Geflügelpest auf dem Vormarsch
Verdachtsfälle dringend melden
Oberberg - (eif) Seit Beginn des Winters sind an der Nord- und Ostseeküste
Tausende von Wildvögeln verendet. Bei vielen Vögeln wurde
hochansteckendes Aviäres Influenzavirus und damit Geflügelpest
nachgewiesen. Durch die hohe Zahl an Wildvögeln hat sich das
Geflügepestvirus schnell in den Küstenregionen und anschließend in
ganz Deutschland ausgebreitet.
Da das Virus hochansteckend ist, sind auch die Hausgeflügelbestände
stark gefährdet. In Niedersachsen, Schleswig-Holstein und
Mecklenburg-Vorpommern wurde in vielen Geflügelhaltungen das Virus
nachgewiesen, im Rahmen der Tierseuchenbekämpfung mussten bereits
über 500 000 Tieregetötet werden.
Die Geflügelpest, auch Aviäre Influenza oder Vogelgrippe genannt,
ist eine durch Viren ausgelöste Infektionskrankheit, die ihr
natürliches Reservoir in wildlebenden Wasservögeln hat. Für den
Menschen besteht nur bei intensivem Kontakt mit infiziertem Geflügel
die Gefahr einer Ansteckung.
In NRW wurden bisher sechs Geflügelpestnachweise bei Wildvögeln am
Niederrhein gemeldet. Am vergangenen Montag ist das Virus das erste
Mal in zwei Geflügelbetrieben in Gütersloh und Paderborn
aufgetreten. Als Schutzmaßnahme gegen den Eintrag des Virus wird im
Regierungsbezirk Detmold eine Stallpflicht für alle empfänglichen
Vögel verhängt. Die Geflügelpestausbrüche in Westfalen werden in
der Kreisverwaltung mit Sorge gesehen. Die Einschläge kommen näher,
sieht Birgit Hähn als zuständige Ordnungsdezernentin in der
Kreisverwaltung, und mit jedem weiteren Fall in NRW steigt das Risiko
für die Geflügelhaltungen im Kreis. Die weitere Entwicklung der Lage
wird genau beobachtet. Bei weiteren Fällen schließt Birgit Hähn
weitere Sicherheitsmaßnahmen zum Schutz der Hausgeflügelbestände
wie zum Beispiel eine Aufstallungspflicht für das Kreisgebiet nicht
aus.
Dr. Stefan Kohler, Leiter des Veterinäramtes des Oberbergischen
Kreises, appelliert an die Geflügelhalter, ihre Geflügelbestände
vor einem möglichen Erregereintrag bestmöglich zu schützen. Wer
kann, sollte seine Tiere jetzt schon aufstallen oder das Gehege von
oben abdecken und an den Seiten mit Netzen oder engmaschigem Draht
versehen, so dass kein Virus über den Kot oder Wildvögel in das
Gehege gelangen kann. Futter und Wasser darf nur an für Wildvögel
unzugänglichen Stellen angeboten werden. Bei erhöhten Tierverlusten
ist der Tierarzt hinzuzuziehen, um ein unklares Krankheitsgeschehen im
Bestand abzuklären.
Ausführliche Informationen zur Geflügelpest und zu
Biosicherheitsmaßnahmen finden Sie auf der Homepage des
Oberbergischen Kreises unter dem Stichwort Gefügelpest.
Auf einen möglichen Geflügelpestausbruch bereitet sich das
Veterinäramt schon seit den ersten Geflügelpestmeldungen vor. So
wurden die vorbereiteten Krisenpläne aktualisiert. Geflügelpest:
Erste Verdachtsfälle bei Nutzgeflügel in NRW Sperrverfügungen und
Aufstallungsverordnungen vorbereitet und das Material für die Sperre
und Tötung von Geflügelbeständen überprüft. Dr. Kohler sieht den
Kreis für den Ernstfall gut gerüstet.
Geflügelhaltungen müssen dem Veterinäramt und der Tierseuchenkasse
gemeldet werden. Ist das bisher nicht geschehen, sollte die Meldung
auch bei Hobbyhaltungen schnellstens nachgeholt werden.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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