Klimaschutz pflanzen
Alte, große Bäume können besonders viel Kohlendioxid speichern
Leverkusen/Rhein-Berg - Hochstämmige Obstbäume - locker verteilt über die Wiese - waren
früher in Leverkusen überall vorhanden. „Und gerade die alten,
großen Bäume sind wichtige Partner für den Klimaschutz in unserer
Stadt“ sagte Oberbürgermeister Uwe Richrath bei der Pflanzung einer
Ananas-Renette. Denn sie können besonders viel Kohlendioxid
speichern. „Daher ist es wichtig, die Lücken in unseren Obstwiesen
mit jungen Bäumen zu schließen“ so der Geschäftsführer der
Nabu-Naturschutzstation Leverkusen-Köln Sönke Geske bei der
Pflanzaktion.
Früher ein Aushängeschild unserer Ortschaften – der Gürtel aus
hochstämmigen Obstwiesen – sind sie inzwischen eher eine
Ausnahmeerscheinung geworden. Die sich im Frühjahr wunderschön
präsentierenden Wiesen mit den hohen blühenden Obstbäumen wurden
durch die Änderung der Nutzung in den letzten Jahren immer mehr
verkleinert und dadurch der attraktive Charakter der Randbereiche von
Leverkusen verringert. Die alten Hochstamm-Obstbäume bieten einer
Vielzahl von bedrohten Tierarten wie Gartenrotschwanz oder Steinkauz
und Fledermäusen Brutplätze, Nahrung und Schutz vor Feinden. „Auch
die netten Kobolde der Nacht – die Siebenschläfer – leben gerne
in den Höhlen der alten, großen Bäume“ berichtete die
Koordinatorin des Siebenschläferprojektes des Nabu-Leverkusen Regine
Kossler.
Und auch wir Menschen lieben sie: die wunderschönen hohen Obstbäume
mit ihren riesigen Kronen, die uns im Frühjahr mit einem unendlichen
Blütenmeer verwöhnen. Sie sind eine Augenweide!
Den besonderen Reiz von altenStreuobstwiesen macht aus, dass hier
meist Bäume unterschiedlichen Alters und unterschiedlicher
Arten/Sorten auf einer Fläche vereint sind. Sie werden nicht
gespritzt oder gedüngt und unter ihnen kann Vieh weiden oder Heu
gemacht werden. Im Bergischen gibt es traditionell besondere
Apfelsorten, die auch für Apfelallergiker besonders interesssant
sind. Diese alten Sorten gehen immer mehr verloren. Wer kennt schon
noch die Apfelsorte „Rheinischer Krummstiel“, die Birne „Gute
Luise“ oder die Pflaume „Bühler Frühzwetschge“? - alles alte,
bewährte Obstsorten aus unserer Region, die in Vergessenheit geraten
sind. Daher wurde bei diesem Pflanztermin eine klassische Sorte des
Hausgartens – die Ananas-Renette – gepflanzt. Die Früchte der
Ananasrenette mit ihrem besonderen, sortentypischen Aroma (saftig und
aromatisch) bleiben eher klein. Sie reifen Mitte bis Ende Oktober und
bleiben bei entsprechender Lagerung bis Februar genussreif. Die
Früchte entwickeln in warmer Umgebung einen intensiven Ananasduft.
Wer die Naturschützer bei ihrer Arbeit für die Tier- und
Pflanzenwelt und den Klimaschutz unterstützen möchte kann dies beim
Einkauf machen. „Wer Bio-Lebensmitteln aus der Region den Vorzug
gibt hilft so aktiv mit, das Klima zu schonen“ so Sönke Geske.
Besonders lecker ist auch der Apfelsaft von unseren heimischen
Obstwiesen. Man kann auch direkt den alten Obstbäumen in Leverkusen
helfen, indem man eine Obstbaumpatenschaft für einen der Bäume
übernimmt. Das ist ganz einfach: Über den Nabu kann jeder eine
Obstbaumpatenschaft abschließen. Für 80 Euro pro Jahr (für fünf
Jahre) kann der Nabu dann einen alten Obstbaum pflegen - und die Paten
können nach Absprache Obst an einem Termin im Herbst ernten und
genießen.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.