Großübung
Tierseuche: Vetrinäramt übt den Ernstfall

Nicht nur am Land, sondern auch auf dem Wasser übten die Veterinärämter den Ernstfall.  | Foto: OBK
  • Nicht nur am Land, sondern auch auf dem Wasser übten die Veterinärämter den Ernstfall.
  • Foto: OBK

Oberberg. Vogelgrippeausbruch in einer Wildvogelstation in Hattingen und der Fund mehrere toter Wildvögel auf dem Kemnader Stausee: Das Veterinäramt des Oberbergischen Kreises hat gemeinsam mit sechs Nachbarkreisen in einer groß angelegten Übung die Bekämpfung der Vogelgrippe geübt.

In dem Tierseuchenverbund finden jährlich Übungen statt. Die diesjährige Übung wurde vom Ennepe-Ruhr-Kreis ausgerichtet. Im Schwelmer Kreishaus fand die verwaltungstechnische Aufarbeitung des Tierseuchenfalls statt.

Die Aviäre Influenza, auch Vogelgrippe genannt, ist eine durch Viren ausgelöste Infektionskrankheit, die ihren natürlichen Reservoirwirt in der Wildvogelpopulation hat. Die Vogelgrippe ist für Hausgeflügel hochansteckend.

„Durch das Abkommen im Tierseuchenverbund ist eine schnelle und unbürokratische Unterstützung im Seuchenfall gewährleistet“, sagt die zuständige Dezernentin des Oberbergischen Kreises, Birgit Hähn.

Die Vogelgrippe hatte 2022 auch im Oberbergischen Kreis für Aufregung gesorgt: Mehrere Ausbrüche bei Nutzgeflügel führ-ten zu strengen Restriktionsmaßnahmen. Enten, Gänse und Hühner, die in der Umgebung des Ausbruchsbetriebes gehalten wurden, wurden untersucht, um sicherzustellen, dass die Tiere keine Anzeichen einer Erkrankung zeigten. Die erkrankten Tiere im Ausbruchsbetrieb mussten getötet werden, um eine Weiterverbreitung des Virus zu verhindern. Trotz aller Eile muss dabei streng auf die Einhaltung des Tierschutzes geachtet werden.

Die Tierärztin und stellvertretende Amtsleiterin im Veterinäramt des Oberbergischen Kreises, Ulrike Daniels, war bei der aktuellen Übung in einem großen Team mit Kollegen aus dem Oberbergischen Kreis und den Nachbarkreisen unterwegs. Mit grünen und weißen Overalls, Gummistiefeln und mehreren Lagen Einmalhandschuhen geschützt, sucht sie mit ihrem Team auf dem Kemnaderstausee nach toten Enten.

Die DLRG hat die Tierärzte mit Schwimmwesten ausgestattet und transportiert sie in Booten über den See.

18 Gummienten bergen die Boote auf dem Kemnader See. Diese werden mit Keschern aus dem Wasser geborgen und sicher in Tüten und Kunststoffsäcke verpackt. Durch die verendeten Wasservögel kann das Virus gestreut werden. Deshalb ist es wichtig, die verendeten Tiere möglichst schnell aus dem Wasser zu entfernen.

Am zweiten Standort der Übung wird währenddessen die Räumung einer Wildvogelaufnahmestation mit Probenahme am lebenden Tier geübt. Diese Station wird von Thorsten Kestner betreut, er leitet die Wildvogelstatiopn Paasmühle. Im Fokus steht in diesem Teil der Übung der ruhige Umgang mit dem Tier.

Im Laufe der Übung klappten die Abläufe immer besser und die Strategien wurden stetig angepasst und optimiert.

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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