Kreispolizei legt Unfall-Statistik vor
Runter vom Gas, Hände weg vom Smartphone
Oberberg - (gh). Trotz verstärkter Kontrollen und nach wie vor intensiver
Präventionsmaßnahmen, kann die nun von Kreisdirektor Klaus Grootens
und der Führung der Polizei vorgelegte Unfallstatistik für den
Oberbergischen Kreis, die Sorgenfalten der Verantwortlichen nicht
glätten.
Die Zahlen sind zwar leicht gesunken, dies sowohl bei den
Verkehrsunfällen (von 7.826 in 2015 auf 7.792 in 2016) als auch bei
Unfällen bei denen Personen verletzt wurden (876 auf 873, davon 269
Schwerverletzte), aber elf Menschen fanden bei einem Unfall den Tod.
Zumeist haben sich die Unfälle dabei außerhalb der geschlossenen
Ortschaften ereignet.
Hauptursache ist nach wie vor nicht angepasste oder überhöhte
Geschwindigkeit auf den kurvenreichen Strecken der Region. Die zum
Teil unübersichtlichen Straßen, die die bucklige Landschaft des
Oberbergischen durchziehen, werden wohl auch von vielen
Motorradfahrern schnell unterschätzt, denn sie waren in 121 Unfälle,
davon fünf mit tödlichem Ausgang, verwickelt.
Auch an des Verbot, während der Fahrt das Handy oder das Smartphone
zu nutzen, halten sich zahlreiche Verkehrsteilnehmer nicht. „Zwei
Drittel aller Fahrer beschäftigen sich während der Fahrt mit ihrem
Handy. Das sind 66,67 Prozent zu viel", so Kreisdirektor Klaus
Grootens.
So sind neben dem Tempo, die Nutzung von Mobilfunkgeräten, falsches
Abbiegen oder Wenden und fehlender Sicherheitsabstand die größten
„Killer" im Straßenverkehr.
Weniger Kinder beteiligt
Positiv werten Polizeidirektor Rainer Gosebruch, Erster
Polizeihauptkommissar Joachim Höller und Polizeihauptkommissar Frank
Rösner die Entwicklung bei Unfällen, an denen Kinder beteiligt
waren.
Waren es in 2015 noch 50 Kinder, die als Fahrradfahrer, oder
Fußgänger zu Schaden kamen, sind es 2016 „nur" noch 34. „Hier
haben Präventionsmaßnahmen der Polizei in Kindergärten und Schulen
Wirkung gezeigt", sind sich die Polizeibeamten sicher.
Auch bei den Unfällen, in die Senioren verwickelt waren ist ein
leichter Rückgang zu vermelden, allerdings verstarben zwei ältere
Menschen aufgrund eines Verkehrsunfalls.
Zugenommen haben dagegen die Fahrten unter Alkohol- und
Drogeneinfluss. Sie stiegen von 99 auf 122, bei denen es zu einem
Unfall kam. Allein über 570 Blutproben ordneten die Beamten in 2016
an. Auch die Fälle von Fahrerflucht stiegen um 1,3 Prozent auf 1.410.
„Allerdings liegt unsere Aufklärungsquote bei fast 60 Prozent",
hält Polizeidirektor Rainer Gosebruch fest.
Bei der Statistik zu berücksichtigen ist das wachsende
Verkehrsaufkommen, steigt es doch auch im Oberbergischen stetig an.
Die Prognosen gehen in den nächsten zehn Jahren von 20 Prozent im
Personenverkehr und von 50 Prozent im Transportverkehr aus.
Für die motorisierten Verkehrsteilnehmer heißt dies, noch mehr
Aufmerksamkeit und Rücksichtnahme. „Jeder trägt hier
Verantwortung", so der Kreisdirektor, „und wir werden weiterhin mit
verschieden Kampagnen für mehr Rücksichtnahme, Vorsicht und Umsicht
werben".
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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