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Vogel des Jahres
Seltener Gast in Oberberg

Der Wiedehopf ist zum „Vogel des Jahres 2022“ gewählt worden. Nur ganz selten wurde er bisher im Oberbergischen auf dem Durchzug beobachtet.                                                             | Foto: NABU/Paul Gläser
  • Der Wiedehopf ist zum „Vogel des Jahres 2022“ gewählt worden. Nur ganz selten wurde er bisher im Oberbergischen auf dem Durchzug beobachtet.
  • Foto: NABU/Paul Gläser

Oberberg. Über 45.000 Menschen haben den Wiedehopf zum „Vogel des Jahres 2022“ gewählt. Auf das Rotkehlchen im Jahr 2021 folgt damit der zweite Jahresvogel, der öffentlich gewählt wurde. Mit dieser Wahl verbindet der Naturschutzbund Deutschland (NABU) außerdem die Forderung nach Erhalt von halboffenen bis offenen insektenreichen Landschaften.

Der Wiedehopf ist einer der auffälligsten heimischen Vögel. Mit seinem langen Schnabel, orangeroten Gefieder und seiner markanten Federhaube, die er bei Erregung aufrichtet, ist der Wiedehopf eine spektakuläre Erscheinung. Er benötigt halboffene, naturnahe Lebensräume. Dazu zählen auch Weinberge und Obstgärten, in denen Insekten nicht durch Pestizide dezimiert worden sind.

Die wenigsten Mitbürger dürften den Wiedehopf selbst einmal in der Natur gesehen haben. Denn er kommt nur in einigen Regionen Deutschlands vor, wie zum Beispiel am Kaiserstuhl in Baden-Württemberg, in Rheinhessen oder den Bergbaufolgelandschaften der Lausitz in Brandenburg und Sachsen. Dort ist das Klima für den wärmeliebenden Vogel geeignet.

Der Wiedehopf lebt von größeren Insekten und ihren Larven. Er frisst gerne Käfer, Grillen, Heuschrecken und Schmetterlingsraupen. Es darf auch mal eine Spinne oder sogar eine kleine Eidechse sein. Als Zugvogel verbringt er den Winter in Afrika.

Ganz selten und mit etwas Glück kann man den Wiedehopf auch mal im April/Mai auf dem Durchzug im Oberbergischen entdecken. So wurde jeweils ein Exemplar 1980 aus Reichshof-Nothausen und 1981 aus Bergneustadt-Geschleide gemeldet. Dr. Gero Karthaus, der heutige Bürgermeister von Engelskirchen, beobachtete am 24. April 1987 einen Wiedehopf bei Engelskirchen-Ösinghausen. Die letzten Beobachtungen datieren aus den Jahren 1994 und 1997 aus der Gemeinde Marienheide sowie 1999 aus Gummersbach-Frömmersbach.

Die Population des Wiedehopfes gilt in Deutschland als gefährdet, da ihm zusagende Lebensräume immer weniger geworden sind. Sein Bestand wird derzeit nur noch auf 800 bis 950 Paare geschätzt. Doch das Verbreitungsgebiet dieses wärmeliebenden Vogels wächst, was ein klares Anzeichen des Klimawandels ist.

Viele Menschen dürften den neuen Jahresvogel aus der „Vogelhochzeit“ von Hoffmann von Fallersleben kennen. In dem Kinderlied bringt der Wiedehopf „der Braut den Blumentopf“.Weitere Infos: www.nabu.de

LeserReporter/in:

Christoph Buchen aus Morsbach

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