Geschichte lebendig halten
Gemeinsame Ausstellung von OGV und VVV in der Villa Römer
Opladen - „Für mich ist der Opladener Geschichtsverein von 1979 Leverkusen
(OGV) das personifizierte Gedächtnis der Stadt Leverkusen. Er
durchdringt die Geschichte unserer Stadt und übt damit eine wichtige
Funktion in unserer Zeit aus, die leider oft dazu neigt, die
Vergangenheit unbewältigt zu vergessen und damit die Chance, Lehren
aus ihr zu ziehen.“
So beschreibt Hans-Jörg Schaefer, Vorstand der VR Bank Bergisch
Gladbach Leverkusen, das Wirken des Opladener Geschichtsvereins, der
in diesem Jahr seinen 40. Gründungstag feiert. Parallel dazu begeht
der Verkehrs- und Verschönerungsverein (VVV) Opladen sein
145-jähriges Bestehen. Beide Vereine halten die Geschichte der Stadt
lebendig und beleuchten sie aus verschiedenen Perspektiven. Aufgezeigt
wird das gemeinsame Wirken beider Vereine bei der Ausstellung „Für
die Geschichte unserer Stadt“. Sie ist bis zum 24. November in der
Opladener Villa Römer, Haus-Vorster Straße 6 in Opladen, zu sehen.
Die Exponate werden in vier Kapiteln präsentiert. Der erste Teil
nimmt Bezug zu Stadtentwicklung und dem Wirken beider Vereine. Der
zweite und dritte Teil zeigt Bilder, Berichte und Protokolle, mit
denen Stadtgeschichte dokumentiert und Erinnerungsorte geschaffen
wurden, ehe zum Schluss die Zusammenarbeit der Protagonisten
erläutert wird.
Wer mit offenen Augen durch die Ausstellung geht, wird feststellen, wo
und wie der VVV als ältester Opladener Verein seine Spuren
hinterlassen hat. Dazu zählen beispielsweise Kunstobjekte wie die
spielenden Bären am Wupperufer, die Flötenkinder vor dem DRK-Haus an
der Düsseldorfer Straße, der Kugelbrunnen am Landrat-Lucas-Gymnasium
oder die Wasserfontäne im Wiembachweiher.
Zu den Ausstellungsstücken gehört ein Brief des Verkehrs- und
Verschönerungsvereins an Bruno Wiefel, den damaligen Opladener
Bürgermeister, in dem dieser aufgefordert wird, „sich für die
Erhaltung der Selbstständigkeit unserer Stadt weiter energisch
einzusetzen. Die rund 10.000 Stimmen sind ein eindeutiger Beweis, dass
die Mehrheit die Bevölkerung für die Erhaltung der
Selbstständigkeit unserer Stadt ist.“
Inzwischen selten zu sehen ist die Amtskette des Bürgermeisters. Die
Silberkette wurde am 23. Juli 1964 in einer feierlichen Ratssitzung
vom ehemaligen VVV-Vorsitzenden Ludwig Rehbock an den amtierenden
Bürgermeister Bruno Wiefel überreicht. Kernstück der Kette, die im
Stadtarchiv aufbewahrt wird, ist das Opladener Stadtwappen.
Unterlegt ist der Titel der Ausstellung übrigens mit einem Bild des
erzbischöflichen Aloysianums, das als katholisches Gymnasium von 1850
bis 1938 in Opladen existierte. Das ehemalige, 1907 erbaute und 1908
eingeweihte Schulgebäude, prägte das Stadtbild nachhaltig und wurde
nach Schließung der Schule von 1939 bis 1974 als Opladener Rathaus
genutzt. 1975 wurde das Gebäude bis auf die Kapelle abgerissen.
In einem entsprechenden Vortrag erläutert VVV-Vorsitzender Toni
Blankerts am Sonntag, 13. Oktober, 15 Uhr, im Kaminzimmer der Villa
Römer die wechselvolle Geschichte des Gebäudes, während Michael
Gutbier am Sonntag, 24. November, 15 Uhr, über „Bruno Wiefel,
Bürgermeister der Stadt Opladen“ berichtet.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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