Schlaganfall
Lebensrettende Aufklärungskampagne

Mitglieder und Unterstützer der Schlaganfall-Initiative Oberberg auf dem Marktplatz in Wipperfürth. | Foto: Klinikum Oberberg
  • Mitglieder und Unterstützer der Schlaganfall-Initiative Oberberg auf dem Marktplatz in Wipperfürth.
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Wipperfürth - Ein Check von Blutzucker und Blutdruck, ein kurzer Blick ins Innere
der Halsgefäße, ein Gedächtnistest und Tipps zu gesunder
Ernährung: Die Initiative „Oberberg gegen den Schlaganfall“ bot
zahlreichen Marktbesuchern in Wipperfürth die Möglichkeit, ihr
eigenes Schlaganfall-Risiko zu testen und sich über Prävention,
Verhalten im Notfall und Rehabilitation zu informieren.

Gemeinsam mit dem Infobus eines Pharmaherstellers und der Deutschen
Schlaganfallhilfe tourt die Initiative im vierten Jahr durch Oberberg.

Die Aufklärungskampagne zeigt Erfolg: Die Zahl der Patienten, die
innerhalb der ersten vier Stunden nach dem Schlaganfall das
Kreiskrankenhaus in Gummersbach mit seiner spezialisierten
Schlaganfall-Station (Stroke Unit) erreichen, steigt stetig an.

„Wir behandeln jährlich 1200 bis 1300 Schlaganfälle im Jahr“,
berichtet Prof. Dr. Franz Blaes, Chefarzt der Neurologie am
Kreiskrankenhaus in Gummersbach. Vor der Aufklärungsarbeit der
Initiative vor vier Jahren erreichten viele Patienten mit einem
Schlaganfall das Krankenhaus so spät, dass nur bei 6,5 Prozent der
Patienten eine frühzeitige Therapie zur Auflösung eines
Blutgerinsels möglich war.

Inzwischen sind es über 13 Prozent. „Unser Ziel sind 18 bis 20
Prozent“, ergänzte Prof. Dr. Blaes. Ärzte und Therapeuten des
Kreiskrankenhauses Gummersbach und eines ambulanten Rehazentrums,
Mitarbeiter des Rettungsdienstes des Oberbergischen Kreises,
Ernährungsberaterinnen einer Krankenkasse sowie Mitarbeiter der
zweier Reha-Kliniken standen für Fragen der zahlreichen Passanten
rund um den Londoner Doppeldeckerbus zur Verfügung.

Als regionaler Partner beteiligt sich die oberbergische Initiative
einmal im Jahr an der bundesweiten Aufklärungstour „Herzenssache
Lebenszeit“, die von einem Pharmahersteller in Kooperation mit der
Deutschen Schlaganfallhilfe stattfindet. Ursachen, Risikofaktoren und
Vorsorgeoptionen stehen genauso im Vordergrund wie die zentrale
Bedeutung von schneller Hilfe.

„Wir wollen Mut machen, schnell die 112 zu wählen“, sagte Prof.
Blaes, während die Rettungssanitäter betonten: „Time is brain“.
Also jede Minute zählt, um das Gehirn zu retten. „Weil nach einem
Schlaganfall nichts mehr so ist wie vorher“, machte auch
Wipperfürths Bürgermeister Michael von Rekowski mit seinem Besuch im
Infobus auf die Aufklärungskampagne aufmerksam.

Um die typischen Anzeichen eines Schlaganfalls bekannter zu machen,
verteilt die Initiative mit Unterstützung der Kassenärztlichen
Vereinigung Oberberg derzeit in Arztpraxen, im Kreishaus und
Gesundheitsamt, in den Kliniken in Gummersbach, Nümbrecht und
Eckenhagen ein Preisausschreiben.

Unterstützt wird die Aktion vom Handballbundesligisten VfL
Gummersbach, der die Gewinne, zehnmal zwei Freikarten für ein
Heimspiel, spendiert.

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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