Entstigmatisierung der Depression
Betroffene zeigen tanzend Gesicht
Opladen - Eine Depression kann jeden treffen. So hart diese Aussage klingt,
so wahr ist diese auch. Umso erstaunlicher ist es, dass an einer
Depression erkrankte Menschen häufig Ratschläge hören wie „Geh
doch mal an die frische Luft“, „Schokolade hilft bei schlechter
Laune“, „Das geht vorbei, dunkle Gedanken kennt doch jeder“,
anstatt ernst genommen zu werden und Akzeptanz für ihre Bedürfnisse
zu finden.
Kein Wunder, dass die Teilnehmerinnen des Workshops des Leverkusener
Bündnisses gegen Depression genau diese gut gemeinten, aber
unangebrachten Tipps zum Aufhänger in ihrem Tanzprojekt
„AUF-BRUCH“ gewählt haben. Dieses zeigt eine klassische
Wartezimmer-Szene beim Hausarzt und der händeringenden Suche nach
einem Platz bei einem der rar gesäten Therapeuten.
In einer weiteren Szene bekommen die Zuschauer allerlei Tabletten und
Mittelchen zur Eindämmung der Depression auf dem silbernen Tablett
serviert, nur eines fehlt, die Akzeptanz. Entwickelt wurden die
„Bilder“ mit Monika Piechowicz, Choreographin des Tanztrieb
Ensembles. Seit September trifft sich die Gruppe mit dem Ziel, das
Thema Depression in die Gesellschaft zu tragen. „Wir wollen uns
nicht den Schmerz austanzen“, so eine der Teilnehmerinnen. „Es
geht darum Vorurteile aufzuzeigen und in den Dialog zu kommen“. Mit
der Depression zurechtzukommen sei das eine, so die einhellige
Meinung. Was fehlt ist häufig das Bewusstsein bei Arbeitgeber,
Gesellschaft, aber auch Freunden und Familie, wenn der Betroffene mal
nicht so funktioniert.
„Viele von uns leben zwei oder mehr Leben, das zerreißt und macht
kaputt!“ Hier aufzuklären ist das Ziel der Frauen, die am 8. und 9.
Dezember im Jungen Theater, Karlstraße 9 in Opladen, auftreten. Ein
Anliegen, das auch das Leverkusener Bündnis gegen Depression, ein
Zusammenschluss des Sozialdienstes katholischer Frauen Leverkusen, der
LVR-Klinik Langenfeld, dem Sozialpsychiatrischen Zentrum Leverkusen,
der Suchthilfe Leverkusen, des Fördervereins der LVR-Klinik,
Vertretern der niedergelassenen Psychiater/-innen und Psychologischen
Psychotherapeuten/-innen und der Kassenärztlichen Vereinigung, zum
Thema hat.
Eintrittskarten
Die Premiere ist bereits ausverkauft. Für den 9. Dezember gibt es
noch Karten, Eintritt: 12 Euro/6 Euro ermäßigt.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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