Rittersitze, Höfe und Mühlen
Eine Reise ins Mittelalter in der Opladener Villa Römer

In der Ausstellung „Rittersitze, Höfe und Mühlen im Raum Leverkusen“ begeben sich die Besucher auf eine Zeitreise durch die Geschichte der Stadt. | Foto: Britta Meyer
  • In der Ausstellung „Rittersitze, Höfe und Mühlen im Raum Leverkusen“ begeben sich die Besucher auf eine Zeitreise durch die Geschichte der Stadt.
  • Foto: Britta Meyer
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Leverkusen - Das mittelalterliche Leverkusen gibt es nicht, wurde die Stadt doch
erst 1930 gegründet. Das mittelalterliche Rheindorf, Bürrig,
Wiesdorf, Schlebusch-Rath, Opladen und andere heutige Stadtteile gibt
es sehr wohl.

Nun erzählt eine Ausstellung in der Villa Römer die spannende
Geschichte unserer Region in einer Zeit, wo Bischöfe und Äbte ihre
Kirchenspiele ansiedelten, die Grafen von Berg ihre Sitze errichteten
und Mühlen an den Flüssen und Bächen Vorboten der
Industrialisierung waren.

„Auf den mittelalterlichen Pfaden unserer Stadt zu wandeln, bedeutet
Spurensuche zu betreiben“, erzählt Peter Odenthal, einer der
verantwortlichen Lokalhistoriker des Bergischen Geschichtsvereins,
Abteilung Leverkusen-Niederwupper (BGV), der die Ausstellung
verantwortet. „Oft sind es nur noch Fragmente, die wir finden, wie
im Bürgerbusch.

Andere, wie das Schloss Reuschenberg, kennen Viele noch als
Ausflugslokal, bevor es 1968 abgerissen wurde.“ Ein Schicksal, dem
einige Bauwerke in unserer Region zum Opfer gefallen sind. Im
Gegensatz zu gewachsenen Städten mit historischem Kern, gab es in den
vergangenen Jahrhunderten auf dem heutigen Stadtgebiet zahlreiche
Ansiedlungen an strategisch wichtigen Stellen für Politik, Kirche und
Versorgung.

Diese erzählen von der großen Bedeutung des Gebiets zwischen
Bergischem Land und Rhein, hier kreuzten sich wichtige Handelswege und
der Rhein war Hauptverkehrsweg entlang der Residenzstädte. Zahlreiche
landwirtschaftliche Güter siedelten sich im Mittelalter im heutigen
Stadtgebiet an und wurden zum wichtigen Versorger des Umlands. Vor
allem der Zeitgeist der 1960er Jahre, als sich die junge und
aufstrebende Stadt neu positionieren wollte, führte dazu, dass
zahlreiche historische Zeugnisse dem modernen Leverkusen weichen
mussten.

So wissen heute nur noch wenige, dass auf dem Gelände des Forums
einer der wichtigsten Versorgungshöfe der Region stand. Auch das der
Straßenname Robertsburg auf eine mittelalterliche Anlage
zurückführen ist, ist in Bodenzeugnissen nicht mehr sichtbar. Dafür
wird der historische Teil des NaturGut Ophovens gerne als Burg
betitelt, obwohl er „nur“ zu einem benachbarten Gut gehörte.
Doktorsburg, Schloss Morsbroich, der Friedenberger Hof, die Mühlen
entlang des Wiembachs und die Reuschenberger Mühle – trotz allem
ist die Jahrhunderte alte Geschichte im Stadtbild präsent.

Wer mehr wissen möchte, sollte daher unbedingt die Ausstellung
„Rittersitze, Höfe und Mühlen“ besuchen. Neben anschaulichen
Informationstafeln, einem Modell der alten Rheindorfer Burg und
zahlreichen Artefakten der Menschen, die vor langer Zeit hier lebten,
bietet der BGV ein umfangreiches Rahmenprogramm. Darunter
Veranstaltungen in der Reihe LEVliest sowie Bus-Exkursionen zu
historischen Orten.

Informationen:

  • Rittersitze, Höfe und Mühlen im Raum Leverkusen[/*]
  • bis
  • 18. August[/*]

  • in der Villa Römer, Haus-Vorster-Straße
  • 6,[/*]

  • Eintritt 4 Euro[/*]
  • Öffnungszeiten: samstags von 15 bis 18
  • Uhr[/*]

  • sowie sonn- und feiertags von 11 bis 16 Uhr[/*]
Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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