasserwerk Kleineichen
Die 15.000 Einwohner von Hückeswagen werden von der BEW überwiegend
mit Trinkwasser aus eigenen Brunnen beliefert. Gefördert wird es aus
30 Metern Tiefe im Wasserwerk Kleineichen.
„Die Qualität des Grundwassers ist von so hoher Güte, dass wir nur
noch mit UV-Licht sicherheitshalber desinfizieren, sonst braucht es
keine Aufbereitung“, so Guido Urban.
Vom Wasserwerk aus gelangt das Trinkwasser zunächst in den
Hochbehälter Am Raspenhaus, wo es meist nur für wenige Stunden
verbleibt. „Der Speicher dient auch als Puffer für
Spitzenverbrauchszeiten, wie in den frühen Morgen- oder in den
Abendstunden und an heißen Som-
mertagen, wo mehr Wasser für Garten, Pool gebraucht wird“,
informiert er. Der Hochbehälter hat noch eine weitere Funktion: Er
sorgt für den richtigen Druck im Wassernetz.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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