Gummersbacher Fastenkrippe

Süddeutscher Brauch in Oberberg

Gummersbach - Ein im süddeutschen Raum bekannter Brauch hat in der katholischen
Kirche St. Franziskus Gummersbach am Lindenplatz Einzug gehalten - und
das bereits im dritten Jahr: die Fastenkrippe.

Seit 2018 steht in St. Franziskus jedes Jahr nicht nur eine
Weihnachtskrippe, sondern auch eine Fastenkrippe, mit der die
Fastenevangelien von Aschermittwoch an jeweils figürlich dargestellt
werden.

Andreas Bonnacker, Küster von St. Franziskus: „Wir sind ein Team
von neun Personen und kümmern uns schon seit Jahren um die Gestaltung
der Weihnachtskrippe. Eines unserer Teammitglieder hatte in
Süddeutschland die Fastenkrippe gesehen und war der Meinung, das sei
auch etwas für uns. Der hölzerne Unterbau von der Weihnachtskrippe
ist ja vorhanden, auch die Figuren, aber alles musste neu gestaltet
werden. Viel Arbeit wartete auf uns.“

Für jeden Sonntag müssen die Figuren und die Umgebung neu
dargestellt werden. Der Text des Evangeliums kann dazu in der Krippe
gelesen werden. Für das Evangelium vom verlorenen Sohn habe man
beispielsweise ein Bauernhaus erstellen müssen. Für das Evangelium
von der Verklärung seien große Felsblöcke aufeinander gestapelt
worden und Jesus stehe mit den beiden Propheten hoch auf dem Felsen.
„Ein Brunnen wurde schon gebaut und auch ein Teich,“ berichtet
Bonnacker weiter, „große Mühe hatten wir mit den Kostümen der
Personen. Alles wurde von Hand gestrickt und genäht. Unser Team
besteht sowohl aus handwerklich geschickten Männern als auch Frauen,
die stricken und nähen.“ Besonders anstrengend seien die Tage der
Karwoche und Ostern. Fast täglich müsse die Fastenkrippe umgestellt
werden.

Die Darstellungen werden fortgeführt bis Christi Himmelfahrt
(Donnerstag, 21. Mai). Bis dahin kann die Fastenkrippe immer vor und
nach den Gottesdiensten besichtigt werden.

Die Kirche ist täglich von 8 bis 19 Uhr geöffnet.

- Christel Franke