Konfirmation in Pandemiezeiten
Termine verschoben, kleinerer Rahmen, Konfizeit online

Die Konfis in der Kirchengemeinde Engelskirchen bringen sich mit den bunten Steinen vor der Kirche in Erinnerung. Den sonntäglichen Zoom-Gottesdienst gestalten sie regelmäßig mit. | Foto: Kirchenkreis An der Agger/Thies
  • Die Konfis in der Kirchengemeinde Engelskirchen bringen sich mit den bunten Steinen vor der Kirche in Erinnerung. Den sonntäglichen Zoom-Gottesdienst gestalten sie regelmäßig mit.
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Oberberg - Gibt es dieses Jahr Konfirmationen? Ja, aber sie werden verschoben und
finden im kleineren Rahmen statt - wie im vergangenen Jahr. Und die
Konfizeit gestalten die Kirchengemeinden online.

Eigentlich wäre es zurzeit so: Die Kirchengemeinden feiern mit ihren
Konfirmandinnen und Konfirmanden festliche Segnungsgottesdienste. Im
Alter von 14 Jahren sind die Jugendlichen religionsmündig und
erhalten alle Rechte innerhalb der evangelischen Kirche.

Doch in Zeiten von Corona ist die Konfirmation in den Kirchen mit
vielen Gästen aus Familien- und Freundeskreis kaum möglich. Zudem
ist der vorbereitende Konfirmationsunterricht im normalen Rahmen nur
bedingt durchführbar. Dabei bietet die Konfirmandenzeit eigentlich
die Chance, in einer Gruppe Gleichaltriger mit dem christlichen
Glauben vertraut zu werden.

Bereits im vergangenen Jahr gab es erhebliche Einschränkungen und
auch die diesjährigen Konfirmandinnen und Konfirmanden müssen auf
einiges verzichten; Gottesdienste fielen coronabedingt aus, ebenso
Frei-

zeiten und der Konfirmandenunterricht. Teilweise wurde der Unterricht
online erteilt, um die Möglichkeit zu geben, sich intensiv mit dem
christlichen Glauben zu beschäftigen und Gemeinschaft erleben zu
können.

Technische Quantensprünge

Markus Aust, Synodalbeauftragter für die Konfirmandenarbeit:
„Natürlich ist diese Pandemie für die Konfi-Arbeit ganz schön
bescheiden, denn sie raubt uns die bunten Möglichkeiten der
ganzheitlichen Begegnungen und die vielen erlebnispädagogischen
Spielräume, ganz zu schweigen von den nicht durchführbaren
Freizeiten mit Lagerfeuer und Geländespielen.“ Andererseits zeigten
die vielen positiven Beispiele ein Höchstmaß an Kreativität und
Lernbereitschaft und förderten technische Quantensprünge in den
Gemeinden. „Ein großes Dankeschön an alle, die neue Wege
ausprobieren und sich von technischen Problemen oder gelegent-

lichen Frustrationserfahrungen nicht ausbremsen lassen.“

Konfizeit online

„KU-Club“ heißt der Konfirmandenunterricht für Kids ab zwölf
Jahre in der evangelischen Kirchengemeinde Holpe-Morsbach. Eigentlich
sollten die angehenden Konfirmandinnen und Konfirmanden dienstags von
17 bis 19 Uhr mit Spielen, Gespräch, Aktionen, Kreativem hier neue
Freunde finden, ausprobieren, was in ihnen steckt, über die
Grundlagen des Glaubens reden - sie sollten Gott und die Gemeinde
kennenlernen. Doch das geht schon seit über einem Jahr nicht mehr.
Seit Anfang des Jahres findet der Unterricht per Zoom- Videokonferenz
statt.

Gemeindereferentin Karin Thomas: „Das geht besser als gedacht, auch
wenn es nicht immer optimal funktioniert.“ Dabei werden unter
anderem Online-Gottesdienste gemeinsam geschaut und anschließend
tauscht sich die Gruppe darüber per Zoom aus. Die diesjährige
Konfirmation ist von Mai auf Mitte Juni verschoben worden. Es soll
dann zwei Gruppen mit jeweils sechs Jugendlichen geben oder eventuell
vier Termine mit dann jeweils drei Konfis. Eine neue Konfi-Gruppe
starte frühestens im September mit Anmeldung vor den Sommerferien.

In Derschlag ist der Unterricht ausschließlich online. Allerdings
nicht zweieinhalb Stunden, sondern gekürzt auf eine Stunde. „Es
muss kurzweilig sein und die Vorbereitung muss sitzen“, betont
Pfarrer Ulrich Kräuter. Die elf Jugendlichen hatten von den
Sommerferien bis zum Advent Unterricht. „So konnte sich ein
Gruppengefühl entwickeln“, betont Kräuter. Konfirmationsunterricht
per Zoom habe Vor- und Nachteile. Soweit es gehe, müsse er anders
gestaltet sein als der Schulunterricht, soweit dies möglich sei. Wert
legt er darauf, dass sie sich sehen – also ist die Kamera nicht
ausgestellt. „Das Ganze ist auch problematisch – aber es ist viel
mehr als nichts“, sagt Kräuter.

Auch in Waldbröl findet der Unterricht über Zoom statt. Christian
Büscher, Gemeindereferent für Jugend und Konfirmanden, kommuniziert
mit 58 Konfirmanden in vier Gruppen über diese
Videokonferenz-Lösung. Dies muss allerdings möglichst interaktiv
stattfinden, denn bei Vorträgen ist die Aufmerksamkeit sehr gering.
So arbeiten die Konfis in Break-out-rooms (also in separaten
Online-Sitzungen) und mit Aufgaben über eine digitale Pinnwand, ein
sogenanntes Padlet.

Büscher hofft, dass im September die Konfirmanden 2020/2021 ihre
Konfirmation feiern können. Ein neuer einjähriger Kurs fängt nach
den Sommerferien an.

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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