Benefizabend voller Erfolg
Erlös kommt Frauenberatungsstelle zugute
Opladen - Da soll noch einer behaupten, „Altern“ sei unbeliebt. Seit
Monika Blankenberg aus Köln ihren fortschreitenden Reifungsprozess
auf deutschen Bühnen öffentlich zelebriert, trifft sie viele
Gleichgesinnte.
Jetzt präsentierte sie ihr Programm „Altern ist nichts für
Feiglinge“ zugunsten der Frauenberatungsstelle Leverkusen im
Opladener Scala-Club. Zum vierten Mal hatte Betreiber Fabian Stiens
den Raum kostenfrei zur Verfügung gestellt.
Das Publikum im ausverkauften Haus musste sich noch kurz gedulden, ehe
Blankenberg mit Augenzwinkern und Humor zum Beispiel Begriffe wie
„Altern“ oder das Wort „Zeit“ auseinander nehmen konnte. Denn
zuvor kam „Schirmfrau“ Sabine Rusch-Witthohn, Frauenbeauftragte
der Stadt Leverkusen, mit einem rosafarbenen Schirm auf die Bühne und
verdeutlichte: „Auf die Frauenberatungsstelle können wir in dieser
Stadt nicht verzichten.“
Es sei deren Erfolg, dass Frauen in Krisensituationen vier eher bereit
seien, Hilfe in Anspruch zu nehmen. Seit mehr als 25 Jahren besteht
die Frauenberatungsstelle Leverkusen nun schon. Der 15 Mitglieder
zählende Verein wird von zwei hauptamtlichen Mitarbeiterinnen und
zwei ehrenamtlich tätigen Frauen des Vorstands geführt. Die
Finanzierung der Personal- und Sachkosten wird zum großen Teil über
Landesmittel und die Stadt Leverkusen gedeckt.
Dennoch bleibt eine jährliche Finanzierungslücke in Höhe von rund
18.000 Euro. Um diese für 2019 schließen zu können, benötigt der
Verein, der vor drei Jahren von der Wilhelm- an die Birkenbergstraße
35 in Opladen umgezogen ist, dringend Unterstützung. Die
Bürgerstiftung Leverkusen, eine Initiative von Stadt und Sparkasse,
hatte in Form einer Anschubfinanzierung geholfen. Ein weiterer Teil
kam nun durch die Benefizveranstaltung in die Kasse. Annette Witoßek
vom Vorstand und ihre Kolleginnen waren jedenfalls sichtlich
zufrieden.
Zurück zur Vorstellung: Eigentlich wollte die Wortkünstlerin,
ausgestattet mit einer gehörigen Portion rheinischem Temperament,
spitzer Zunge und jeder Menge Humor, immer nur 18 Jahre werden.
Inzwischen hat sie ihr Ziel erreicht und schon überschritten. „Nach
meinem 18. Geburtstag hatte es die Zeit sehr eilig. Plötzlich sah ich
ein Flammenmeer auf dem Geburtstagskuchen und dachte, ich hätte
vergessen, den Kuchen unterzustellen. Der war dort. Aber er war vor
lauter Kerzen nicht zu sehen“, erzählte sie und beschloss
daraufhin: „Demnächst stelle ich die Kerzen nur noch
jahrzehnteweise auf.“ Altern sei auch immer eine Frage der
Perspektive, stellte sie fest. Mit 18 denke man noch, ein Mensch seit
mit 20 so alt wie Methusalem.
30 könne man nicht mehr schön rechnen, es sei das unwiederbringliche
Ende der Jugend. Wer mit 30 in die Disco gehe, werde gefragt, ob er
zum Sterben gekommen sei. „Ich müsste schon sagen, ich bin wieder
auferstanden“, scherzte Blankenburg. Mit 40 komme der nächste
Schock. „Eine ganze Kosmetikindustrie steht
bereit zur Attacke, um kleine Falten mit Make-up zu überbrücken. Die
Strukturputzarbeiten kommen erst später“, meinte Blankenburg und
kam zu dem Ergebnis: „Der Alterungsprozess ist hinterhältig.“
Wie schon gesagt: Nichts für Feiglinge. Deshalb gehe sie nicht in
Rente. Stattdessen bevorzuge sie „sozialverträgliches Ableben“
wie zum Beispiel Johannes Heesters oder Willy Millowitsch. Und sie
werde sich künftig nur noch Bühnen mit stabilen Instrumenten
aussuchen. Bei Bedarf könne sie sich dort anlehnen.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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