Frosch oder Kröte?
Auf Entdeckungstour auf dem NaturGut Ophoven
Leverkusen - Viele Amphibien haben jetzt den Weg zu den
naturnahen Teichen auf dem
NaturGut Ophoven gefunden und ihren Laich abgelegt.
Erstmals fand im letzten Jahr ein Monitoring der Amphibienfauna 2020
durch den ausgewiesenen Amphibienexperten Daniel Ortmann statt.
Ortmann hat in seiner Promotion die heimischen Amphibienarten mit
Schwerpunkt auf dem Kammmolch erfasst. Ziel der Amphibienkartierung
auf dem NaturGut Ophoven ist es festzustellen, wie häufig die
bekannten Arten, etwa Grasfrosch, Erdkröte, Teich- und Bergmolch und
deren Laichballen und Kaulquappen vorkommen.
Es wurde festgestellt, dass die Siedlungsdichte der beiden Molcharten
überraschend klein war. Als Hauptursache wurde ein hoher Fischbesatz
in den Teichen gesehen, denn grundsätzlich ist es so, dass die
Anwesenheit von Fischen sich negativ auf die Eiablage und vor allem
das Überleben der Larven auswirkt. „Leider setzen auch manche
Besucher Goldfische oder andere Arten aus falsch verstandener
Tierliebe in unseren Teichen aus“, so der Amphibienexperte. Solche
ausgesetzten Arten können zum Teil erheblichen Schaden unter den
einheimischen Tier- und Pflanzenarten verursachen.
Es lohnt sich beim nächsten Besuch auf dem NaturGut Ophoven Ausschau
nach Fröschen und Kröten halten. Zur Zeit kann man die Laichballen
des Grasfroschs finden. Unglaublich, dass sie aus 700 bis 4.500 Eiern
bestehen können. Ortmann erläutert die Unterschiede der Amphibien:
„Frösche sind dünn und haben lange Beine. Mit seinen langen Beinen
kann ein Frosch weit und hoch hüpfen. Da Frösche auch gerne im
Wasser leben, haben sie Schwimmhäute zwischen den Zehen. Die Beine
einer Kröte sind kürzer und nicht kräftig genug zum springen, daher
hüpfen bzw. hoppeln Kröten. Die Haut von Fröschen ist glatt und
feucht, dagegen haben Kröten viele Warzen. Molche gehören zu den
Schwanzlurchen und wie der Name schon verrät haben diese Amphibien
einen langen Schwanz. Molche leben zeitweise im und außerhalb vom
Wasser, daher sind sie in der Lage Schwimmhäute zu bilden, mit denen
sie besser schwimmen können.“
Die Zerstörung oder Beeinträchtigung von Gewässern durch
Zuschüttung oder Eintrag von Müll, Dünger, saurer Regen und
Umweltgiften gefährden die Bestände der Amphibien. Insbesondere
während den Wanderungen, etwa vom Winterquartier zum Laichgewässer,
sind die Tiere gefährdet. Damit die Kröten und Frösche nicht von
Autos überfahren werden, stellt zum Beispiel der Naturschutzbund NABU
Krötenzäune auf. Die Tiere fallen in die Eimer und werden dann
sicher auf die andere Seite der Straße getragen. Die Tiere, die diese
gefährliche Reise überleben, legen hier ihre Eier, den Laich, ab.
Aus diesen schlüpfen die Kaulquappen, die ihre erste Lebensphase
ausschließlich im Wasser verbringen. Das Gelände des NaturGuts
Ophoven ist täglich von 7 Uhr bis 19 Uhr geöffnet.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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