Opladener Geschichtsverein
Jedes Land erzählt den Ersten Weltkrieg anders
Opladen - Geplant war das dieses Wochenende als Abschlussveranstaltung der
Ausstellung „Kriegsenden in europäischen Heimaten“. Nun wird es
zwar der vorläufige Abschluss sein, doch die aus der Ausstellung
erwachsene Projektarbeit geht weiter, darin sind sich Michael Gutbier,
Vorsitzender des Opladener Geschichtsvereins (OGV), und Guido von
Büren, Vorsitzender des Partnervereins aus Jülich, sowie Prof. Dr.
Wolfgang Hasberg, der den Lehrstuhl für Didaktik der Geschichte und
der Geschichte der Europäischen Integration an der Uni Köln innehat,
einig.
„Aus der Projektarbeit und den Gesprächen mit unseren europäischen
Partnern, dabei besonders die mit jungen Menschen, hat sich gezeigt,
dass die Geschichte des Ersten Weltkriegs nicht zu Ende erzählt
ist“, erläutert Historiker Hasberg. „Wir haben rasch gemerkt,
dass es keine einheitlich europäische Erzählung des Ersten
Weltkriegs gibt, sondern dass jede Nation ihre eigene Sicht darauf
hat. “
Diese zusammenzutragen und nebeneinander in Verbindung zu setzen, ist
die spannende Aufgabe, der sich die Historiker gestellt haben. Die
bisherigen Ergebnisse, die seitens der beiden veranstaltenden
Geschichtsvereine sowie die aus den Partnerstädten, sind nun in einem
Buch veröffentlicht, das am Sonntag feierlich vorgestellt wird.
Zuvor findet jedoch ein umfangreiches Programm statt, das
interessierten Bürgern offen steht. So startet des zweite
Projektwochenende am Freitag mit der Begrüßung der
Delegationen aus den Partnerstädten. Anschließend führt eine
Stadtrundfahrt zu bekannten Kriegsdenkmälern der Stadt, wie dem
Soldaten in Rheindorf nahe der Wuppermündung, das Denkmal in Hitdorf
sowie den Ehrenfriedhof in Opladen, wo ein Kranz niedergelegt wird. Am
Abend findet eine offizielle Begrüßung durch Bürgermeister Bernhard
Marewski im Restaurant Mattea statt.
Der Samstag startet mit einer Fahrt nach Jülich, wo ebenfalls
die Stadt im Hinblick auf den Ersten Weltkrieg erkundet wird. Um 15.30
Uhr findet im Gemeindehaus in der Bielertstraße 14 in Opladen das
Konzert „Musik im Spiel des ersten Weltkriegs“ statt. Parallel
dazu diskutiert Prof. Dr. Wolfgang Hasberg mit Jugendlichen über
„Die Bedeutung des Ersten Weltkriegs für junge Erwachsene im Jahr
2019“ in der Villa Römer.
„Ich bin gespannt, was dabei herauskommt. Ich werde wohl am meisten
dabei lernen“, so der Uni-Professor. Den Tag beschließt ab 18.30
Uhr ein Beisammensein aller Delegationsteilnehmer in der Gartenklause
am Kettnersbusch (Gäste sind herzlich willkommen).
Der Sonntag steht ganz im Zeichen des europäischen Austauschs.
Das Werkstattgespräch um 10 Uhr im Rhein-Wupper-Saal im heutigen
Stadtarchiv am Landrat-Trimborn-Platz führt Oberbürgermeister Uwe
Richrath mit Dr. Heidi Hoffmann, Fachbeauftragte für Europa der
Staatskanzlei NRW, und Vertretern der Delegationen aus den
Leverkusener Partnerstädten. Durch den Vormittag führt Prof. Dr.
Wolfgang Hasberg. Um 11 Uhr und um 14 Uhr gibt es letzte Führungen
durch die Ausstellung „Kriegsende in europäischen Heimaten“, die
anschließend nach Jülich und später gar nach China weiterzieht.
Nach einem Kaffeegespräch mit dem Parlamentarischen Staatsekretär
des NRW-Ministeriums für Kultur und Wissenshaft, Klaus Kaiser, und OB
Richrath um 15 Uhr findet im Anschluss um 16 Uhr die Buchpräsentation
statt. Wer die Ausstellung, einer der am besten besuchten des OGV,
nicht gesehen hat, kann sich ab sofort auch den begleitenden Katalog
besorgen, der für zehn Euro in dreisprachiger Ausführung unter der
ISBN 978-3-930808-19-9 erhältlich ist.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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