Kommission reist durch Oberberg
Unser Dorf hat Zukunft
Oberberg. Mit dem Wettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“ motiviert und unterstützt der Oberbergische Kreis Menschen auf dem Land, die Zukunft ihrer Dörfer aktiv zu gestalten und sich für soziale, kulturelle, wirtschaftliche, ökologische und bauliche Entwicklung engagiert einzusetzen.
In diesem Jahr nehmen 19 Ortschaften im Oberbergischen Kreis teil und präsentieren ihre individuellen Projekte und besonderen Aktionen, die zu einer besseren Lebensqualität in den jeweiligen Dörfern beitragen.
„Ich freue mich über die vielen aktiven Dorfgemeinschaften in den oberbergischen Dörfern, die immer wieder neue Ideen für die Zukunft vor Ort entwickeln. Das dafür nötige ehrenamtliche Engagement soll mit diesem Wettbewerb gewürdigt werden. Gleichzeitig möchte der Oberbergische Kreis dieses Engagement weiter fördern und bietet mit dem Dorfservice Oberberg eine Anlauf- und Beratungsstelle für die Dorfgemeinschaften im Kreis an, um die Entwicklung in den Dörfern weiter zu unterstützen - auch im Hinblick auf den nächsten Kreiswettbewerb Unser Dorf hat Zukunft“, sagt Landrat Jochen Hagt.
Es winken Geldpreise bis zu 1.000 Euro. Die Sparkassen im Oberbergischen Kreis hatten die Preisgelder für die Dörfer ihres Geschäftsgebietes zugesagt. Weitere Stifter geben Preisgelder für die Sonderpreise in fünf Kategorien.
Zukunftsfähigkeit sicherstellen
„Unsere 1.441 Dörfer und Weiler im Oberbergischen Kreis haben als ländliche Räume zentrale Funktionen für Natur, Umwelt, Erholung und Freizeit und können einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz leisten. Ich bin jetzt zum ersten Mal als Kommissionsvorsitzender mit der Bewertungskommission unterwegs - und ich bin begeistert, wie viele Ideen und Projekte in den Dörfern entwickelt und umgesetzt werden“, sagt Kreisdirektor Klaus Grootens.
Die zehnköpfige Bewertungskommission schaut sich vor Ort an, welche Ziele sich die Dorfbevölkerung für die Gestaltung ihres Dorfes vorgenommen hat und was gemeinschaftlich bereits umgesetzt wird.
Rundreise
Den Start haben die Wiehler Dörfer Oberwiehl und Hübender übernommen, danach ging es zu Ortsbesichtigungen nach Benroth und Elsenroth (beide Nümbrecht). Beim Termin in Oberwiehl erläuterte der Vorsitzende des Gemeinnützigen Vereins, Udo Kolpe, den gesellschaftlichen und strukturellen Wandel des Ortes an mehreren Standorten: am gemeinsamen Gerätehaus der Einheiten Oberwiehl und BPW (Bergische Achsen Wiehl), in dem kleinen neugestalteten Kurpark in der Auenlandschaft an der Wiehl und dem Schulgarten an der Grundschule Oberwiehl. Darüber hinaus zeigte der Vereinsvorsitzende das durch großes ehrenamtliches Engagement umgebaute CVJM-Jugendheim mit einer Vielzahl von Spiel- und Sportflächen auf dem Pützberg und den Spielplatz auf dem Kamp mit Bienenstöcken.
„Nach dem coronabedingten Lockdown müssen wir das Soziale Leben im Dorf reaktivieren“, sagte Udo Kolpe. Der Dorfgemeinschaft ist dabei wichtig, alle Generationen einzubeziehen.
Mit kleinen Projekten das Dorfleben bereichern und Lebensqualität schaffen
Im beschaulichen Wiehl-Hübender präsentierte sich ein belebter Dorfplatz, direkt an der Kutschenremise, die eine der bedeutendsten Sammlungen historischer und traditioneller Kutschen beherbergt. Dort grenzt ein Kräutergarten an, in dem sich die Dorfbewohner bedienen können, wie Karl-Friedrich Lademacher von der Dorfgemeinschaft die Bewertungskommission informierte.
Ehrenamtliches Engagement gibt es am Dorfhaus beispielsweise durch einen kostenlosen Fahrradservice.
Erfahrene Dörfer zeigen innovative Projekte
20 Mal hat das Nümbrechter Bundes-Golddorf (2016) Benroth bereits erfolgreich am Wettbewerb teilgenommen. Dass sich das Dorf lebendig weiterentwickelt, demonstrierten Petra Beyer und Werner Demmer vom gemeinnützigen Verein anhand eines Ortsspaziergangs: gut erhaltene Fachwerkhäuser und moderne Architektur fügen sich zusammen, der Spielplatz wird zum Mehrgenerationentreff. Außerdem gibt es ein großes Feuchbiotop. Ein wichtiges Anliegen der Benrother ist ein zukunftsfähiges Energiekonzept: so wird das Dorf mit Kalter Nahwärme aus einem 30 Kubikmeter großen Eis-/Wasser-Energiespeicher ver-sorgt.
Mit dem Besuch von Elsenroth (Nümbrecht) hat die Bewertungskommission ihren ersten Bereisungstag abgeschlossen. Für den bei Spaziergängern und Radfahrern beliebten Höhenweg, der jetzt im Gewerbegebiet liegt, wird alternativ der alte Kirchweg nach Marienberghausen wiederbelebt, sagt Iris Tietz, Vorsitzende des Gemeinnützigen Vereins.
Nach den Besuchen der 19 teilnehmenden Dörfer werden die Preisgelder und Preiskategorien vergeben und festgelegt, wer sich für die Teilnahme am Landeswettbewerb qualifiziert.
Teilnehmende Dörfer: Bellingroth (Engelskirchen); Bünghausen, Erbland, Schneppsiefen, Schönenberg (Gummersbach); Hohkeppel, Linde, Scheel, Schönenborn, Spich (Lindlar); Müllenbach (Marienheide); Benroth, Elsenroth (Nümbrecht); Mittelagger, Wildbergerhütte-Bergerhof (Reichshof); Hübender, Oberwiehl (Wiehl); Egen, Kreuzberg (Wipperfürth).
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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