Cornwall
Unterwegs im Königreich

In den idyllischen Fischerdörfern, wie hier in Port Isaac, kann man hervorragend bummeln und die Aussicht genießen. | Foto: Sandra Sonntag
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  • In den idyllischen Fischerdörfern, wie hier in Port Isaac, kann man hervorragend bummeln und die Aussicht genießen.
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Oberberg - Spektakuläre Steilküsten, verträumte Fischerdörfer, imposante
Herrenhäuser und idyllische Strände: spätestens seit die Romane von
Rosamunde Pilcher an den Originalschauplätzen verfilmt werden, hat
sich Cornwall zu einem beliebten Reiseziel der Deutschen entwickelt.
Und tatsächlich ist es fast unmöglich, sich dem Charme der Gegend in
Südwestengland zu entziehen. Traut man sich zu, im Linksverkehr zu
fahren, hat man bei einer Rundreise sicherlich die beste Chance,
möglichst viel zu sehen. Bei der Planung ist es allerdings wichtig,
genügend Zeit einzuplanen. Autobahnen sucht man in Cornwall
vergeblich und auch mehrspurige Schnellstraßen sind die Ausnahme. Die
meisten Straßen sind einspurig und so benötigt man für eine Strecke
von 50 Kilometern, je nach Verkehrsaufkommen, bis zu einer Stunde. Die
Anreise kann mit dem eigenen Wagen per Fähre von Calais oder
Dünkirchen nach Dover erfolgen, oder man fliegt nach London und
startet mit einem Mietwagen Richtung Westen.

An der Nordküste Cornwalls zeigt sich der atlantische Ozean von
seiner eher rauen Seite. Doch vor allem für Wanderer, die auf dem
South West Coast Path unterwegs sind, bieten sich aufgrund des
dramatischen Küstenpanoramas und der farbenprächtigen
Pflanzenkulisse aus Heidekraut und Wildblumen geradezu paradiesische
Ausblicke. Der gut ausgeschilderte Küstenpfad verläuft über
insgesamt 1.014 Kilometer entlang der südenglischen Küste und bietet
sich für eine mehrtägige Wanderung ebenso an wie für Tagesetappen.

Auch Surfer kommen im Norden Cornwalls auf ihre Kosten, das kleine
Örtchen Bude beispielsweise ist für seine breiten Sandstrände
berühmt und auch etwas weiter südlich, in Newquay finden sich ideale
Bedingungen zum Wellenreiten auf dem Wasser.

Auf keinen Fall verpassen sollte man die sagenumwobene Ruine von
Tintagel Castle, in welcher der Legende zufolge der berühmte König
Artus gezeugt worden sein soll. Ob man der Geschichte glauben möchte
oder nicht – die spektakuläre Lage oberhalb des Meeres ist alleine
schon einen Besuch wert. Auf dem Weg weiter Richtung Süden lohnt sich
ein Stopp im winzigen Hafenort Port Isaac mit seinen malerischen
Cottages. Ganz oben auf der Liste vieler Cornwall-Besucher steht das
idyllisch gelegene St. Ives. Seit Ende des 19. Jahrhunderts ein
beliebter Ort zur Sommerfrische, entwickelten besonders Künstler und
Literaten eine besondere Beziehung zu dem ehemaligen Fischerdorf.

Fährt man weiter um die Südspitze herum, entdeckt man direkt an der
Küste zahlreiche Ruinen ehemaliger Bergbauminen. Die Förderung von
Kupfer und Zinn spielte bis zum Ende des 19. Jahrhunderts eine
wichtige wirtschaftliche Rolle in der Region. In der Levant Mine gibt
es heute ein kleines Museum, das über diese Zeit informiert.

Mit Lands End passiert man auf dem weiteren Weg den westlichsten
Zipfel des britischen Festlandes. Wen die gesalzenen Preisen für den
Parkplatz und das kommerzielle Treiben nicht abschrecken, hat auch
hier einen schönen Ausblick auf wunderschöne Küstenlandschaft.
Nähert man sich zu Fuß über den Küstenpfad ist der Zugang
übrigens kostenfrei.

Hat man die südliche Seite der Küste erreicht, ist ein Besuch im
Minack Theatre unbedingt empfehlenswert. Aus einer Privatinitiative
entstanden, werden in der spektakulären Freiluftanlage seit den 30-er
Jahren des letzten Jahrhunderts jedes Jahr im Sommer
Theateraufführungen präsentiert. Eine Besichtigung ist jedoch auch
tagsüber möglich. Direkt unter dem Theater liegt mit Porthcurno
Beach einer der schönsten Strände der Region und hat man den leicht
holprigen Abstieg dorthin erstmal geschafft, fühlt man sich bei
passendem Wetter angesichts des türkisblauen Wassers wie in der
Karibik.

Weiteres, unbedingt lohnenswertes, Ziel an der Südküste Cornwalls
ist St. Michael´s Mount. In der Bucht von Penzance thront auf einem
schroffen Felsen im Meer ein beeindruckendes Herrenhaus. Bemerkenswert
ist vor allem, wie man dorthin gelangt: Bei Ebbe zu Fuß über einen
Granitweg, bei Flut mit einem der Boote, die zwischen Ufer und Berg
hin- und herpendeln.

Im weiteren Verlauf entlang der Küste gelangt man zur
Lizard-Halbinsel. Strände mit türkisblauem Wasser, die raue Küste
und winzige Fischerdörfer bezaubern hier die Besucher, die ländliche
Geborgenheit scheint unberührt von jeglichem touristischen Treiben.

Weiter auf dem Weg Richtung Norden passiert man das Örtchen St.
Mawes, Miss Marple Fans werden das Hotel im Hafen als Drehort von
„Mörder ahoi“ wiedererkennen. Die Roseland Halbinsel bietet
zahlreiche Möglichkeiten für Wanderer und Fahrradfahrer.

Folgt man der Küste weiter, passiert man unzählige kleine
Fischerorte, jedes auf seine eigene Art charmant und einen Besuch
wert. Spektakuläre Gartenanlagen, majestätische Herrenhäuser,
faszinierende Küstenabschnitte – die Liste der Sehenswürdigkeiten
in Cornwall ist lang und keinesfalls wird man es schaffen, während
einer Reise alles zu sehen. Doch das ist gar nicht schlimm, denn wer
einmal dem Zauber dieser Region verfallen ist, kommt sowieso ganz
sicher wieder. Weitere Infos unter
www.visitcornwall.com.

- Sandra Sonntag

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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