THW Bergneustadt
Wenn Wasser bergauf fließt
Bergneustadt. High Capacity Pumping im Tandembetrieb: Wie kann Wasser über eine lange Wegstrecke möglichst effizient bergauf gepumpt werden? Dieser Aufgabe haben sich die Einsatzkräfte des nordrhein-westfälischen HCP-Moduls beim Ausbildungs- und Übungswochenende des Technischen Hilfswerks in Bergneustadt gestellt. Sie förderten das auf dem Grund des Steinbruchs befindliche Wasser über 45 Höhenmeter in ein Ablaufbecken.
Die Bedingung war dabei, auf eine offene Pumpreihe mit Übergabebecken zu verzichten und die eingesetzten DIA-, Hannibal- und Börger-Pumpen im Tandembetrieb zu schalten. Dabei dient die zweite Pmpe in der Förderstrecke zur Druckerhöhung und wird direkt von der ersten Pumpe eingespeist.
Das High Capacity Pumping Modul (HCP) ist eines der Module, die im Rahmen des Katastrophenschutzverfahrens der EU aufgestellt wurden und in jedem THW-Landesverband je einmal vorgehalten wird.
Um im Schadensfall schnell und effizient Hilfe leisten zu können, muss das Team beispielsweise wissen, wo die Ausstattung auf den Fahrzeugen verlastet ist, welche der Pumpen auf Position eins geschaltet werden sollte, wie man die schon im trockenen Zustand wiegenden 85 Kilogramm schwere Schläuche am besten ausrollt und welche Art von Reparaturen im Feld ausgeführt werden kann.
Besonders realistisch wurde es, als ein echtes Problem bei der Verstärkerpumpe auftrat, das durch das Team mit vereinten Kräften gelöst wurde und so die Zusammenarbeit förderte.
Bei der Arbeit in Kleingruppen machten die Ausbilder die Kräfte mit den Besonderheiten jedes Pumpentyps vertraut. Davon profitierten insbesondere die im vergangenen Jahr neu rekrutierten Helfer des Auslandsmoduls, für die das Wochenende zusätzlich zur Ausbildung eine Gelegenheit bot, die anderen Teammitglieder besser kennenzuler-
nen.
Besprochen wurde ein weiteres wichtiges Thema: Die Einhaltung der Zollformalitäten bei Grenzübertritt für die technische Ausstattung wie auch das private Gepäck der Teammitglieder.
Die THW-Einsatzkräfte gehen auf Anforderung des betroffenen Landes und im Rahmen des EU-Katastrophenschutzverfahrens in den Einsatz; sie müssen jederzeit gesetzeskonform gemäß ihrer Rolle als Botschafter Deutschlands auftreten. Die Gefahr von Verzögerungen beim Grenzübertritt, die durch eine unbeabsichtigte Falschdeklaration von Ausstattung entstehen könnten, soll durch die Schulung vermieden werden. Hier konnte vom Erfahrungsschatz einer Einsatzkraft profitiert werden, die hauptberuflich beim Zoll arbeitet und alle Fragen beantwortete. Auch hier zeigte sich wieder, worin die Stärke des THW liegt: Dem Zusammenwirken der haupt- und überwiegend ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer mit ihren unterschiedlichen beruflichen Hintergründen.
Gastgebender Ortsverband war Bergneustadt, dessen neue geräumige Unterkunft und die Fahrzeughalle einen idealen Ort zur Übernachtung boten.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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