Unser Dorf hat Zukunft

Oberbergische Dörfer

Oberberg/Lindlar - (wr) Jubelnde Dorfgemeinschaften bei Hülsenbusch, Freckhausen und
Oberwiehl. Die Bewertungskommission hatte sie mit einem Goldtitel
ausgezeichnet. Da insgesamt 40 Dorfgemeinschaften am diesjährigen
Wettbewerb teilgenommen haben, können diese drei Besten als Golddorf
im nächsten Jahr am Landeswettbewerb teilnehmen und vertreten
Oberberg in NRW.

Die Auszeichnung Golddorf, aber ohne Teilnahme am Landeswettbewerb,
erhielten das Wipperfürther Kirchdorf Kreuzberg, Lindlar-Scheel und
das Bücherdorf Müllenbach in Marienheide. Neben der Urkunde bekamen
die Golddörfer 1000 Euro Preisgeld, die Silberdörfer 600 Euro und
die Bronzedörfer 400 Euro.

Bevor es auf der Abschlussveranstaltung, im vollbesetzten
Kulturzentrum in Lindlar, zur Siegerehrung kam bedankte sich der
Moderator, Landrat Jochen Hagt, bei den Sparkassen, die die kompletten
Preisgelder aufbringen und den Mitgliedern der Bewertungskommission.
„Sie haben bei Wind, Regenwetter und selbst Orkanwarnung ihr Pensum
professionell erfüllt“.

„Tradition und Moderne, Demografie, Migration und Integration,
Mobilität – diese Themen wurden und werden diskutiert,
weiterentwickelt, in Projekte umgesetzt und damit die Lebensqualität
in den Dörfern erhöht. Dies alles funktioniert aber nur mit vielen
Ehrenamtlichen, die voll hinter den Ideen stehen, und zwar
generationsübergreifend von den Kita-Kindern bis zu den Seniorinnen
und Senioren.

Dieses Miteinander zeichnet „unsere Dörfer“ besonders aus“,
betont die Vorsitzende der Jury, Vizelandrätin Ursula Mahler, sie hat
an sechs Tagen im September 40 Dörfer besucht, dabei zählte ihr
Handy 51100 Schritte.

Im Siegerdorf Hülsenbusch hat sich in den letzten Jahren enorm viel
getan: Frei nach dem Motto „Mit Projektarbeit die Zukunft selber
gestalten“ haben die Hülsenbuscher seit 2013 einen Erlebniswald
geschaffen und stetig erweitert, 2014 eine Genossenschaft zum Erhalt
und Betrieb der Kneipe gegründet, 2016 hat sich die Dorfgemeinschaft
als Verein etabliert, 2017 einen wöchentlichen Markt mit geselligem
Treffpunkt eingerichtet und sie plant schon wieder neue Projekte.

In Hülsenbusch setzt man auf Kooperation - sei es zwischen den
örtlichen Vereinen oder mit Nachbardörfern, zur Umsetzung von
Projekten oder zum Feiern – ein vernetztes und engagiertes Dorf!

Das Reichshofer Golddorf Freckhausen bezeichnet sich selbst als „Das
l(i)ebenswerte Dorf der jungen Familien“ und tatsächlich sind von
den insgesamt 130 Einwohnern ein Viertel Kinder und Jugendliche.

Vielleicht liegt es daran, dass jedes neugeborene Freckhausener Kind
von der Dorfgemeinschaft einen Baum geschenkt bekommt?

Hier gibt es auch ein Kinderparlament, bei dem die Wünsche und
Anregungen der Kinder und Jugendlichen abgefragt werden: So entstand
zum Beispiel die Jugend- oder besser „Gammelbank“. In Freckhausen
kennt jeder jeden und man kümmert sich umeinander.

Alle unternehmen viel zusammen und feiern natürlich gemeinsam. Das
dritte Golddorf, Oberwiehl mag nicht mehr als „klassisches“ Dorf
empfunden werden, hat sich aber seine dörflichen Strukturen bewahrt
und verfügt über ein reges Vereinsleben und eine engagierte
Dorfgemeinschaft.

Es gibt den historischen Kern und das neue Zentrum, einen
Gewerbestandort und den Hans-Teich. Wenn die Kinder der vierten Klasse
die Oberwiehler Grundschule verlassen, schenkt die Dorfgemeinschaft
den Kindern einen Baum, der im Dorf-Kamp gepflanzt wird. Überhaupt
werden die Kinder und Jugendlichen immer einbezogen, gefördert und
gefordert. Seit Neustem gibt es das Oberwiehler Begegnungszentrum
Café Else, denn Oberwiehl ist „bunt“. All das ist Oberwiehl und
trägt dazu bei, dass Oberwiehl ein Dorf mit Zukunft ist und bleibt!