Fünf Jahre OP-Kennzeichen
21.000 Fahrzeuge haben OP-Nummernschild

Markus Pott (links) und Oliver Faber von der Wählergruppe „Opladen plus“ freuen sich auf dem Marktplatz über den Erfolg des wieder eingeführten Opladener Kennzeichens. | Foto: Gabi Knops-Feiler
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  • Markus Pott (links) und Oliver Faber von der Wählergruppe „Opladen plus“ freuen sich auf dem Marktplatz über den Erfolg des wieder eingeführten Opladener Kennzeichens.
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Opladen - Etwa zwei Dutzend Pkw, darunter zahlreiche Oldtimer, versammelten
sich zu einem munteren Stelldichein auf dem Opladener Marktplatz. So
verschieden die Fahrzeuge, deren Typen und Baujahre auch waren, so
einte sie aber doch ein Merkmal: Das Kennzeichen OP für Opladen.

Es werden täglich mehr, seit der Bundesgesetzgeber einer
Wiederbelebung von ausgemusterten Ortsschildern bereits im Jahr 2012
zugestimmt und der Leverkusener Stadtrat trotz anfänglichem
Widerstand und nach zahlreichen Bedenken im Jahr 2014 endlich auch
grünes Licht für den Antrag der unabhängigen Wählergruppe
„Opladen plus“ gegeben hatte.

Die Reservierung für das neue und alte Emblem wurde erstmals Ende
Juli 2015 freigeschaltet, seit 3. August 2015 wird es wieder an der
Haus-Vorster-Straße ausgegeben. Fast auf den Tag genau fünf Jahre
später feierte die Partei ihren großen Coup rund um die beiden
riesigen Buchstaben O und P - wegen der Corona-Pandemie nur mit
Bierflaschen und abgepacktem Gebäck, statt mit Fassbier und Torte.
„Die Wiederkehr des OP-Kennzeichens ist das emotionalste Projekt in
den gut 20 Jahren des Bestehens von Opladen plus“, berichtete
Fraktionschef Markus Pott freudestrahlend. „Eine schöne Nebensache,
die tausenden Menschen Freude bereitet und die ich mir persönlich
stark gewünscht habe“, ergänzte der Ratsherr an der Seite seines
Parteikollegen Oliver Faber.

Bereits sechs Monate nach der Einführung hatte sich die Neuerung
bezahlt gemacht. Und die Stadtkasse verbuchte Mehreinnahmen in Höhe
von 80.000 Euro. Seither fahren rund 21.000 Fahrzeuge mit dem
Nummernschild des ehemaligen Rhein-Wupper-Kreises über die Straßen.
Die größte Nachfrage gab es zwar unmittelbar nach der Reform.
Aktuell wollen aber immerhin noch 15 Prozent aller Leverkusener
Fahrzeughalter ein OP-Kennzeichen haben – gewiss nicht alle sind
Nostalgiker oder Menschen, denen früher alles viel besser gefiel.

Was sie vielmehr antreibt, ist der Wunsch nach einem individuellen
Abzeichen, in dem sich ihre persönlichen Buchstaben und Zahlen
widerspiegeln und es auf diese Weise personalisieren. Zwar wird der
Service bei der Anmeldung mit 10,20 Euro zusätzlich berechnet. Laut
Straßenverkehrsamt entscheiden sich dennoch 60 Prozent aller Personen
für solch ein Wunschkennzeichen.

Das wichtigste Argument für die Umrüstung bei Claudia Gerlach aus
Ropenstall war der Wunsch nach dem Besonderen. Die Mutter dreier
Töchter wollte für ihren VW-Pritschenwagen des Baujahres 1966
unbedingt die passenden Initialen. Weil diese für Leverkusen bereits
vergeben waren, gehörte sie zu den ersten, die sich das Schild mit
dem Zeichen OP-VW 66 reservieren ließ.

Einen solchen Plan hatte Claus Aicher zwar nicht. Aber dennoch hat
auch er seinen Fiat 500, den er sich vor drei Jahren zugelegt hat,
umgehend mit Opladener Nummernschild ausgestattet. Kleines Fahrzeug,
kleines Schild, mag er bei dem Auto wohl gedacht haben, dass es auf 18
PS und eine Geschwindigkeit von 90 Stundenkilometer bringt. Das
Besondere daran: „Alles ist noch im Original-Zustand aus dem Baujahr
1972 erhalten. Auch die rote Farbe, die fast abfällt“, erzählte
der Mann schmunzelnd.

Die Gesetzesänderung zur Wiederbelebung ausgemusterter Kennungen geht
zurück auf eine Initiative von Professor Ralf Bochert, der an der
Hochschule Heilbronn die Fächer Volkswirtschaftslehre und
Tourismusökonomie lehrt. Mit seinen Studenten hat er das Projekt
Kennzeichenliberalisierung ins Leben gerufen und wissenschaftlich
begleitet. Untersuchungen haben dabei ergeben, dass sich in den
betroffenen Städten eine Mehrheit von 72 Prozent die Rückkehr zum
Altkennzeichen wünschte.

Übrigens: Seit zwei Jahren trägt sogar ein Leiterwagen der
Berufsfeuerwehr Leverkusen, der an der Wache Herzogstraße stationiert
ist, die Nummer OP-F 112. Es war ein Clou und ein besonderes
Weihnachtsgeschenk von Markus Pott und seiner Partei.

Markus Pott (links) und Oliver Faber von der Wählergruppe „Opladen plus“ freuen sich auf dem Marktplatz über den Erfolg des wieder eingeführten Opladener Kennzeichens. | Foto: Gabi Knops-Feiler
Hose mit Blumenmuster, Sonnenblume als Symbol für Flower Power: Bei Claudia Gerlach ist alles auf das Baujahr ihres VW-Pritschenwagens ausgerichtet und abgestimmt. | Foto: Gabi Knops-Feiler
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