"Dass ich hier sitze, ist ein Wunder"
Auschwitzüberlebende berichtet aus ihrem Leben

Dr. Eva Umlauf beeindruckte mit ihren eindrücklichen Schilderungen ihrer Lebensgeschichte. | Foto: Stefan Brochhagen
  • Dr. Eva Umlauf beeindruckte mit ihren eindrücklichen Schilderungen ihrer Lebensgeschichte.
  • Foto: Stefan Brochhagen
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Opladen - Voll besetzt war die Aula des Opladener Landrat-Lucas-Gymnasiums
mit Schülerinnen und Schüler der Stufe 9 und der Q2, als Dr. Eva
Umlauf aus ihrem Leben erzählte und aus ihren Erinnerungen
vorlas.

Die inzwischen 75-Jährige war zwei Jahre alt, als die Rote Armee das
Konzentrationslager Auschwitz befreite. Geboren wurde sie in einem
slowakischen Durchgangslager und kam mit einer der letzten Züge nach
Auschwitz. Ihr Glück war, dass sie mit dem letzten Zug aus der
Slowakei in Auschwitz ankam, als die Vergasungen angesichts der
vorrückenden Roten Armee bereits eingestellt waren.

Gegen alle Erwartungen überlebte das Kleinkind die Zeit im Lager,
gemeinsam mit ihrer Mutter, die in Auschwitz ein weiteres Kind zur
Welt brachte – auch die kleine Schwester von Eva Umlauf überlebte.
Ihr Vater wurde in Auschwitz ermordet. Eindrücklich schilderte sie in
ihrem Memoiren „Die Nummer auf deinem Unterarm ist so blau wie deine
Augen“, wie sie ohnmächtig wurde, als die Nadel des Tätowierers
ihre Haut berührte.

In ihrem Vortrag erzählte Umlauf auch von ihrem Leben nach dem Krieg:
Das Leben in der slowakischen Kleinstadt, in die sie zurückkehrte,
war geprägt von der sozialistischen Diktatur („Wir kamen von der
braunen in die rote Diktatur“) und wieso sie nach Deutschland
übersiedelte – ins Land der Täter („wegen der Liebe“).

Die jugendlichen Zuhörerinnen und Zuhörer waren sichtlich
beeindruckt von der Lebensgeschichte der Besucherin und spendeten oft
langanhaltenden Applaus. In der anschlie-ßenden Fragerunde kreisten
die Fragen nach ihren Gefühlen bezüglich der Täter, ihr Weg in den
Neuanfang und ihre Hal-tung zu heutigen antisemitischen und
rechtspopulistischen Tendenzen: „Diesen müssen wir entgegentreten
und deswegen bin ich hier und erzähle meine Geschichte.“

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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