Strom im Parkhaus tanken
Immer mehr Tankstellen für Elektrofahrzeuge in Planung
Opladen - In Leverkusen fahren zwar erst 21 Fahrzeuge mit elektrischem
Antrieb. Doch bei dieser Zahl wird es gewiss nicht bleiben. Einer
Prognose zufolge ist mit ständig steigenden Zahlen zu rechnen.
„Wir wollten nicht erst warten, bis es hunderte Fahrzeuge gibt“,
nannte Rolf Menzel, kaufmännischer Geschäftsführer der
Energieversorgung Leverkusen (EVL), jetzt als Grund für die
Installation einer neuen Ladestation unter der Bezeichnung
„TankE“. Sie wurde kürzlich im Parkhaus
Günter-Weisenborn-Straße 21 des Gemeinnützigen Bauvereins Opladen
(GBO) unweit der Einfahrt für zwei Fahrzeuge freigegeben. Es ist die
erste öffentliche Tankstelle für Elektrofahrzeuge in Opladen;
bislang gab es lediglich zwei Stationen in der Parkgarage des City
Centers in Wiesdorf. „Wir gehen in Vorleistung, damit tanken in
Leverkusen möglich ist“, ergänzte Menzel.
Der Ladevorgang funktioniert dank der beiden Leitungen zu je 22
Kilowatt Leistung recht zügig. Somit sei das Angebot ideal für
Personen, die in dieser Zeit im benachbarten Supermarkt ihre Einkäufe
erledigen könnten, argumentierte GBO-Vorstand Bernd Fass. Weitere
Tankstellen sind in den Tiefgaragen der neuen GBO-Häuser geplant.
Vorerst fallen nur die üblichen Parkgebühren an. Ab Januar wird die
Nutzung kostenpflichtig. Berechnet wird dann der Tarif für normalen
Haushaltsstrom. Unter diesen Voraussetzungen kosten 100 Kilometer
umgerechnet sechs Euro. Eine Tankfüllung kostet in der Regel rund 19
Euro. Elektrofahrzeuge seien in der Anschaffung teurer, aber im
Unterhalt günstiger, sagte Menzel. Das heißt: Das Angebot ist für
den örtlichen Stromlieferanten ein ganz klares Zuschussgeschäft.
„Aber das ist unser Beitrag zu sauberer Luft“, unterstrich Menzel.
Ein Beitrag zur Bequemlichkeit der Autofahrer ist eine neue App, deren
Erprobung bis Januar abgeschlossen sein soll. Mit der so genannten
TankE-App können Kunden genau sehen, an welchen Standorten sie tanken
können. Es ist ebenfalls möglich, die Säulen im Vorfeld zu
reservieren. Vor Ort lässt sich der Ladevorgang per App freischalten
und in Echtzeit verfolgen, aber ebenso abrechnen. Die EVL ist einer
von elf Vertragspartnern im Raum Köln, die mit diesem System
arbeiten.
In den kommenden Monaten wird die Zahl der Leverkusener Ladesäulen
weiter wachsen. Bei der Wohnungsgesellschaft Leverkusen (WGL) soll das
Neubauprojekt an der Gerhart-Hauptmann-Straße die ersten zwei
Stromtankstellen erhalten, sagte WGL-Sprecher Klaus-Ulrich Heimann.
Bei allen weiteren Neubauprojekten seien weitere Ladestationen
geplant. Aus diesem Grund führe die EVL weitere Gespräche mit
weiteren potenziellen Kooperationspartnern wie dem Entsorger Avea, der
Rathaus-Galerie, dem Forum und der Stadt Leverkusen. Auch vor dem
EVL-Gebäude am Overfeldweg wird im nächsten Jahr eine weitere
Station errichtet. „In Schlebusch suchen wir noch einen Standort“,
informierte Mirko Morawetz, Projektleiter Elektromobilität. Optimal
wäre, wenn ein so genannter Anker in der Nähe wäre, sagte Menzel,
so dass Einkaufen und Tanken kombiniert werden könnten.
Die EVL setzt selber aber auch auf Elektromobilität. Techniker sind
schon seit einigen Monaten elektrisch in der Stadt unterwegs sind,
nachdem drei neue Servicefahrzeuge vom Typ Renault Kangoo eigens
dafür angeschafft wurden. Für Vertrieb und Öffentlichkeitsarbeit
nutzt die EVL einen BMW i3.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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