Zwei Corona-Fälle in Oberberg
OBKarriere und FiLia abgesagt

Kreisdirektor Klaus Grootens, Landrat Jochen Hagt, Kaija Elvermann und Ralf Schmallenbach vom Gesundheitsamt (v.l.) informierten über den Stand der Dinge im Falle einer Corona-Epidemie. | Foto: cf
  • Kreisdirektor Klaus Grootens, Landrat Jochen Hagt, Kaija Elvermann und Ralf Schmallenbach vom Gesundheitsamt (v.l.) informierten über den Stand der Dinge im Falle einer Corona-Epidemie.
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Oberberg - AKTUELL:

Nach ersten bestätigten Coronavirus-Fällen im Oberbergischen
reagiert der Kreis mit weiteren Schutzmaßnahmen. Bei den positiv
Getesteten handelt es sich um einen Mann aus Reichshof und eine Frau
aus Lindlar, die als „ begründete Corona-Verdachtsfälle“ einer
virologischen Überprüfung unterzogen wurden. Beiden zeigten gestern
nur leichte Erkältungssymptome.
Das Gesundheitsamt des Oberbergischen Kreises setzt die Ermittlung
möglicher Kontaktpersonen fort. Landrat Jochen Hagt hat den
Bürgermeistern im Oberbergischen Kreis empfohlen, im Zusammenhang mit
dem Coronavirus zunächst auf öffentliche Veranstaltungen zu
verzichten. Gleichzeitig empfiehlt das Gesundheitsamt, größere
Menschenansammlungen zu meiden.
Der Oberbergische Kreis hat seine für den 7. März geplante
Berufsorientierungsmesse OBKarriere in der Halle 32 ebenso abgesagt
wie die für den 8. März geplante FiLia-Veranstaltung zum
Weltfrauentags auf Schloss Homburg.

Bürgertelefon des Kreises: 0 22 61/88 38 88 

Die fünf Verdachtsfälle vom Wochenende sind  alle negativ getestet
worden. Mit dem Fall vom 26. Februar liegt der Kreis bei insgesamt
sechs Verdachtsfällen, die alle negativ waren.
Es gibt im Oberbergischen Kreis somit bisher keinen bestätigten Fall.

Was vorher war:

Der Landrat des Oberbergischen Kreises hatte die Presse zu einem
Informationsgespräch über den Stand der Dinge bezüglich der
Ausbreitung des Corona-Virus eingeladen.

Kaija Elvermann vom Gesundheitsamt stellte gleich zu Beginn fest:
„Nicht erst seit gestern sind wir auf einen Infektausbruch
vorbereitet. Wir sind in engem Kontakt mit den Krankenhäusern und
Arztpraxen. Im Oberbergische Kreis gibt es zurzeit Menschen im
zweistelligen Zahlenbereich, die aus Risikogebieten kommen, aber keine
Symptome aufweisen. Es gibt zurzeit keine Verdachtsfälle. Dies kann
sich jedoch jederzeit ändern.“

Das Gesundheitsamt, die Krankenhäuser und Ärzte seien gut
aufgestellt, um im Risikofall helfen zu können.

Erst den Hausarzt anrufen, nicht direkt die Praxis aufsuchen

Wenn ein Mensch den Verdacht habe, an Corona erkrankt zu sein, solle
er seinen Hausarzt anrufen und um Rat fragen. Auf keinen Fall solle er
die Hausarztpraxis sofort aufsuchen, sondern erst telefonieren, damit
niemand angesteckt werde.

Coronaverdacht bestehe bei grippeähnlichen Symptomen, verbunden mit
Fieber und dem vorhergegangenen Aufenthalt in einem Risikogebiet.
Zurzeit gebe es auch eine starke Grippewelle - Grippeviren können nur
durch einen Abstrich von Coronaviren unterschieden werden. Dieser
müsse dann vom Hausarzt angeordnet werden.

Landrat:

Wir nehmen Gefahr sehr ernst

Landrat Jochen Hagt berichtete, dass ausführliches
Informationsmaterial an die Arztpraxen abgegeben worden sei. „Wir
nehmen die Corona-Gefahr sehr ernst und sind bemüht, die eventuellen
Infektionsketten zu unterbrechen. Wir haben die Verpflichtung, uns
Gedanken zu machen und alle Hinweise zu beachten,“ sagte der
Landrat.

Größte Gefahr:

Händeschütteln

Die Ansteckungsgefahr bei dem Corona-Virus sei sehr groß, machte
Elvermann deutlich. „Die größte Gefahr besteht beim
Händeschütteln. Diese Gefahr kann durch häufiges Waschen oder
Desinfizieren der Hände niedriger gehalten werden. Die Übertragung
geschieht von Mensch zu Mensch, nicht über Zwischenstationen, wie
etwa beim Einkauf von Artikeln, die angefasst werden. Ein längeres
Gespräch im Abstand von ein bis zwei Metern kann ein Übertragungsweg
sein.“

Einen Impfstoff werde es wahrscheinlich erst im kommenden Jahr geben,
da die Herstellung sehr aufwändig und zeitraubend sei.

Bei genesenen Corona-Patienten habe man Antikörper im Blut
festgestellt und nehme deshalb an, dass eine wiederholte Erkrankung
nicht wahrscheinlich sei.

Der Landrat machte zum Abschluss noch einmal deutlich, dass der Kreis
für eine eventuelle Epidemie gut aufgestellt sei. „Wir
unterstützen die Kommunen, Krankenhäuser und Arztpraxen mit einer
ganzen Menge verschiedener Maßnahmen.“

Bürgertelefon Oberberg

Der Oberbergische Kreis hat wocdhentags in der Zeit von 8 bis 18 Uhr
ein Bürgertelefon für allgemeine Fragestellungen unter der Nummer
0 22 61/88 38 88 eingerichtet.

Am Samstag, 29. Februar, und Sonntag, 1. März, ist über Hotline von
12 bis 18 Uhr ein Ansprechpartner erreichbar.

Wichtiger Hinweis seitens der Kreisverwaltung:
Bitte haben Sie Verständnis dafür, dass am Bürgertelefon keine
individuelle medizinische Beratung zum Coronavirus stattfinden kann.
Bitte kontaktieren Sie insbesondere bei

Fragen zu einer möglichen Infektion Ihre Ärztin oder Ihren Arzt. Den
Besuch in der Praxis oder im Krankenhaus sollten Sie vorher
telefonisch ankündigen!

Weitere Infos auf der Seite des Robert-Koch-Institus.

- Christel Franke

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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