Nah sein in schweren Stunden
Zehn neue Notfallseelsorger in ihr Amt eingeführt
Oberberg - (gh) Es hat Tradition, dass der evangelische Kirchenkreis an der Agger
und das katholische Kreisdekanat jedes Jahr zu einem besonderen
gemeinsamen Gottesdienst einladen. Dieses Mal fand er in der
evangelischen Kirche an der von-Steinen-Straße in Gummersbach statt.
Im Mittelpunkt stand die „Ökumenische Notfallfürsorge Oberberg“,
denn zehn neue Notfallseelsorger wurden nach Ab-
schluss ihrer fundierten Ausbildung feierlich in ihr Amt eingeführt.
Gummersbachs Pfarrer Markus Aust, Kreisdechant Christoph Bersch und
Pfarrer Gisbert von Spankeren, der die Notfallseesorge koordiniert,
konnten in der Kirche zahlreiche Vertreter von Polizei, Feuerwehr,
Rettungsdiensten und anderen Hilfsorganisationen sowie der
Telefonseelsorge begrüßen, wenn aufgrund der Corona-Pandemie auch
mit Abstand. Dies tat dem würdevollen Rahmen allerdings keinen
Abbruch, denn die drei Geistlichen fanden die richtigen Worte, als sie
die Arbeit der Notfallseelsorge würdigten.
„Sie sind bereit, in die Tiefe menschlicher Schicksale zu gehen.“
„Konfession spielt dabei keine Rolle, denn Sie stellen nicht die
Frage: Wer bist du?, sondern fragen: Was brauchst du?“, hielten sie
fest.
Dieses freiwillige Amt sei eine große Herausforderung, denn
schließlich werden die Notfallseelsorger in Extremsituationen
gerufen, beispielsweise bei Unfällen oder Suizid, was immer wieder
aufs Neue Einfühlungsvermögen, Geduld und Hinwendung zu ganz
persönlichen Schicksalen bedeutet.
„Sie sind bereit, sich belastenden Situationen zu stellen, wobei die
momentane Situation ihre Arbeit keineswegs leichter macht. Gott aber
stärkt uns den Rücken, wenn wir Entsetzliches sehen und erleben“,
so Pfarrer Gisbert von Spankeren.
So sei auch das Motto des Gottesdienstes, „Nah sein in schwierigen
Zeiten“, durchaus bewusst gewählt worden, denn immer bräuchten die
zurzeit rund 50 Notfallseelsorger, die im Kreisgebiet bereit sind,
für den Nächsten da zu sein, Gespür und innere Stärke für ihre
humanitäre Aufgabe.
Daher galt der von Herzen kommende Dank der drei Geistlichen der
Bereitschaft, sich hier voll und ganz einzubringen und im christlichen
Sinne zu agieren.
„Ihr helft den Menschen und geht dabei selbst durch Höhen und
Tiefen. Für die Schicksale anderer Menschen habt ihr immer Zeit“,
so ihr abschließender Tenor. Dieser war auch auf Horst Rau und
Andreas Groß gemünzt, die beide nach langen Jahren aus ihrer
Funktion als Notfallseelsorger verabschiedet wurden.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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