Volksbühne bringt Vampire auf die Bühne
Atmosphärisches Spiel mit Licht und Ton

Während der französische Diplomat Marquis Serge d'Urfe von seinen gruseligen Erlebnissen erzählt, hört Fürstin Schwarzenberg interessiert zu.  | Foto: Gabi Knops-Feiler
  • Während der französische Diplomat Marquis Serge d'Urfe von seinen gruseligen Erlebnissen erzählt, hört Fürstin Schwarzenberg interessiert zu. 
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Opladen - Ein Wintereinbruch in den Karpaten hindert den französischen
Diplomaten Serge d'Urfe an der Fortsetzung seiner Reise. Im Haus der
Familie des alten Gortscha findet er Schutz vor den Wölfen und
Gefallen an der schönen Zdenka, die seiner Angebeteten zum
Verwechseln ähnlich sieht. Der Hausherr ist erst vor einigen Tagen
aufgebrochen, um den berüchtigten Vampir Alibek zu töten. Doch die
Söhne gewähren ihm Einlass. Beiden hatte der Vater eingeschärft,
ihn keinesfalls ins Haus zu lassen, wenn er nach einer festgelegten
Frist zurückkomme, da er dann selbst zum Vampir geworden sei. Genau
mit Ablauf dieser Frist kehrt Gortscha nun zurück. Wie die gruselige
Geschichte weiterging, erleben Zuschauer der Volksbühne Bergisch
Neukirchen beim jüngsten Frühjahrsschauspiel unter der Überschrift
„Die Familie des Vampirs“.

Basierend auf der Erzählung des russischen Schriftstellers Alexei
Konstantinowitsch Tolstoi wird die schauerromantische Erzählung für
die Bühne in einem Akt erzählt von Marc Gruppe, dem ehemaligen
Spielleiter der Bühnenspielgemeinschaft. Dana Fischer und Anne-Claire
Weber haben sie entsprechend in Szene gesetzt.
Ausgewählt wurde das Stück, um neben dem bekannten Repertoire wie
Märchen, Musical oder Krimi und Komödie, mal wieder etwas anderes zu
bieten. Einen Horrorschocker gibt es jedoch nicht zu sehen.
Schließlich ist die Inszenierung für Kinder ab zwölf Jahren frei
gegeben.
Jüngster ist Cosmo-Leander Lenz, der Gortschas Enkel Sascha spielt.
Älteste ist Renate Hölzer, die nach langer Pause nun wieder auf die
Bühne zurückkehrt und die Rolle als Mutter Oberin übernimmt. In den
Hauptrollen spielen unter anderem der ältere Marquis (Karl Heinz
Leweke), der gemütlich mit Fürstin Schwarzenberg (Mona Weber) am
Feuer sitzt und seine Erlebnisse bei einem Glas Rotwein schildert. Der
junge Marquis wird von Nicolas Färber gespielt.
Insgesamt stehen elf Schauspieler im Alter zwischen acht und 80 Jahren
auf der Bühne. Weit mehr, nämlich insgesamt, wirken hinter der
Bühne und sind unter anderem zuständig für Kostüm, Maske,
Bühnenbild und Technik oder unterstützen darüber hinaus an Kasse,
Garderobe und Türdienst.
Das Stück lebt besonders von ausgeklügelter Technik. Mit
Einblendungen läßt sich auf der Bühne schlecht arbeiten. Umso
besser läßt sich das insgesamt sehr atmosphärisch inszenierte Spiel
mit Licht und Ton sowie weiteren Spezialeffekten darstellen. Diese
haben Aaron Kröger und sein Team oft genug bis spät in die Nacht in
der Festhalle getestet und so oft wieder umgestellt, bis es ihren
Vorstellungen entsprach.
Adrian Abtahi, ein ehemaliger Märchenspieler, vertonte die Musik zum
gruseligen Stück, dessen französische Originalversion 1950 erschien
und 1963 verfilmt wurde. Tolstoi nahm sich für seine Geschichte den
kleinen Ort Kisolova zum Vorbild, in dem im 18. Jahrhundert eine
sprichwörtliche „Vampirplage“ herrschte und dem sehr viele
Dorfbewohner zum Opfer fielen. Die einzigartige Erzählung gilt als
eine der wichtigsten und – trotz des geringen Bekanntheitsgrades in
westlichen Ländern – einflussreichsten Vampirgeschichten
überhaupt. Die Erzählung führte zudem den besonderen Vampirtypus
des „Wurdalak“ in der Literatur ein. Dieser Vampir saugt bevorzugt
das Blut von Menschen, so heißt es, die ihm im Leben nahestanden.

Karten für die Vorstellungen am Freitag 5. Mai, um 19.30 Uhr und
Samstag, 6. Mai, um 17 Uhr zum Preis von 9,80 Euro sind bei den
Vorverkaufsstellen Lotto am Markt, Peter Neuenhauser-Straße 1 in
Opladen, Ticketshop & Feste Feiern, Wiesdorfer Platz 80a und
Forum-Theaterkasse, Am Büchelter Hof 9 in Wiesdorf sowie unter
Köln-Ticket, Telefon 0221/2801 erhältlich. 
 

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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