Bezug der neuen Unterkunft für Geflüchtete
An der Sandstraße für 350 Personen

Nach und nach ziehen die Bewohner in die neue Unterkunft an der Sandstraße ein. | Foto: Gabi Knops-Feiler
  • Nach und nach ziehen die Bewohner in die neue Unterkunft an der Sandstraße ein.
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Leverkusen - Ab November erfolgt der Bezug der neuen Unterkunft für Geflüchtete
an der Sandstraße. Die neue Unterkunft ist darauf ausgelegt, rund 350
Personen aufzunehmen. Damit stehen am Standort Sandstraße mit den
Bestandsgebäuden künftig insgesamt 450 Plätze für Geflüchtete zur
Verfügung. Das entspricht der Kapazität der bisher vorhandenen
Einrichtung am Standort. Mit der Fertigstellung der Einrichtung an der
Sandstraße werden nach und nach die Gemeinschaftseinrichtungen in
Containerbauweise in den verschiedenen Stadtteilen aufgegeben. Sie
dienten als Übergangslösung bis zur Fertigstellung des Neubaus in
der Sandstraße und wurden daher für fünf Jahre angemietet.

Die neue Unterkunft in der Sandstraße ist nicht nur wirtschaftlicher
und umweltfreundlicher. Sie bietet den künftigen Bewohnern auch ein
deutlich größeres Maß an Privatsphäre. Gemeinschaftlich wird nur
noch der „Waschsalon“ genutzt. Küchenzeile und sanitäre Anlagen
befinden sich in jeder Wohneinheit. Die abgeschlossenen Wohneinheiten
sind für vier Personen ausgelegt und ermöglichen eine
familiengerechte Unterbringung. Kleine Wohneinheiten sind insbesondere
in Zeiten von COVID 19 von Vorteil. Zudem können in der neuen
Einrichtung die besonderen Bedürfnisse von Menschen mit Handicaps bei
der Unterbringung berücksichtigt werden. Denn es stehen barrierefreie
und behindertengerechte Wohneinheiten zur Verfügung.

Betreuungsangebote am StandortZwei Konferenz- und Schulungsräume
bieten unter anderem Platz für Sprachkurse, Homeschooling oder
Treffen von ehrenamtlich Aktiven. Die Unterbringung und Versorgung der
Geflüchteten erfolgt in Kooperation mit verschiedenen Akteuren –
basierend auf dem bestehenden Betreuungskonzept, das sich in den
vergangenen Jahren sehr bewährt hat. Dieses Konzept sieht eine feste
Präsenz der Mitarbeitenden für Beratung und Betreuung vor. Neben der
Leiterin der Gemeinschaftsunterkunft werden Einrichtungsbetreuer und
Hausmeister vor Ort sein, die den reibungslosen Betrieb der
Einrichtung regeln und als Ansprechpersonen für Bewohnerinnen und
Bewohner, Anwohnerinnen und Anwohner oder auch Ehrenamtliche zur
Verfügung stehen.

Der Sicherheitsdienst ist rund um die Uhr in der Einrichtung im
Einsatz und gewährleistet in Schichtdiensten den Sicherheits- und
Brandschutz.

Eine weitere Säule im Betreuungskonzept stellt die
sozialpädagogische Betreuung durch den Caritasverband Leverkusen dar,
um insbesondere die Integration zu fördern. Dabei übernimmt der
Caritasverband unter anderem die Erstberatung der Geflüchteten und
deren sozialfachliche Betreuung während ihres Aufenthalts in der
Unterkunft. Die Auszugsberatung, die die Geflüchteten in die Lage
versetzen soll, eigenverantwortlich auf Wohnungssuche zu gehen, wird
sowohl vom Caritasverband als auch vom Flüchtlingsrat geleistet.

Ergänzend dazu werden Beratungs- und Hilfestellen, ehrenamtlich
Aktive und das Kommunale Integrationszentrum zahlreiche weitere
Angebote am Standort machen. Dazu zählen unter anderem Sprachkurse,
Spielgruppen und Hausaufgabenbetreuung für Kinder und

Jugendliche, der Einsatz der Quartierslotsen, die den Neuankommenden
eine erste räumliche Orientierung im Stadtteil geben, ein
Unterstützungsprojekt zum digitalen Lernen, die Bildungspatenschaft
des Kommunalen Integrationszentrums, das Projekt „Migranten für
Migranten“, die Nachbarschaftsinitiative „Willkommen neue
Nachbarn“, das Wildbienenprojekt des NaturGuts Ophoven oder auch die
Kleiderkammer des Caritasverbandes.

Bezug der neuen

EinrichtungDie Umzüge in den Neubau in der Sandstraße orientieren
sich unter anderem an den Laufzeiten der Mietverträge der
Gemeinschaftseinrichtungen in Containerbauweise. Noch in diesem Jahr
werden die Bewohner der Schlebuscher Unterkunft von-Diergardt-Straße
umziehen. Anfang 2021 wird die Unterkunft Schopenhauer Straße in
Steinbüchel aufgegeben und im Herbst die Einrichtung in der
Lerchengasse in Lützenkirchen. Zur Jahreswende 2021 / 2022 werden die
Bewohner der Unterkunft in Bürrig (Heinrich-Claes-Straße) umziehen.
Als letzte Unterkunft wird die Gemeinschaftseinrichtung in der
Waldsiedlung (Merziger Straße) Anfang 2022 als Flüchtlingsunterkunft
aufgegeben.

Nach Aufgabe der Containerstandorte in den verschiedenen Stadtteilen
wird neben der Einrichtung in der Sandstraße weiterhin das
Übergangsheim in der Josefstraße in Manfort mit 180 Plätzen
vorgehalten.

Das Leverkusener ModellIn den Gemeinschaftseinrichtungen wohnen
Menschen mit Fluchthintergrund, die Leverkusen durch das Land
zugewiesen werden. Insofern sind diese Einrichtungen für die
Geflüchteten die erste Anlaufstation in der Stadt. Sie leben hier in
der Regel solange, bis sie eine eigene Wohnung auf dem freien
Wohnungsmarkt gefunden haben. Die Wohnungssuche ist bei angespannter
Wohnungsmarktsituation herausfordernd. 50 Prozent der Bewohnerinnen
und Bewohner verbringen durchschnittlich bis zu einem Jahr in
Gemeinschaftsunterkünften. Ein Drittel findet nach ein bis zwei
Jahren eine Wohnung und gut 10 Prozent nach zwei bis drei Jahren.

Ziel ist es, zugewanderten Menschen die Integration in unsere
Gesellschaft zu erleichtern, um so schnell wie möglich autark zu
sein. Deshalb wurde das bewährte „Leverkusener Modell“ zur
Unterbringung von Geflüchteten in privatem Wohnraum im
gesamtstädtischen Integrationskonzept verankert. Im Zusammenspiel mit
den spezifischen Beratungsangeboten von Flüchtlingsrat und
Caritasverband Leverkusen bietet es eine gute Grundlage für die
wohnliche Versorgung von neu Zugewanderten und trägt dazu bei, dass
Segregation vermieden wird.

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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