In den Sommerferien wird umgebaut
Brandschutzsanierung im Heisenberg-Gymnasium
Lützenkirchen - Die Sommerferien eignen sich ideal, um Baumaßnahmen an
öffentlichen Gebäuden zu erledigen, weil Lärm und Schmutz dann
nicht stören. Aktuell nutzt die Stadt diese freie Zeit zur
Renovierung an insgesamt 21 Schulen und Kindertagesstätten.
Am 1974 erbauten Werner-Heisenberg-Gymnasium in Lützenkirchen ist die
Baustelle in diesem Sommer besonders groß. Denn dort wird die
komplette erste Etage umgebaut und in Sachen Brandschutz auf den
aktuellen Stand gebracht.
Das heißt: auf einer Fläche von 6.600 Quadratmetern werden die
vorhandenen Innenwände aus Gipskarton auf die Feuerwiderstandsklasse
F 30 für 30 Minuten feuerhemmende Wirkung ertüchtigt. Zuvor ist eine
Entkernung erforderlich, weil man asbesthaltigen Spachtel und
künstliche Mineralfasern in Rigipsplatten entdeckte, informierte
Maria Kümmel, Leiterin des Fachbereichs Gebäudewirtschaft, bei einer
Ortsbesichtigung. Anschließend wird die gesamte Deckenkonstruktion
ersetzt, in den Flurbereichen ebenfalls in F 30-Qualität. Die
Gesamtkosten liegen bei fast sechs Millionen Euro und werden im Rahmen
des Landesprogramms „Gute Schule“ zu 100 Prozent gefördert.
„Das ist jetzt der dritte von insgesamt neun Bauabschnitten“,
berichtete Lothar Lindberg, der zuständige Projektleiter. In den
letzten Jahren sind bereits Schulverwaltung, Musikräume, Mensa,
Bibliothek, Eingangsbereich der Schule, einige Treppenhäuser sowie
Flurbereiche im Erdgeschoss nach dem neuen Brandschutzkonzept umgebaut
worden.
Die Sanierung bietet zugleich eine gute Möglichkeit zur Umgestaltung
der Räume – für die ansonsten kein Geld übrig wäre.
Klassenräume für 35 Schüler sind unpopulär und zu groß geworden.
Stattdessen hält moderne Pädagogik immer mehr Einzug in Leverkusener
Schulen. Dezernentin Andrea Deppe: „Wir haben kein Geld zur
Verfügung, die Gebäude umzubauen, nur weil sich das pädagogische
Konzept geändert hat. Das muss schon mit einer anderen notwendigen
Maßnahme gekoppelt werden.“
In der Lützenkirchener Schule funktioniert es überhaupt nur, weil
das Gebäude aus Beton durch stabile Säulen gestützt wird. „Bei
einem Bau aus der Jahrhundertwende wäre das natürlich nicht
möglich“, ergänzte Deppe. Positiver Nebeneffekt: Durch die
Installation von Trennwänden, durch die sich eine große Klasse zu
zwei kleineren verändern lassen, gewinnt die Schule fünf neue
Klassen hinzu.
Mit der Brandschutzsanierung geht zugleich eine Generalüberholung
einher: Elektroinstallationen und Beleuchtung werden erneuert,
Heizkörper und Leitungen ausgetauscht, Anschlüsse und Kabeltrassen
für digitale Medien verlegt, Bodenbeläge in allen Klassenräumen und
Fluren erneuert. Der Umbau aller Toilettenräume und die damit
verbundenen Einbauten von neuen Wasser- und Abwasserleitungen
schließen die Sanierung dieses Bauabschnitts ab.
Aber im Herbst geht es bereits weiter mit ersten Vorbereitungen für
den Aula-Umbau. Diese Arbeiten erstrecken sich dann allerdings über
sechs Monate, in denen der Saal komplett entkernt mit neuer
Bühnentechnik ausgerüstet wird. Die Karnevalsgesellschaft
Neustadtfunken, die den Saal seit einigen Jahren für ihre
Kindersitzung nutzt, sucht bereits nach passenden
Ausweichmöglichkeiten.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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