Nachhaltige Stoffkreisläufe
Neues thermo-chemisches Forschungszentrum
Für die Erforschung neuer Abfall-Verwertungsmöglichkeiten und die
Entwicklung von effektiven und nachhaltigen Stoffkreisläufen steht
dem Forschungs- und lnnovationsstandort :meta-
bolon in Lindlar ein neues thermo-chemisches Forschungszentrum zur
Verfügung.
Gemeinsam mit dem Umweltministerium Nordrhein-Westfalen eröffneten
die Projektpartner das mit EU- und Landesmitteln geförderte Zentrum.
„Wir können uns gemeinsam freuen, heute diese deutschlandweit
einzigartige Forschungsinfrastruktur in Betrieb nehmen zu können und
ich hoffe, dass viele zukunftsweisende Ergebnisse von diesem Standort
zum Wohle unserer Unternehmen, aber auch unserer Gesellschaft - durch
Schonung der endlichen Rohstoffe - gelingen werden“, so Landrat
Jochen Hagt bei der Einweihung der Anlage.
Innovative
Verwertungswege
Hans-Jörg Lieberoth-Leden, Leiter der Abteilung Kreislaufwirtschaft,
Bodenschutz, Wasserwirtschaft im Umweltministerium, dankte im Namen
der Landesregierung für das gelungene Projekt und betonte: „Die
jetzt im neuen thermo-chemischen Forschungszentrum installierten
Anlagen ermöglichen, zusätzliche innovative Verwertungswege für
Reststoffe zu untersuchen. :metabolon ist ein zukunftsorientiertes
Zentrum der Kreislaufwirtschaft, das darauf abzielt, die optimale
Nutzung für Reststoffe zu ermitteln. Darüber hinaus ist der Standort
ein wichtiger Baustein im bundesweiten Forschungsnetzwerk für eine
nachhaltige Ressourcennutzung.“
Gewinnung von Sekundärrohstoffen
Die interdisziplinäre Forschungsgemeinschaft :metabolon, der neben
dem Bergischen Abfallwirtschaftsverband (BAV) und der TH Köln weitere
nationale und internationale Forschungspartner angehören, erforscht
und entwickelt die nachhaltige Aufbereitung von Reststoffen sowie
deren kaskadische, stoffliche und energetische Verwertung zur Schonung
der Primärrohstoffe und zur Sicherung des Ressourcenschutzes.
Ziel ist die Ermittlung der optimalen stofflichen Nutzung der
Reststoffe, um Energie sowie Nebenprodukte zu generieren, aus denen
durch adäquate Nachbehandlungsschritte weitere Wertstoffe
(Sekundärrohstoffe) gewonnen werden können.
Thermisches Zentrum
Die neue Forschungsinfrastruktur ergänzt zwei Teilprojekte, durch die
ein Labortrakt mit modernster Gerätetechnik, ein Technikum sowie ein
Zentrum für mechanische Stoffaufbereitung entstanden. Diese wurden
nun um zwei thermo-chemische Anlagen erweitert. Gemeinsam mit der
bestehenden Anlage für hydrothermale Karbonisierung bilden die
Pyrolyse- und die Vergasungsanlage das neue thermo-chemische Zentrum
des Standortes.
Die neuen Techniken bieten die Möglichkeit, innovative
Verwertungswege zu erforschen und insbesondere neue Reststoffströme
in den Blick zu nehmen.
Neben biogenen Reststoffen sollen die Anlagen in weiteren
Forschungsprojekten außerdem Kunst- und Verbundstoffe sowie
mineralische Reststoffe verwerten.
Ziel der weiteren Forschungsvorhaben ist es, mit allen Akteuren den
Weg von der linearen Wirtschaft hin zur zirkulären Wertschöpfung zu
erreichen.
Zusammenarbeit
Professor Dr. Klaus Becker, Vizepräsident für Forschung und
Wissenstransfer der TH Köln, lobte die gute und stetig wachsende
Zusammenarbeit in der Forschungsgemeinschaft :metabolon.
Mit dem neuen thermo-chemischen Forschungszentrum sei die vorhandene
Infrastruktur um einen wichtigen Baustein erweitert worden.
„Ich bin zuversichtlich, dass mit den neuen Anlagen hier innovative
Verwertungsmöglichkeiten für Reststoffe erforscht und anwendungsnah
entwickelt werden können“, so Professor Becker.
Von der Deponie zum Forschungszentrum
Im Rahmen des Strukturförderprogramms Regionale 2010 wurde das in
Lindlar gelegene Entsorgungszentrum Leppe zu einem Forschungs- und
lnnovationsstandort für nachhaltige Ressourcennutzung und zirkuläre
Wertschöpfung neu ausgerichtet.
Das seit Mitte 2017 laufende Projekt :metabolon IIb wird mit sieben
Millionen Euro gefördert, wovon rund vier Millionen Euro durch den
Europäischen Fond für regionale Entwicklung (EFRE) gefördert
wurden.
Das Land Nordrhein-Westfalen stellt die entsprechende Co-Finanzierung
in Höhe von rund drei Millionen Euro zur Verfügung.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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