120 Eisenbahner beim Neujahrsempfang
Gewerkschafter kritisiert das Bahn-Management

Zum Neujahrsempfang begrüßte Kuno Dreschmann mit Margarete Zavoral rund 120 ehemalige Eisenbahner im Opladener Germania-Sängerheim.   | Foto: Gabi Knops-Feiler
  • Zum Neujahrsempfang begrüßte Kuno Dreschmann mit Margarete Zavoral rund 120 ehemalige Eisenbahner im Opladener Germania-Sängerheim.  
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Leverkusen - Er werde auch künftig „kritisch und unbequem bleiben", sagte
Kuno Dreschmann, Vorsitzender der Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft
(EVG) Ortsverband Wupper-Rhein-Berg, in seiner Begrüßungsansprache
zum Neujahrsempfang.

Rund 120 ehemalige Eisenbahner aus dem gesamten Umland hatten sich
dazu im Sängerheim des Männerchores Germania an der Bahnallee in
Opladen versammelt. Die Sänger gaben zum Auftakt einige Lieder zum
Besten und wünschten ganz nach Manier der Wiener Philharmoniker den
Gästen ein „Prosit Neujahr".

Seit jetzt zwei Jahren sind die (EVG) und die Stiftung
Bundesbahn-Sozialwerk (BSW) noch enger zusammengerückt. „Zum einen
aus Kostengründen, zum anderen wegen der Synergieeffekte", erklärte
die Vorsitzende Margarete Zavoral und kündigte für 2017 die
Weiterentwicklung der Stiftung an. Zum Beispiel solle der
Sozialbereich weiter ausgebaut werden. Zavoral: „Wir möchten vor
allem mehr aktive und ehemalige Bahnbeschäftigte sowie deren Familien
unterstützen."

Bei seiner Rückschau auf die vergangenen zwölf Monate skizzierte
EVG-Bereichsleiter Willi Becker zahlreiche Erfolge. Seit der
Novellierung des Vergaberechts des Bundes – durchgesetzt von der EVG
– seien Beschäftigte im Schienenpersonennahverkehr (SPNV) deutlich
besser abgesichert. Die Forderung nach einer Halbierung der
Trassenpreise sei platziert worden und in der Diskussion. Die
Forderung, der Bundesverkehrsminister solle einen Plan zur Stärkung
des Schienengüterverkehrs vorlegen, sei Ergebnis der politischen
Arbeit vor Ort und ein erster Schritt in die geforderte Richtung hin
zu einem „Masterplan Verkehr".

Für 2017 ständen viele weitere Themen auf der Agenda. In erster
Linie gehe es um den Konzernumbau der Deutschen Bahn im Rahmen von
„ZuBa 2030". Insbesondere im Cargo-Bereich gebe es viele Probleme
für die Beschäftigten, denn das Management handle entgegen der
Notwendigkeiten, kritisierte Becker. Statt dafür zu sorgen, dass mehr
Güterverkehr auf die Schiene komme, lege man Pläne vor, die Abbau
von Infrastruktur und Verlademöglichkeiten auf die Schiene
beinhalteten. Becker: „Gerade hier im Bergischen brauchen wir
Entlastung der Autobahnen A1, A3 und A4, damit die Staus aufhören.
Das ist ganz einfach: weniger Schienen und Güterwagen bedeuten mehr
Verkehr und Stau auf den Autobahnen. Das kann kein Politiker ernsthaft
wollen."

Weitere wichtige Themen drehten sich um die Verbesserung von
Arbeitszeitbestimmungen und die Verlässlichkeit von Dienstplänen
sowie den Abschluss von Regelungen im Rahmen der Aktion „Sicher
unterwegs". Diverse Maßnahmen sollen Beschäftigte vor Kriminalität
ebenso wie vor Pöbeleien, Spucken und sexuellen Übergriffen in
Zügen schützen.

- Gabi Knops-Feile

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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