Rauchmelder und CO-Warner
Lebensretter jetzt installieren

Kohlenmonoxid-Warner: In Optik und Größe durchaus mit einem Rauchmelder zu verwechseln, doch unterscheiden sich beide Geräte in der Technik.  | Foto: Ute Sommer
  • Kohlenmonoxid-Warner: In Optik und Größe durchaus mit einem Rauchmelder zu verwechseln, doch unterscheiden sich beide Geräte in der Technik. 
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Oberberg - Rauchmelder sind bekanntlich Lebensretter.  Viele der jährlich rund
500 Opfer von Wohnungsbränden sterben nicht direkt in den Flammen,
sondern weil sie im Schlaf unbemerkt den hochgiftigen Rauch einatmen.
Deshalb diktiert eine Gesetzesänderung des Landes NRW eine
grundsätzliche Rauchmelder-Pflicht, deren Installation seit 1. Januar
in allen Wohnungen und Häusern vorgeschrieben ist.

Gefahr Kohlenmonoxid

Ebenso geräuschlos und mindestens so heimtückisch wie das höchst
toxische Rauchgas-Gemisch, tötet allerdings das unsichtbare, geruchs-
und  geschmacklose  Kohlenmonoxid (CO). Mit dem tragischen Tod  von
sechs jungen Erwachsenen aus dem bayerischen Arnstein, die  am
Kohlenmonoxid-Ausstoß eines nicht sachgemäß aufgestellten,
benzinbetriebenen Stromaggregates  verstarben, gelangte die
Brandschutz-Thematik gerade wieder traurige Aktualität.

Der „silent killer“ ist die chemische  Verbindung aus Kohlenstoff
(C) und Sauerstoff (O) und wird gleichzeitig als Kohlenmonoxid oder
Kohlenstoffmonoxid bezeichnet. Es entsteht, wenn bei der Verbrennung
von kohlenstoffhaltigen Materialien in Gas- Öl-oder Pellet Heizungen,
Gasthermen, Kaminen und Kohleöfen nicht genügend Sauerstoff
vorhanden ist und der Verbrennungsvorgang nur unvollständig abläuft.
Als tödlicher Leichtsinn gilt darüber hinaus das Beheizen der
Innenräume mit Holz- oder Kohlegrills oder ein Barbecue in
geschlossenen Räumen.
Im Normalfall  werden Brandgase über bedarfsgerechte Abluftsysteme,
wie Schornsteine, aus der Wohnung geleitet, ist das System jedoch
nicht richtig gewartet, defekt  oder sind Rohre verstopft, kann sich
CO unbemerkt in der Wohnungsluft ansammeln.

Sauerstoffmangel

Das nicht reizende Atemgift heftet sich direkt an die roten
Blutkörperchen (Hämoglobin) und blockiert damit die Aufnahme von
Sauerstoff im Blut. Als Folge des Sauerstoffmangels verursachen schon
geringe Mengen eingeatmeten Kohlenmonoxids Kopfschmerzen, Herzrasen,
Übelkeit, Halluzinationen, Apathie, Krampfanfälle und Atemnot,
größere  Mengen führen zu irreversiblen Herz- und Hirnschäden
oder gar zum Tod durch Ersticken.

Gerade bei hohen CO-Konzentrationen in der Atemluft ist der
Reaktionszeitraum  zwischen ersten, noch wahrnehmbaren Symptomen und
dem Verlust des Bewusstseins dramatisch klein. Als besonders
gefährlich gilt das Gift, weil es nicht von den menschlichen Sinnen
erkannt werden kann, es sogar durch Betonwände diffundiert und so
unbemerkt in alle Wohnbereiche vordringt.
Genau wie die  erwähnten, gebräuchlichen foto-optischen Rauchmelder
sind  auch Kohlenmonoxid-Warngeräte Lebensretter, doch ist ein
CO-Melder  prinzipiell kein Ersatz für einen Rauchmelder, genauso
wenig wie umgekehrt.

CO-Warner an der Wand montieren

Mittels Laser- oder Leuchtdiode und einem entsprechenden Sensor
ermittelt der Rauchmelder die optische Durchlässigkeit der Raumluft
und schlägt bei Veränderungen Alarm. Der CO-Melder reagiert
akustisch auf die Überschreitung eines Grenzwertes an
Verbrennungsgasen.
Fehlalarme aufgrund von Staub, Nebel oder beabsichtigten
Rauchvarianten sind ausgeschlossen, da jeder Melder ausschließlich
„seinen“ Indikator auslotet.

„Wir befürworten die Installation von CO-Detektoren in jedem Fall,
weil Neubauten und energieeffizient nachgerüstete Häuser heutzutage
so gut isoliert sind, dass jede natürliche Belüftung fehlt“,
kommentierte Wiehls Stadtbrandmeister Jens Schmidt für die
Freiwillige Feuerwehr.
Optimalerweise erfolgt die Montage in der Nähe der
„Gefahrenquellen“, in etwa eineinhalb Metern Höhe an der Wand
oder das Aufstellen der Geräte auf Tisch oder Regal. Jedem Detektor
liegen Betriebsanleitungen zum korrekten Einbau bei. Doch stützt sich
vorbeugender, effektiver Brandschutz neben baulichen und technischen
Maßnahmen auf die regelmäßige Wartung  aller häuslicher
Wärmequellen wie  Boiler, Gasherde oder Kaminöfen durch einen
qualifizierten Fachbetrieb und die regelmäßige Reinigung und
Überprüfung von Schornsteinen, Holz- und Kohleöfen.

- Ute Sommer

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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