90.000 Katholiken eingeladen
Werte-Updates als Thema des Tages

Kreisdechant Christoph Bersch, Dr. Jorg Nürmberger, Professorin Ursula Nothelle-Wildfeuer, Moderatorin Janine Steeger und Ralf Wolter (v.l.) beim Empfang in Gummersbach. | Foto: Christel Franke
  • Kreisdechant Christoph Bersch, Dr. Jorg Nürmberger, Professorin Ursula Nothelle-Wildfeuer, Moderatorin Janine Steeger und Ralf Wolter (v.l.) beim Empfang in Gummersbach.
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Oberberg - (cf) Der Kreiskatholikenrat Oberberg hatte zum fünften Jahresempfang
in die Halle 32 nach Gummersbach eingeladen.

„Werte-Update“ lautete das Thema des Tages. Der Vorsitzende des
Katholikenrates, Lars Niemczewski, konnte in der voll besetzten Halle
auch zahlreiche Ehrengäste aus Politik, Wirtschaft und den Kirchen
begrüßen. Niemczewski: „Der Kreiskatholikenrat vertritt etwa
90.000 Katholiken im Oberbergischen Kreis und wir möchten uns als
Laiengremium einmischen in Kirche, Politik und Gesellschaft.“

Die Gründe für das Thema „Werte-Update“ seien täglich aus den
Medien zu erfahren. Um die Grundlage für eine Diskussion im
World-Café zu schaffen, war Professorin Dr. Ursula Nothelle-Wildfeuer
von der Albert-Ludwig-Universität, Freiburg, zu einem
Grundlagenvortrag aus wissenschaftlicher Sicht eingeladen.

Sie stellte fest, dass der Wertewandel allgegenwärtig sei. Während
früher etwa Sicherheit, Geborgenheit und Wertschätzung zu den
Grundbedürfnissen des Lebens gehörten, seien heute für viele mit
WLAN und Akku die basalen Grundbedürfnisse erfüllt.

Ein Megatrend sei die Migration. Die Anwesenheit der vielen Menschen
mache Probleme. „Werte wandeln sich,“ sagte Nothelle-Wildfeuer,
„aus der typischen Familienform der 50er Jahre mit zwei Eltern und
zwei Kindern ist eine Vielfalt von Lebensformen entstanden.“

Die Entwicklung in der Arbeitswelt zum „Kollegen Roboter“ mache
Angst. Die Hierarchie im Wertewandel habe sich verändert.
Aufsteigende Werte seien Natur, Familie und Sicherheit, absteigende
Werte seien Erfolg, Gemeinschaft und Freiheit. Zu dem Aspekt „Das
Kreuz und die Werte“ stellte Nothelle-Wildfeuer fest: „Der
christliche Glaube kann die Brille sein, durch die Werte zu sehen und
zu akzeptieren sind.“

Im Anschluss an den Vortrag konnte an elf Tischen im World-Café
lebhaft diskutiert werden. Die Moderatoren kamen aus den Bereichen
Wirtschaft, Natur, Kommunalem, Jugend- und Sozialarbeit sowie den
Kirchen.

Bei der abschließenden Podiumsdiskussion wurden alle Probleme des
Werte-Updates noch einmal angerissen. „Wir können heute keine
Lösung finden,“ so Nothelle-Wildfeuer, „aber Jede und Jeder ist
wichtig.“

Landrat Jochen Hagt sagte in seinem Schlusswort: „Wir müssen
einander mit Respekt begegnen, aber auch ehrlich bleiben bei den
Problemen.“

Den liturgischen Abschluss des Tages bildete eine Messe in St.
Franziskus, Gummersbach. Über 100 Sängerinnen und Sänger aus dem
Oberbergischen Kreis sangen, begleitet von einem Orchester, die Missa
Terra Super Montale von Thomas Gabriel.

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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