Ein offenes Ohr für Alkoholprobleme
Wegen des Coronavirus zurzeit keine Treffen

„Ist es auch Zeit für dich, etwas zu tun?“ fragt der Gründer der Selbsthilfegruppe, Lothar Franzkowiak. | Foto: Gunter Hübner
  • „Ist es auch Zeit für dich, etwas zu tun?“ fragt der Gründer der Selbsthilfegruppe, Lothar Franzkowiak.
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Gummersbach - (gh) Anlässe, ein Glas Wein, Bier oder das „Schnäpschen in
Ehren“ zu trinken, gibt es genug: die Geburtstagsparty, das
Betriebsfest, die Goldene Hochzeit der Nachbarn, das Dorffest oder der
gemütliche Fernsehabend.

Kein Problem für die meisten Genusstrinker, die am nächsten Tag
einfach einen Rollmops gegen den Kater einsetzen, wenn es ein Glas zu
viel war. Es gibt aber auch Menschen, die langsam und zunächst
unbemerkt in den Alkoholismus abrutschen.

Eine Sucht,

die schleichend beginnt

Eine Sucht, die zumeist schleichend beginnt. Es kostet Kraft, sie zu
überwinden, bevor unweigerlich der soziale und gesellschaftliche
Abstieg beginnt.

Helfend zur Seite stehen den Betroffenen im Oberbergischen Kreis
verschiedene Selbsthilfegruppen. So die „Begegnungsgruppe
Dieringhausen“, die sich vor 16 Jahren gegründet hat, dem Blauen
Kreuz angehört und in den Räumen des Gemeindehauses der
evangelischen Kirche an der Martinstraße ihr Domizil hat. Dort
treffen sich montags um 19.30 Uhr von der Alkoholsucht Betroffene,
aber auch deren Angehörige, die Hilfe unter Gleichgesinnten und im
geschützten Raum suchen.

„Jeder, der Hilfe braucht, ist herzlich willkommen“, sagt Lothar
Franzkowiak, Gründer der Gruppe, und ergänzt: „Denn es gibt viele
Mitmenschen, die im Innersten wissen, dass ihr Alkoholkonsum
grenzwertig ist. Ihnen fehlt aber oftmals die Begleitung und die
Unterstützung, um einen neuen Lebenswege zu gehen.“

Die Problematik erkennen

Hier will die Selbsthilfegruppe ohne erhobenen Zeigefinger helfen,
wobei die Mitglieder ihre ganz persönlichen Erfahrungen zu einem
Leben ohne Alkohol vermitteln, denn es gibt keinen Königsweg aus der
Sucht. Vielmehr braucht es Einsicht, Geduld und Fingerspitzengefühl,
um Gründe zu hinterfragen und sich der Problematik zu stellen. Erst
dann kann sich eine langfristig und zufriedenstellende Abstinenz
einstellen. Der erste Schritt ist der wichtigste und beginnt bei der
Erkenntnis und dem Weg in die Gemeinschaft der Gruppe.

Allerdings haben sich die Gruppenverantwortlichen aufgrund der raschen
Ausbreitung des Coronavirus dazu entschieden, die Treffs zunächst bis
Ende März auszusetzen.

Wer sich vorab informieren möchte, kann dies unter
www.blaues-kreuz-dieringhausen.de tun oder findet unter
www.selbsthilfe-bergisches-land.de weitere Gruppen, die im Bereich der
Alkoholsucht im Oberbergischen aktiv sind. Infos zur Dieringhausener
Gruppe bei Lothar Franzkowiak (0 22 61/7 71 25).

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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