Neuer Rundweg durch Opladen
Entlang der Siedlungs- und Architekturgeschichte

Ein Rundweg soll die Opladener Geschichte – wie hier an der Ecke Kanal/ Birkenbergstraße – näherbringen. Für das Projekt haben Vertreter vom OGV (von re.Schatzmeisterin Renate Blum und Vorsitzender Michael Gutbier) sowie vom Bauverein (Vorstand Meral Tosun und Aufsichtsratsmitglied Jens Liebherr) zusammengearbeitet. | Foto: Gabi Knops-Feiler
  • Ein Rundweg soll die Opladener Geschichte – wie hier an der Ecke Kanal/ Birkenbergstraße – näherbringen. Für das Projekt haben Vertreter vom OGV (von re.Schatzmeisterin Renate Blum und Vorsitzender Michael Gutbier) sowie vom Bauverein (Vorstand Meral Tosun und Aufsichtsratsmitglied Jens Liebherr) zusammengearbeitet.
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Opladen - Unter dem Titel „Opladener Siedlungs- und Architekturgeschichte
seit 1900“ laden Opladener Geschichtsverein 1979 e.V. Leverkusen
(OGV) und Gemeinnütziger Bauverein (GBO) zu einem besonderen
Stadtspaziergang ein. Zum Beispiel zu einem Ort, an dem einst
Napoleons verwundete Soldaten versorgt wurden. Denn an der
Düsseldorfer Straße stand das „Nau’sche Haus“, das im 19.
Jahrhundert als Rathaus der Stadt Opladen diente. Darüber hinaus gab
es auf dem Grundstück ein Schulgebäude, das während Napoleons
Russlandfeldzug 1812/13 zu einem Lazarett für verwundete Soldaten
umfunktioniert war.

Ein Rundweg mit insgesamt 19 Stationen führt durch Siedlungen und zu
Einzelobjekten. Einerseits soll er Informationen aufzeigen, die mit
der Entwicklung Opladens in Verbindung stehen, aber ebenso historische
Orte markieren und in Erinnerung rufen. An der Kölner Straße wird
zum Beispiel die Bedeutung der Opladener Wirtschaftsgeschichte
aufgezeigt. Im Haus mit der Nummer 63a war etwa die Pferdemetzgerei
von Rolf Wieden angesiedelt. Pferdemetzgereien – heute eine Rarität
– waren zu Beginn des 20. Jahrhunderts nichts Ungewöhnliches. Ein
weiteres Beispiel ist der Gasthof Jünemann, der mit seinem
dazugehörigen Festsaal seit 1827 an der Ecke Karl- und Kölner
Straße existierte. Nach dessen Abriss 1958 entstand an gleicher
Stelle eine Tankstelle, gefolgt von Wohn- und Geschäftshäusern des
GBO.

An vielen weiteren Stationen gibt es nach wie vor architektonische
Kleinode zu entdecken. „Die erhaltenen Gebäude sind einfach schön
anzusehen“, sagt Jens Liebherr, Mitglied beim OGV und in der
Arbeitsgruppe für den GBO-Rundweg zuständig. Das gilt für den
Backsteinbau mit Türmchen und Giebeldach, der um 1924 für Direktoren
der Farbenfabriken Bayer errichtet wurde. Später war das Haus im
Privatbesitz, ehe es an den Bauverein überging. Heute ist das
Gebäude Kölner Straße 100 nach dem einstigen Politiker und
Bundestagsabgeordneten Bruno Wiefel benannt.

Das gilt aber auch für zahlreiche andere denkmalgeschützte Gebäude,
die vermehrt in den Genossenschaftssiedlungen – der historischen
Keimzelle des Bauvereins – rund um die Opladener Feuerwache zu sehen
sind. Zum Beispiel die Häuser der Siedlungsanlage an der
Kanalstraße, der Mittelstraße und der Birkenbergstraße. Wegen ihrer
schmückenden Fachwerkelemente, Knickgiebel und Putzmedaillons
genießen die Häuser, die Anfang des 20. Jahrhunderts als
Werkswohnungen für die Belegschaft des Bahnausbesserungswerks
errichtet wurden, bis heute besondere Aufmerksamkeit.

Auf Schildern an den jeweiligen Gebäuden sind Eckdaten wie Baujahr,
Architekt und weitere interessante Details zu lesen, außerdem ist
dargestellt, wie das Gebäude früher aussah. Ergänzt werden die
Informationen durch QR-Codes, mit deren Hilfe sich der historische
Rundgang im Rahmen des Projektes „Lev – Stadtgeschichte mit
Zukunft“ auch audiovisuell nachvollziehen lässt.

Die entsprechenden Texte hat übrigens Momme Pavi Lustig, Sohn des
2016 verstorbenen Löwenzahn“-Moderators Peter Lustig,
aufgesprochen. Der Rundgang basiert auf einem vom GBO und OGV
entwickelten Rundgang aus dem Jahr 2013, der nun erweitert,
neugestaltet und online verfügbar gemacht wurde. Ein genauer
Überblick zur Route ist auf einem Flyer abgebildet, der unter anderem
in der Villa Römer an der Haus-Vorster-Straße erhältlich ist oder
auf der Plattform www.izi.travel.

- Gabi Knops-Feiler

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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