Volksbühne Bergisch Neukirchen
Hexenjagd von Arthur Miller in der Festhalle Opladen

Betty (im Bett liegend) scheint vom Teufel verhext. Die aufgebrachte Gemeinde beauftragt Pastor John Hale. Die tödliche Hexenjagd beginnt. | Foto: Britta Meyer
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  • Betty (im Bett liegend) scheint vom Teufel verhext. Die aufgebrachte Gemeinde beauftragt Pastor John Hale. Die tödliche Hexenjagd beginnt.
  • Foto: Britta Meyer
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Opladen - Hohe Bäume, getaucht in nachtblaues Licht. Junge Mädchen davor in
ekstatischen Verrenkungen, das alles beobachtet vom Dorfpfarrer der
US-Stadt Salem Mitte des 17. Jahrhunderts. Tags drauf liegt seine
Tochter Betty, die dabei war beim nächtlichen Hexentanz, nieder.
Scheinbar in Trance und verteufelt durch böse Mächte. Es werden
Schuldige gesucht und die Hatz beginnt, bis schließlich Gehängte den
vermeintlichen Frieden wiederherstellen.

„Hexenjagd“ von Arthur Miller aus dem Jahr 1953 ist ein
Paradebeispiel für die Eigendynamik, die ungezügelter Fanatismus
entwickeln kann. Basierend auf einer wahren Begebenheit, zählt es zu
den Theaterstücken, die zeitlos aktuell die Abgründe und
Motivationen menschlichen Zusammenlebens widerspiegeln. Das Ensemble
der Volksbühne Bergisch Neukirchen hat sich erstmals seit 50 Jahren
wieder an das Stück gewagt. Mit rund 20 Darstellern ist es eines der
am stärksten besetzten der Schauspieltruppe.

Klassisch inszeniert, mit Kostümen der Zeit des puristischen
Amerikas, verzichten die beiden Regisseurinnen Soraya Abtahi und Dana
Fischer auf ein aufwendiges Bühnenbild. Hintergrundumfassende Laken
mit spartanischer Bemalung sowie eine auf zwei, drei Stücke
reduzierte Möblierung reichen aus, um die bedrohliche Atmosphäre
einer Stadtgesellschaft, die sich wie in Trance in die
Selbstzerstörung manövriert, zu transportieren.

Liv Auhage als Abigail Williams spielt mit schönem und kaltem Gesicht
die vernichtende Kraft der rachesuchenden Geliebten. Ihr gegenüber
ein standhafter John Proctor, gespielt von Matthias Kramer, der als
ehemaliger Liebhaber von Abigail für das Leben seiner Frau und andere
sowie für das freiheitliche Denken den Mut aufbringt, dem Gericht und
der Masse die  Stirn zubieten. Auch, wenn er dafür mit dem Tod
gestraft wird.

Ein sympathischer Nebenstrang des Abends ist, dass der den Francis
Nurse spielende Walter Pistoh schon bei der Erstinszenierung vor 50
Jahren dabei war. „Wir sind ein eingespieltes Team“, erzählt Anna
Feldhoff, die Sarah Good in dem Stück spielt. „Viele, die heute auf
der Bühne stehen, sind schon lange dabei. Nun kommt schon die
nächste Generation hinzu.“ Gleichzeitig wirbt Feldhoff auch für
neue Interessierte.

Daher veranstaltet das Ensemble am 10. November ein Vorsprechen in
Bergisch Neukirchen, Burscheider Straße 178.

Theaterbesucher können sich am 3. und 4. November auf eine gelungene
Inszenierung des Leverkusener Ensembles freuen, die perfekt in unsere
Zeit passt und zum Nachdenken anregt. Karten gibt es noch für alle
Vorstellungen an den bekannten Vorverkaufsstellen und an der
Abendkasse.

Informationen:

  • Hexenjagd[/*]
  • Festhalle am Marktplatz in Opladen[/*]
  • 3.
  • November, 19 Uhr,[/*]

  • 4. November 17 Uhr[/*]
  • Eintritt: 12 Euro,
  • ermäßigt 9
    Euro[/*]

  • www.vbnlev.de[/*]

#alleartikel

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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