Vormundschaft gesucht
Hilfe für unbegleitete minderjährige Flüchtlinge

Claudia Karlhofer (SKM, von links), Kirsten Geroneit-Jepp (SkF), Jan Albig (SKM), Sebastian Wäldl (Flüchtlingsrat Leverkusen) und Irene Froese (SkF) setzten sich gemeinsam für die Integration minderjähriger unbegleiteter Flüchtlinge ein. | Foto: Britta Meyer
  • Claudia Karlhofer (SKM, von links), Kirsten Geroneit-Jepp (SkF), Jan Albig (SKM), Sebastian Wäldl (Flüchtlingsrat Leverkusen) und Irene Froese (SkF) setzten sich gemeinsam für die Integration minderjähriger unbegleiteter Flüchtlinge ein.
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Opladen - Ein Jahr nach erfolgreichem Start des Qualifizierungsangebots
bieten der Sozialdienst katholischer Frauen (SkF), der Sozialdienst
katholischer Männr (SKM) und der Flüchtlingsrat Leverkusen erneut
eine Maßnahme an, bei der sich ehrenamtliche Bürger zum Vormund für
unbegleitete minderjährige Flüchtlinge ausbilden lassen können.
Eine Initiative, die heute mindestens genauso wichtig ist wie vor
einem Jahr.

So ist die Zahl der in Leverkusen lebenden, meist männlichen
minderjährigen Menschen, die aus Krisenregionen nach Deutschland
geflüchtet sind, nach wie vor hoch. Aktuell, so die Stadtverwaltung,
werden 123 unbegleitet reisende Jugendliche in Leverkusen betreut,
wobei die Zahlen täglich schwanken, Tendenz nach oben.

Um diesen jungen Menschen eine echte Perspektive zu geben, wurde die
Qualifizierungsmaßnahme von Ehrenamtlichen zum Vormund für
unbegleitete minderjährige Flüchtlinge ins Leben gerufen. Und so
haben 2016 erstmals zwölf Ehrenamtler daran teilgenommen. Ab dem 20.
September erhalten interessierte Bürger die Möglichkeit, sich
ebenfalls zum Vormund für unbegleitete minderjährige Flüchtlinge
ausbilden zu lassen. Ihre Aufgabe ist es, diesen jungen Menschen eine
rechtliche Absicherung zu garantieren und kurzfristig die elterlichen
Rechte und Pflichten zu übernehmen.

„Eine Tätigkeit, die nach der sehr großen Welle an
Hilfsbereitschaft im letzten Jahr auch in Zukunft von großer
Bedeutung ist“, erklärt Kirsten Geroneit-Jepp, Geschäftsführerin
des SkF, das Projekt. „Wichtig dabei ist der erste Kontakt nach der
Ankunft in einer für den überwiegenden Teil der jungen Menschen
gänzlich fremden Welt sowie das Gefühl auch in schwierigen
Situationen an die Hand genommen und begleitet zu werden.“

Gemeinsam mit dem SKM und dem Flüchtlingsrat Leverkusen wurde daher
die siebenmodulige Schulung überarbeitet.

Ziel ist es auch in diesem Jahr, die Teilnehmer zu befähigen, einen
Einblick in den Alltag der Jugendlichen zu bekommen, Informationen zum
Umgang mit den Ämtern und Behörden zu erlangen, die Vermittlung
rechtlicher Informationen zum Asyl- und Aufenthaltsrecht sowie
Einblicke in das Wohnumfeld der Jugendliche zu geben. Darüber hinaus
sind die Vorbereitung der jungen Menschen auf die Anhörung beim
Bundesamt für Migration und Flüchtlinge sowie praktische Hilfen bei
der Klärung Kernaufgaben des ehrenamtlichen Vormunds.

„Da hier in der Regel sehr unterschiedliche Kulturen zusammen
treffen, erhalten unsere Teilnehmer wertvolle Hintergrundinformationen
zu den Herkunftsländern, den Fluchtgründen und der Religion“, so
Jan Albig, zuständig beim SKM für Flüchtlingsbetreuung und
Vormundschaften. Irene Froese, verantwortlich für die
Qualifizierungsmaßnahme beim SkF und ebenfalls zuständig für
Vormundschaften, betont zudem, dass „ein offenes Ohr und ein
vertrauensvoller Ansprechpartner für die Mehrzahl der unbegleitet
reisenden Jugendliche mehr wert ist als materielle Dinge und
erfahrungsgemäß der beste Weg für eine gelungene Integration
darstellt.“ Für die Teilnehmer ist das Qualifizierungsangebot
kostenlos.

Informationen:

Infoveranstaltung am 6. September, 19 Uhr, Kleiner Pfarrsaal an St.
Remigius 3 in Opladen. Eine Anmeldung ist nicht nötig,

Kontakt: Irene Froese; Tel: 02171/49030

E-Mail:
ehrenamt@skf-leverkusen.de

 

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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