Schmetterling des Jahres
Schmetterling des Jahres
Oberberg. Die BUND NRW-Naturschutzstiftung hat mit der Arbeitsgemeinschaft Rheinisch-Westfälischer Lepidopterologen (Schmetterlingskundler) das Ampfer-Grünwidderchen zum „Schmetterling des Jahres 2023“ gekürt. Mit der Auszeichnung möchten die Initiatoren auf die negativen Folgen der intensiven Landwirtschaft und den Rückgang von artenreichem Grünland aufmerksam machen.
Die Raupen des Ampfer-Grünwidderchens fressen gerne Sauerampfer. Landwirte bekämpfen aber Sauerampfer auf Wiesen und Weiden, denn er verdrängt die Futterpflanzen für das Vieh. Es mangelt aber nicht nur an Nahrung für die Widderchen-Raupen.
Als Schmetterling saugt der Falter auch Nektar auf mageren Wiesen an Kuckucks-Lichtnelke, Disteln und Flockenblumen. Da unser Grünland meist stark mit Gülle gedüngt ist, haben diese Blumen gegen schnell wachsende Gräser kaum eine Chance. Auch letzte Zufluchtsorte wie Wegränder und Böschungen werden durch häufige und unsachgemäße Mahd vielfach zerstört.
Die Schmetterlingskundler vom BUND fordern daher eine nachhaltige Landwirtschaft mit blütenreichen mageren Wiesen. Dort, wo das Ampfer-Grünwidderchen mit seinen hohen Ansprüchen vorkommt, sind auch gute Bedingungen für viele andere gefährdete Insekten- und seltene Pflanzenarten gegeben.
Im Oberbergischen Kreis geht die recht kurze Flugzeit des Falters vom 11. Mai bis 26. Juni. Das Grünwidderchen ist aber nur noch an wenigen Stellen im südlichen Bergischen Land anzutreffen und dabei meist in Einzelexemplaren. Auf einer Heidefläche bei Morsbach wurden 2005 bis zu 40 Exemplare auf einmal gezählt, 2015 nur noch zehn.
Die Ampfer-Grünwidderchen schimmern metallisch grünlich bis türkisfarben. In Deutschland steht der Falter auf der Vorwarnliste, in Nordrhein-Westfalen gilt es bereits als gefährdet.
Weitere Infos unter https://www.bund-nrw-naturschutzstiftung.de/schmetterling-des-jahres/schmetterling-des-jahres-2023/
LeserReporter/in:Christoph Buchen aus Morsbach |
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