Krokusse für die Insekten
Umwelt-Assistenten pflanzen Frühlingsblüher

Auch auf dem Gelände der BWO in Faulmert wurden Krokusse geplanzt und Blühflächen angelegt. | Foto: F.Jansen/HBW GmbH
  • Auch auf dem Gelände der BWO in Faulmert wurden Krokusse geplanzt und Blühflächen angelegt.
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Oberberg - Im Rahmen eines Projekts der Bergischen Agentur für Kulturlandschaft
wurden Menschen mit Behinderung zu „Nachhaltigkeits-Botschaftern“
fortgebildet. Nun besuchten sie das HBW und die BWO, um Blütenmeere
anzulegen.

Es wird wunderschön aussehen, wenn im Frühling die Krokusse in den
Gärten der HBW-Häuser „Haus am Park“, „Haus Am Konradsberg“
und „Haus Tannhäuserstraße“ sowie an der BWO in Faulmert
sprießen.

Allein aus dekorativen Gründen haben die Umwelt-Assistenten die
Krokusknollen aber nicht gepflanzt. Vielmehr haben sie an die Hummel-
und Bienenarten gedacht, die schon so früh im Jahr unterwegs sind,
dass sie kaum Nahrung finden.

Da der Krokus früher als andere Pflanzen blüht, ist er für die
„Frühaufsteher“ unter den Insekten eine wichtige, oft die
einzige, Nahrungsquelle.

Welche Insekten die Krokusse besuchen werden, das erklärten die
Umwelt-Assistenten den Bewohnern der HBW-Häuser während der
gemeinsamen Pflanz-Aktionen, die in den Gärten der Wohnhäuser der
Haus für Menschen mit Behinderung Wiehl GmbH (HBW) und der
Behinderten Werkstätten Oberberg GmbH (BWO) stattfanden.

Umwelt-Assistenten

Wenn die Umwelt-Assistenten nicht gerade in Sachen Naturschutz
unterwegs sind, arbeiten sie in der BWO, der Werkstatt für Menschen
mit einer geistigen Behinderung.

Im Rahmen einer Kooperation zwischen der BWO und der Bergischen
Agentur für Kulturlandschaft (BAK) wurden sie durch die Biologische
Station Oberberg (BSO) zu Umwelt-Assistenten qualifiziert. Seitdem
unterstützen sie die Angebote der BSO und BAK für Menschen mit
Behinderung.

Dieses Projekt wurde 2016 mit dem Deutschen Waldpädagogikpreis
ausgezeichnet.

Im Rahmen des aktuellen „Bildung für nachhaltige Entwicklung
(BNE)“-Projektes der BAK werden die Umwelt-Assistenten zu
Nachhaltigkeits-Botschaftern fortgebildet und geben dieses Wissen dann
weiter.

Bei ihren Besuchen im HBW und in der BWO hatten die Umwelt-Assistenten
neben Spaten und Krokus-Knollen auch die Saatguttütchen „Bergisches
Blütenmee(h)r“ im Gepäck.

Das Saatgut für die Anlage von mehrjährigen Blühflächen verteilt
die BAK kostenlos im Rahmen eines Leader-Projekts.

„Zuerst haben wir den Rasen abgeschält, dann geharkt und dann das
Saatgut ausgebracht. Das funktioniert wie beim Salzstreuen im Winter -
obwohl man der Umwelt zuliebe ja auf Salz verzichten soll, wann immer
es geht“, erklärte Umwelt-Assistent Christopher. „Wir haben all
die Pflanzen ausgesät, die normalerweise auf heimischen Wiesen
blühen würden, würde man sie nicht so oft mähen. Sie liefern den
heimischen Insekten wie den Wildbienen genau die Nahrung, die sie
brauchen“, ergänzte Manuela Thomas von der BAK, die die
Umwelt-Assistenten im Rahmen der BNE-Projekt-Förderung durch das Land
NRW betreut und unterstützt.

Nun warten alle auf das Frühjahr und das erste Grün. Gemeinsam
wollen die Bewohner des HBW dann beobachten, welche Insekten die
Krokusse und das „Bergische Blütenmee(h)r“ besuchen - um den
Umwelt-Assistenten dann zu berichten, welche Artenvielfalt dank ihren
Pflanzaktionen in ihre Gärten eingezogen ist.

Weitere Informationen zum Leader-Projekt „Bergisches
Blütenmee(h)r“ sind unter
www.agentur-kulturlandschaft.de/bluetenmeehr abrufbar.

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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