Tag der sauberen Hände
Aktion im Opladener St. Remigius Krankenhaus
Opladen - Anschnallen im Auto ist vielen Menschen in Fleisch und Blut
übergegangen. Hygienisch in die Armbeuge niesen ebenfalls. Doch mit
der Handhygiene hapert es größtenteils immer noch. Um das Thema
verstärkt ins Bewusstsein zu rücken, organisierte das Hygieneteam
des Opladener St. Remigius Krankenhaus wiederholt den Aktionstag
„Saubere Hände“ für Patienten, Angehörige und Mitarbeiter im
Gesundheitswesen.
Im Grunde sei die richtige hygienische Händedesinfektion ist der
einfachste und sicherste Weg, um die Übertragung von gefährlichen
Krankheitserregern zu vermeiden, verdeutlichte Elmar Klebert, Leitende
Hygienefachkraft Kplus Gruppe, während seine Kollegin Natalie
Commandeur, Hygienefachkraft St. Remigius Krankenhaus Opladen und St.
Josef Krankenhaus Wiesdorf, praktische Aufklärung betrieb. Weil
Aktivitäten mit den Händen oft unbedacht abliefen, gelte es immer
wieder an diese einfache Vorbeugung zu erinnern, so Klebert.
Unsere Hände sind für Krankheitserreger ein wahres Paradies. Um
Viren, Bakterien und Pilzen den Garaus zu machen, müssen sie
regelmäßig gewaschen werden. Für den „normalen“ Bürger reiche
es, die Hände mit Seife 30 Sekunden gründlich zu waschen, gut
abzuspülen und gut abzutrocknen, sagte Klebert.
Ein gesundes Immunsystem werde leicht mit den kleinen Angreifern
fertig. Anders bei Kranken, bei denen die Immunabwehr meistens
deutlich geschwächt sei, so dass Bakterien, Viren und andere
Mikroorganismen leichtes Spiel hätten. Deshalb gehöre die
Händedesinfektion am Eingang eines Krankenhauses zu den wichtigsten
Maßnahmen des Patientenschutzes. Durch Einhaltung der Händehygiene
aller Personen mit Patientenkontakt könne die Rate von
Krankenhausinfektionen um bis zu 30 Prozent gesenkt werden.
Unverzichtbar sei die Schutzmaßnahme ebenso am Ausgang, um Keime
nicht mit hinaus zu nehmen.
Bei Mitarbeitern ist Handhygiene ohnehin unverzichtbar. Diese
Vorgehensweise gründlich zu beachten, ist aber gar nicht so leicht,
wie ein Selbstversuch mit fluoreszierendem Händedesinfektionsmittel
unter UV-Licht zeigte. Unter Ringen haben Viren die besten
Überlebenschancen. Deshalb ist Fingerschmuck für Krankenhauspersonal
in der Regel tabu. Aber auch, wer sich die Finger, Kuppen,
Handinnenflächen und Handrücken nicht gründlich genug mit der
Flüssigkeit benetzt und diese dann komplett einreibt, steht schnell
auf verlorenem Posten.
In Windeseile können sich Bakterien und Viren vor allem über
Türklinken und beim Händeschütteln verbreiten. Und genau da liegt
das Problem: auf Flächen können Viren über Stunden oder sogar Tage
überleben. Berühren wir diese Flächen und anschließend unser
Gesicht – das passiert unbewusst immer wieder – können Erreger
über den Kontakt mit Schleimhäuten in den Körper problemlos
eindringen.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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