Große Zufriedenheit beim Neustadtfest
"Gute Atmosphäre genießen"
Opladen (gkf). Als der Startschuss zum 20. EVL-Halbmarathon um 9 Uhr auf der Bismarckstraße in Manfort ertönte, waren auf der Kölner Straße in Opladen die Trödeltische schon seit Stunden aufgebaut. Die ersten Verkäufer hatten bereits um 7 Uhr begonnen. Waren zu dieser Zeit noch viele von ihnen davon ausgegangen, dass das sportliche Großereignis womöglich Besucher aus Opladen abziehen werde, so stellte sich spätestens am Vormittag heraus, dass das ein Trugschluss war. Denn die Menschen drängelten sich beim 30. Neustadtfest - natürlich auch von bestem Sommerwetter angelockt - in Scharen durch die Straßen. Im ganzen Quartier zwischen Kölner Straße und Robert-Koch-Straße sah man glückliche und zufriedene Gesichter. Für Käufer und Verkäufer lief es gleichermaßen gut. Während die einen zufrieden waren, weil sie das Sammelsurium alter Haushaltsgegenstände, zahlreiche Fehlkäufe oder unnütze Geschenke erheblich reduzieren konnten, freuten sich die anderen über so manches gute Schnäppchen. Viele waren, wie zum Beispiel Christiane Peters, einfach nur gekommen, „um die gute Atmosphäre zu genießen.“ Trödelmärkte dieser Art seien „tolle Nischen, die man selten findet“, befand Margit Fischer, die kurz zuvor eine Haushaltswaage für zwei Euro ergattert hatte. Den Reiz am Trödel aus Sicht einer Verkäuferin beschrieb eine junge Frau, die ihren Stand in der Straße Im Hederichsfeld aufgebaut hatte, so: „Der Keller wird leer und es macht Spaß in schöner Atmosphäre draußen zu sein.“ Allerdings, fügte sie hinzu, sei es immer eine Frage, welchen Anspruch man an den Flohmarkt habe. In der Nähe boten Mattes und Verena aus Opladen mit ihren drei Kindern unter anderem ausgemusterte Haushaltswaren zum Verkauf an. Noch bevor der erste Euro aber in die Familienkasse kam, gingen die beiden älteren Brüder der einjährigen Rita auf Einkaufstour und opferten ihr Taschengeld. Bruno (7) freute sich anschließend über ein Laserschwert, Spiele und Darth Vader, eine fiktive Figur der Star Wars-Serie. Ibo (4) hatte ebenfalls ein Schwert und einen Drachen gekauft. In der Wilhelmstraße war eine Bühne aufgebaut, dort präsentierte unter anderem die Band „Kärnseife“ eine bunte Mischung aus Rock, Pop und Schlager.
Mit dem Dreh am Glücksrad und durch den Verkauf von selbst gebackenem Kuchen unterstützte die Aktionsgemeinschaft Opladen (AGO) verschiedene soziale und gemeinnützige Projekte. Auch die Kinderrollenrutsche auf der Kölner Straße diente dem guten Zweck. In diesem Jahr ging der Spendenerlös an die ehrenamtliche Obdachlosenhilfe „Kältegang“. Der Verein wird ausschließlich durch private Spenden finanziert. Bis ungefähr zwei Stunden vor Ende des 30. Neustadtfestes waren rund 1000 Euro zusammengekommen. Für Ärger sorgten hingegen insgesamt zehn Fahrzeuge, die trotz aller Hinweisschilder am Sonntagmorgen immer noch auf der Kölner Straße parkten. Erst nachdem die Pkw abgeschleppt waren, konnten die Verkaufsstände aufgebaut werden. Davon betroffen war auch der Naturschutzbund NABU Leverkusen um Ingrid Mayer, der den Trödel zwar kurzfristig auf die gegenüberliegende Seite verlegen konnte, die Waren aber zu absolut günstigen Preisen verkauften. Gerade wegen des Spätstarts sei sie froh „über jedes Teil, dass wir nicht wieder einpacken müssen“, kommentierte Mayer. Die Briefmarkenfreunde Opladen waren ebenfalls mit einem Stand vertreten, an dem es neben Trödel auch Postwertzeichen zu kaufen gab. Weil der Verein sein 100-jähriges Bestehen im Vorjahr nicht feiern konnte, soll das Ereignis am 3. September nachgeholt werden. Vorsitzender Michael Böll: „Für uns ist das Neustadtfest eine sehr gute Werbung. Nach jedem Fest finden sich neue Interessenten, die zu unseren Versammlungen kommen.“
Freie/r Redaktionsmitarbeiter/in:Gabi Knops-Feiler aus Leverkusen |
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